Ziegenschau: Bereits verlorene Rasse erlebt echten Boom

17.09.2018

Bereits zum 7. Mal in Folge wurde Anfang August in Traboch vom genossenschaftlich organisierten Steirischen Schaf- und Ziegenzuchtverband die Steirische Ziegenschau veranstaltet. Vorgestellt wurden rund hundert Ziegen acht verschiedener Rassen.

Gut hundert Ziegen verschiedenster Rassen wurden am 4. August bei der Steirischen Ziegenschau in Traboch präsentiert. Mit Abstand die meisten Tiere, 50 weibliche Ziegen und rund 20 Böcke, zählten dabei zur Universalrasse der Steirischen Scheckenziegen. Die große Beliebtheit dieser besonderen steirischen Ziegenrasse liegt daran, dass es eine sehr robuste, genügsame und bodenständige Ziegenrasse ist, die gleichzeitig aber auch enormes Potential in der Milchleistung zeigt und gerade deswegen auch für die Eigenversorgung mit Milch hervorragend geeignet ist. Darüber hinaus ist die Rasse optisch mit ihrer überwiegend dreifärbigen Scheckung äußerst attraktiv und kommt auch genetisch hornlos vor.

Erfolgsgeschichte einer bereits verlorenen Ziegenrasse

Stallhofens Altbürgermeister Vinzenz Krobath war jener Pionier, der Anfang der 90er-Jahre damit begann Einzeltiere der Ursprungsziegenrasse der Steiermark ausfindig zu machen und anzukaufen. Seine Vision war es, die Rasse Steirische Scheckenziege wieder zu etablieren, einerseits als eigenständige Rasse und andererseits als hochgefährdete Ziegenrasse im ÖPUL-Förderprogramm. Die Anfangsjahre gestalteten sich schwierig, da es nur mit viel Hartnäckigkeit gelang, die erforderlichen Anforderungen und Kriterien in Hinblick auf Populations- und Züchterzahlen zu erreichen und in weiterer Folge auch zu halten. 2007 drohte sogar nochmals der Ausschluss aus dem ÖPUL-Förderprogramm, der wiederum mit viel Einsatz der Verantwortlichen verhindert werden konnte. Doch das war endgültig der Startschuss für eine Erfolgsgeschichte. Seit 2007 konnte die Züchteranzahl von 18 auf mittlerweile österreichweit knapp 60 Betriebe in fünf Bundesländern gesteigert werden. Im selben Zeitraum stieg der Zuchttierbestand von 170 auf aktuell rund 420 Herdebuchtiere.

Wanderpokal für „Besten Jungbock“

Der Gesamtsieg bei den weiblichen Steirischen Scheckenziegen und damit die erfolgreiche Titelverteidigung gelang Walter Werni aus Pöls mit seiner vierjährigen Ziege Mimi. Den Gesamtsieg bei den Böcken sicherte sich Franz Josef Krobath aus Stallhofen mit dem dreiährigen Bock Kilian. Gewinner des Wanderpokals für den besten Jungbock war Gerhard Feldgitscher aus St. Anna am Aigen. Der seit 2012 jährlich vergebene Wanderpokal ging damit bereits zum dritten Mal an den Betrieb Feldgitscher und bleibt damit in seinem Besitz.