„Vielfalt in den Gremien ist Bereicherung für uns alle“
16.10.2017
Die Diversität in den Gremien von Raiffeisen-Genossenschaften stand im Mittelpunkt eines Netzwerktreffens von mehr als hundert Funktionärinnen und Funktionären aus der Steiermark und Kärnten Mitte September in Raaba.
Auf Initiative des Funktionärinnen-Beirates des Österreichischen Raiffeisenverbandes (ÖRV) haben der Raiffeisenverband Steiermark und die Raiffeisen-Landesbank Steiermark sowie die Raiffeisenlandesbank Kärnten am 15. September Funktionärinnen und Funktionäre zu einem Bundesländer übergreifenden Netzwerktreffen nach Raaba eingeladen, um – unter der gekonnten Moderation der steirischen Funktionärin Michaela Stock – über das Thema Diversität in den Gremien von Raiffeisen-Genossenschaften zu diskutieren.
„Diversität bedeutet Vielfältigkeit und liegt in den Raiffeisen-Genen“, sagte der Generaldirektor der RLB Steiermark, Martin Schaller, in seiner Begrüßung. Es sei zu begrüßen, dass es immer mehr Frauen in Führungspositionen bei Raiffeisen gebe – nicht aufgrund gesetzlicher Bestimmungen, sondern „weil es zu unserem Nutzen ist“, betonte er. Denn erst durch diese Vielfältigkeit sei Raiffeisen flexibel, zumal diese auch Risikomanagement bedeute.
Drei Jahre nach Gründung des Funktionärinnen-Beirates zog dessen Koordinatorin Bettina Kastner eine erste erfreuliche Bilanz: „Unsere Tätigkeit zeigt erste Erfolge: Die Zahl der Funktionärinnen ist in allen Bundesländern gestiegen, im Durchschnitt von 8,5 auf 12,3 Prozent“. Dies sei aber nur ein erster Schritt. Denn Ziel sei es, mittelfristig eine Quote von 30 Prozent zu erreichen.
"Dinge bewusst machen"
Nach einem Überblick über die zahlreichen Aktivitäten in der Steiermark und in Kärnten durch die Funktionärinnen Doris Grantner-Planitzer und Anna Wriesnig präsentierte Justus Reichl, im ÖRV für Genossenschaftsstrategie zuständig, die Initiative „Bewusst: Raiffeisen.“ sowie die Pläne des ÖRV für das Jubiläumsjahr 2018. „Das Bauchgefühl gegenüber Genossenschaften ist gut, gegenüber Raiffeisen jedoch weniger. Wir müssen also mehr darüber reden, was uns ausmacht“, erläuterte Reichl die Beweggründe für die Initiative. Es gehe darum, Dinge wieder bewusst zu machen, die ins Unterbewusstsein geraten seien, so der Genossenschaftsstratege. Im Jubiläumsjahr 2018 werde die Idee Raiffeisen durch zahlreiche Aktivitäten und Veranstaltungen auf bundes- wie auf regionaler Ebene noch stärker „in die Auslage gestellt“, kündigte er an.
"Vielfalt nutzbar machen"
Der Kommunikationstrainer Mathias Cimzar hob in seinem Vortrag hervor, dass es um die „Nutzbarmachung der Vielfalt“ gehe, wirtschaftlich wie gesellschaftspolitisch. Untersuchungen zeigten: je höher der Frauenanteil, desto besser die Performance eines Unternehmens.
Auch die Aufsichtsratspräsidenten Wilfried Thoma und Robert Lutschounig waren sich einig, dass Diversität prägend für ein Unternehmen sei. Das Image des gesamten Giebelkreuzes werde durch Frauen in Raiffeisen-Gremien aufpoliert, so Thoma. Dabei seien vor allem auch die Männer bei Raiffeisen gefordert, die Damen anzusprechen und als Funktionärin zu begeistern, so Lutschounig.
Zusammenfassend betonte Verbandsobmann Franz Titschenbacher: „Diversität ist uns gemeinsamer Auftrag und Verpflichtung, denn Vielfalt in den Gremien ist eine Bereicherung für uns alle.“ Er lud dazu ein, dieses Thema aktiv mit Leben zu erfüllen und „die Chance der Vielfalt zu nutzen“.