Voller Vertrauen: Banker liegen deutlich vor anderen

01.08.2014

Die Österreicher vertrauen dem Banker mehr als dem Priester. Dies zeigt der jüngste von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) erhobene Berufsgruppen-Vertrauensindex.

Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hat in einer internationalen Studie Menschen befragt, welchen Berufen sie vertrauen. Ergebnis: Den meisten Zuspruch erhalten in Österreich Feuerwehrleute, den geringsten Politiker – mit einer Ausnahme: Dem Bürgermeister wird deutlich mehr vertraut.

Im internationalen Vergleich genießen helfende Berufe das größte Vertrauen: Auf allen Kontinenten belegen laut Studie „GfK Trust in Professions 2014“ Feuerwehrleute, Pflegekräfte, Sanitäter und Apotheker die vorderen Plätze. In Österreich zählen im Vertrauensranking auch Ärzte und Piloten zur Spitzengruppe. Aber auch Landwirte liegen mit 81 Prozent unter den Top 10.

Jedoch schneiden viele Berufsgruppen in den 25 Umfrageländern auch sehr unterschiedlich ab. Die größten internationalen Unterschiede gibt es bei Bankern: In Indien erreichen sie mit 88 Prozent den höchsten Vertrauenswert, den niedrigsten in Italien mit 27 Prozent und Spanien mit 14 Prozent.

In Österreich sind Banker mit immerhin 60 Prozent deutlich beliebter als Politiker (20 Prozent) oder Versicherungsvertreter (43 Prozent). Hierzulande rangieren Banker sogar vor Priestern (55 Prozent), TV-Moderatoren (52 Prozent) und Bürgermeistern. In Deutschland schneiden Banker mit 39 Prozent deutlich schlechter ab als in Österreich.

Die schlechte Platzierung der Politiker verblüfft insofern, als dass Bürgermeister deutlich besser abschneiden: Ihrem führenden Kommunalpolitiker vertrauen immerhin knapp 54 Prozent der Österreicher.

Auch die Polizei wird in den einzelnen Ländern ganz unterschiedlich bewertet: Gut 79 Prozent der Österreicher vertrauen den Gesetzeshütern, in Russland nur jeder Zweite und in Kenia gerade einmal jeder Vierte.

Pfarrern und Geistlichen sprechen 55 Prozent der Österreicher ihr Vertrauen aus, während sie in Spanien mit etwas mehr als 28 Prozent hinter den Versicherungsvertretern liegen.

28.000 Interviews

Fünf der in dieser Studie abgefragten Berufe erreichen in Österreich nicht einmal die 50-Prozent-Marke. Dazu zählen neben Politikern Werbefachleute (34 Prozent), Versicherungsvertreter (43 Prozent) und Journalisten (43 Prozent). Auch Profisportler bzw. -fußballer bekommen mit nur 48 Prozent eine eher schlechte Bewertung, Schauspieler erreichen gerade noch die 50-Prozent-Marke. Im oberen Mittelfeld liegen unter anderem Beamte und Soldaten mit einem Vertrauenswert von 66 Prozent und Lehrer mit 76 Prozent.

Die Studie „GfK Trust in Professions 2014“ basiert auf rund 28.000 Verbraucherinterviews, die im Auftrag der GfK im Zeitraum September bis November 2013 in 25 Ländern durchgeführt wurden. Grundlage der Untersuchung ist die Abfrage des Vertrauens in 32 Berufsgruppen mittels der Skala „vertraue ich voll und ganz“, „vertraue ich überwiegend“, „vertraue ich weniger“, „vertraue ich überhaupt nicht“.