Verbandstag ganz im Zeichen eines runden Jubiläums
26.09.2008
Mehr als 400 Gäste folgten auch dieses Jahr wieder der Einladung von Verbandsobmann Hans Jauk zum Verbandstag, der diesmal ganz im Zeichen des 70-jährigen Bestandsjubiläums des Raiffeisenverbandes Steiermark stand.
Neben den unzähligen Vertretern der steirischen Raiffeisen-Genossenschaften fanden sich auch heuer wieder viele prominente Gäste – darunter Wirtschaftsminister Martin Bartenstein, Agrar-Landesrat Johann Seitinger, der Grazer Finanzstadtrat Gerhard Rüsch und RLB-Generaldirektor Markus Mair mit seinem Vorstandsteam – im Messe Congress Graz ein.
Schon in seinen Eröffnungsworten unterstrich Jauk in Zeiten einer weltweiten Finanzkrise die Bedeutung der lokal agierenden Genossenschaften, die den Turbulenzen auf den globalen Finanzmärkten trotzen und den Kunden Sicherheit sowie Vertrauen bieten. „Als zuständiger Revisionsverband haben wir in den letzten 70 Jahren unseren Anteil zur Erfolgsgeschichte Raiffeisen geleistet, indem wir mit einer professionellen Revision zur Vertrauenssicherung beigetragen haben.“
Verbandsdirektor Erich Unterweger betonte in seinem Bericht nach der Präsentation des Rechnungsabschlusses und der Erfolgsrechnung das Ziel des Raiffeisenverbandes, den Mitgliedern auch in Zukunft eine qualitativ hochwertige, moderne und effiziente Genossenschaftsprüfung zur Verfügung zu stellen und in der Beratung die Fachkompetenz im selben Umfang und in derselben Qualität anzubieten.
Unterweger ersuchte die anwesenden Mitgliedsvertreter auch um Verständnis, falls der Revisor im Zuge der Prüfung Verbesserungs- oder Veränderungsbedarf aufzeige. „Nur wer deutlich spricht, riskiert verstanden zu werden“, so der Verbandsdirektor. Er nützte auch die Gelegenheit, sich bei den Mitarbeitern des Verbandes für den Arbeitseinsatz in den letzten zwölf Monaten zu bedanken. Sein ganz besonderer Dank galt Oberrevisor Helmuth Bleymaier. Dieser ist nach 45 Dienstjahren mit Anfang August in den Ruhestand getreten und machte Unterweger damit automatisch zum dienstältesten Mitarbeiter im Raiffeisenverband.
Der um einige Anekdoten angereicherte historische Streifzug durch 70 Jahre Revisionstätigkeit endete mit einem „Klick“. Mit diesem Klick wurde der Ankick zum neuen Internetauftritt des Verbandes vorgenommen und dieser den Gästen offiziell präsentiert.
Das Festreferat zum Jubiläum hielt der Syndikus des Österreichischen Raiffeisenverbandes, Markus Dellinger. Unter dem Titel „Revision und Vision der Revision“ bot er anfangs einen kritischen, wenn auch wohlmeinenden Rückblick auf die Entwicklung der Revision. Schwerpunktmäßig ging Dellinger, der vor wenigen Tagen als Mitautor die „Bibel“ für alle Banker, den Kommentar zum Bankwesengesetz, präsentierte, auf die heutige Notwendigkeit und die Zukunftsaussichten der Revision ein.
Als Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Zukunft der Genossenschaftsrevision sieht Dellinger die Sicherstellung der Qualität der Prüfung. „Die genossenschaftliche Prüfung sollte im Vergleich zur Abschlussprüfung bei Kapitalgesellschaften niemals eine Prüfung zweiter Klasse sein, sondern als materielle Prüfung im Gegenteil einen Zusatznutzen bringen. Daher muss sich die Genossenschaftsrevision an den immer komplexer werdenden europaweiten rechtlichen Rahmenbedingungen orientieren.“ Neben der Basis einer gesicherten Qualität komme es aber vor allem auf eine ständige Verbesserung der Prüfungsleistung als Dauerauftrag an die Revisionverbände an, so Dellinger.
Besonders erfreulich aus Sicht des Raiffeisenverbandes Steiermark ist, dass man im Bankensektor trotz allgemein schwierigerer Marktbedingungen auch im abgelaufenen Jahr auf einen zufriedenstellenden Geschäftsverlauf zurückblicken kann. Die hervorragende Marktposition konnte sowohl im Einlagen- als auch im Kreditbereich gefestigt und ausgebaut werden. Mit Ersteinlagen von 9,4 Milliarden und Krediten von 7,3 Milliarden Euro sind die 89 selbständigen Raiffeisenbanken in der Steiermark führend in Geldangelegenheiten.
In der Molkereisparte sind die Betriebe unter dem Giebelkreuz ein verlässlicher Partner der Landwirtschaft und sichern langfristig und jederzeit die Übernahme zu besten Preisen. Die operativ tätigen Molkereien haben zusammen 230.000 Tonnen Milch von den Erzeugern übernommen. An die Berglandmilch wurden weitere 130.000 Tonnen aus der Steiermark geliefert.
Im Lagerhausbereich konnten die Umsätze um 3,4 % auf 600 Mio. Euro gesteigert werden. Dabei waren die größten Zuwächse in den Sparten Energie und Technik zu verzeichnen. Hinsichtlich der Entwicklung für das Jahr 2008 zeichnen sich aus heutiger Sicht gesamt gesehen weitere erfreuliche Umsatzsteigerungen ab.
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