"Für die Dinge des Lebens braucht es keinen Glaspalast"
09.08.2013
Die ALMLAND/Landring-Gruppe blickte im Zuge ihrer Generalversammlung Mitte Juni auf zahlreiche Investitionen zurück und mit Optimismus in die Zukunft.
„Wir verkaufen, was die Menschen am Land zum Leben und arbeiten brauchen“, ist sich Johannes Weiß, Geschäftsführer des Landrings mit Sitz in Weiz, sicher. Technik, Energie, Baustoffe, Agrarprodukte und vielerlei für Haus und Garten bilden die soliden Standbeine der Genossenschaft. Auch wenn sich die Handelslandschaft durch das Internet und den Trend zu Einkaufszentren verändert, werde dieses Sortiment immer gebraucht werden.
Die Lagerhäuser seien die "Erfinder der Einkaufszentren“ gewesen, fuhr Weiß fort. "Wir waren schon immer multifunktionaler Nahversorger im ländlichen Raum mit einem breitem Sortiment und allem, was die Menschen zum Wohnen und Arbeiten brauchen. Was uns unterscheidet, sind die Geschäftsgrößen und unsere Bescheidenheit in der Architektur. Wir brauchen keine Glaspaläste.“ Bei der Generalversammlung der ALMLAND/Landring-Genossenschaft wurde Weiß in dieser Meinung auch von RWA-Vorstandsdirektor Stefan Maierhofer bestätigt.
Das Geschäftsjahr 2012 war geprägt von über zwei Millionen Euro an Investitionen und Instandhaltungen: unter anderem die Düngermischanlage Unterfladnitz, die Erweiterung des Lagerhauses in Passail, der Ausbau und die Adaptierung der Dach- und Spenglereihalle in Pischelsdorf oder die neue textile Waschanlage bei der Shell-Tankstelle in Weiz. Im Winter wurde der Standort eines Mitbewerbers in Pirching gekauft. Die Neuinbetriebnahme beendete die bereits weit fortgeschrittenen Planungen für einen neuen Standort in Ilztal. Das Technikzentrum Hirnsdorf bleibt nun bestehen und wird ausgebaut. „Hier geht es schon in wenigen Wochen los“, so der Geschäftsführer.
Der Umsatz 2012 ist mit 86,3 Millionen Euro etwas besser als im Rekordjahr 2011 ausgefallen. Das EGT konnte mit 423.000 Euro ausgewiesen werden. Und dies, obwohl der europäische Wirtschaftsraum noch immer in der Krise steckt. „Die Eigenkapital-Quote liegt jetzt bei 40,4 Prozent. Vor fünf Jahren betrug sie noch 28,4 Prozent. Mit dieser hohen Eigenkapital-Quote ist unsere Genossenschaft auch in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten ein finanziell stabiler und sicherer Partner für die Landwirtschaft und die Kunden der Region und natürlich auch ein sehr interessanter Partner für die Wirtschaft“, führte Weiß aus. Besonders erfreulich war für Obmann Johann Pretterhofer die hohe Milchqualität der Lieferanten aus dem Weizer Gebiet. Zurückgegangen ist jedoch die Milchanliefermenge in den ersten Monaten des Jahres 2013.
Die Bedeutung der Genossenschaften betonte Heinrich Herunter als Verbandsdirektor des Raiffeisenverbandes Steiermark: „Jeder zweite Steirer ist Mitglied einer Genossenschaft. Man kann sein eigenes Unternehmen ganz einfach unterstützen, indem man Dienstleistungen und Waren in seinem Lagerhaus kauft.“ Von Herunter wurden auch die Funktionäre Eduard Baumegger, Franz Harrer, Stefan Harrer und Josef Haider für ihre über 20-jährige Tätigkeit jeweils mit der Raiffeisennadel in Bronze ausgezeichnet.