"Unberechenbare Zeiten, aber auch große Chancen"

29.04.2022

Sehr gute Zahlen trotz unsicherer Zeiten konnte RLB-Generaldirektor Martin Schaller Ende April für die Raiffeisen-Bankengruppe (RBG) Steiermark sowie die Raiffeisen-Landesbank (RLB) Steiermark präseniteren. Das Thema Nachhaltigkeit rückt dabei noch mehr in den Fokus.

Nach zwei Jahren im Zeichen von Corona präsentierte RLB-Generaldirektor Martin Schaller die Jahresergebnisse der Raiffeisen-Bankengruppe Steiermark sowie der Raiffeisen-Landesbank wieder am RLB-Standort in Raaba-Grambach. Schaller: „Im Zentrum stand die intensive Kundenbetreuung. Im Winter rückten das vermeintliche Comeback der Wirtschaft und ein breiter Aufschwung näher, doch dann kam die Ukraine-Krise. Seither hat sich der sozioökonomische Fokus verschoben. Die Wirtschaft muss sich darauf einstellen, dass Krisen wieder zum Normalzustand gehören.“ Es habe sich gezeigt, dass Banken ein Puffer für die Wirtschaft seien: „Die guten Ergebnisse der vergangenen Jahre helfen nun. Raiffeisen ist aufgrund einer starken Eigenkapitalausstattung sehr solide aufgestellt“, betonte Schaller.

RBG Steiermark mit 328 Millionen Euro EGT

Die RBG Steiermark konnte die aggregierte Bilanzsumme nach UGB auf 40,02 Milliarden Euro (+ 9,2 %) ausweiten. Damit setzt sich ein Trend fort: Raiffeisen ist als Bankengruppe bilanzbezogen beinahe doppelt so groß wie die steirische Nummer zwei. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) wuchs stark auf 328 Millionen Euro an. Die Eigenmittelquote legte auf hohem Niveau um 0,1 Prozentpunkte auf 23,4 % zu und liegt weit über dem gesetzlichen Erfordernis von 10,5 %.

Erstmals 50 Milliarden Euro an gemanagten Kundengeldern

Ebenso erfreulich: Die Summe der von Raiffeisen Steiermark gemanagten Kundengelder (Money under Management) – darin sind sämtliche Kredite sowie Guthaben, Wertpapier-Veranlagungen und Rückkaufswerte von Versicherungen zusammengefasst – durchbrach erstmals die Schwelle von 50 Milliarden Euro. Schaller dazu: „Als führende Regionalbanken-Gruppe haben wir unsere Verantwortung wahrgenommen, in Krisenzeiten zu begleiten und diverse Marktbewegungen auszugleichen. So haben wir stabilisierend für den Wirtschafts-Standort gewirkt.“

RLB Steiermark: Erfolgreiche Verschmelzung

Als Einzelinstitut erzielte die RLB Steiermark mit einer Bilanzsumme von 20,2 Milliarden Euro ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) von 144,3 Millionen Euro. Die Eigenmittelquote liegt mit 19,2 % weiterhin auf sehr hohem Niveau. Basis für dieses erfreuliche Ergebnis war die erfolgreiche Verschmelzung der Hypo Steiermark in die RLB Steiermark. Die Bank betreut nun in 16 Bankstellen insgesamt 87.500 Firmen- und Privatkunden. Dies spiegelt sich auch bei dem Finanzierungsvolumen wider, das 2021 mit 1,8 Milliarden Euro an neuen Finanzierungen den besten Wert in der Geschichte der RLB Steiermark darstellt.

Steigerung auf 115,4 Millionen Euro

Der nach den internationalen Bilanzierungsstandards (IFRS) erstellte Konzernabschluss der RLB Steiermark weist eine Bilanzsumme von 18,5 Milliarden Euro (+ 4,6 %) aus und konnte auch im operativen Geschäft zulegen. Die Kreditqualität konnte zudem weiter verbessert werden, was sich in der niedrigen NPL-Ratio von 1,5 % (- 0,3 %-Punkte) zeigt. Der Zinsüberschuss konnte mit 110 Millionen Euro so gut wie gehalten werden. Das Konzernergebnis vor Steuern beläuft sich auf 115,4 Millionen Euro. Hier wurde bereits eine Abschreibung der RBI-Werte in Höhe von über 100 Millionen Euro vorgenommen. Damit läge das Ergebnis deutlich über 200 Millionen Euro.

Bereits 80 % aller neuen Raiffeisen-Wertpapierfonds sind nachhaltig

Nachhaltigkeit ist in der Finanzwirtschaft längst angekommen, das zeigt sich deutlich im Kundengeschäft. So sind bei Raiffeisen mittlerweile 80 % aller neu abgeschlossenen Wertpapierfonds nachhaltig. Auch die Finanzierungen von ökologischen Projekten und Investitionen legten mit 15 % deutlich zu. Vor diesem Hintergrund unterstützt die RLB Steiermark Kunden gezielt mit Spezialberatungen.

Krisenzeiten: Monitoring und Beratung bleiben essentiell

Ferner hat die RBG Steiermark im Vorjahr mit Überbrückungsfinanzierungen und Investitionskrediten die heimische Wirtschaft in der Pandemie gestützt. Aufgrund der hohen Kreditqualität und der intensiven Begleitung der Kunden sind erfreulicherweise rund 70 % der Kredite gar nicht und nur ein Prozent stark negativ betroffen. Da aktuell viele Unternehmen vor neuen Herausforderungen etwa durch höhere Energiepreise, Währungs- und Zinsunsicherheiten oder Eigenkapital-Fragen stehen, bleibe das gezielte Monitoring sowie die Beratung essentiell, erklärte Schaller. „Wir begleiten unsere Kunden weiterhin intensiv und sind zur Stelle.“

"Unberechenbare Zeiten, aber auch große Chancen"

Trotz unberechenbarer Zeiten sieht der RLB-Generaldirektor zuversichtlich in die Zukunft. Dafür sprechen mehrere Faktoren. Mannigfaltige Herausforderungen für die steirische Bevölkerung wird es auch 2022 geben, so Schaller. Neben der Ukraine- und Corona-Krise werden die Zinspolitik der EZB, Nachhaltigkeit, der EU-Green-Deal sowie die spürbar gestiegene Inflation noch stärker in den gesellschaftlichen Fokus rücken, ist der Generaldirektor überzeugt. Darin sieht Schaller jedoch eine große Chance für Weiterentwicklung in den einzelnen Bereichen. Gelingen werde das durch einen gemeinschaftlichen Kraftakt von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft, sagt er: „Denn die Robustheit der steirischen Wirtschaft hat 2021 bewiesen, dass wir gemeinsam alles schaffen können. Raiffeisen steht allen Kunden als Partner und Bank auch in volatilen Zeiten weiterhin zur Seite.“