Verbandstag: Raiffeisen setzt voll auf die Jugend

01.10.2021

Ganz dem Thema „Jugend“ verschrieb sich der Raiffeisenverband Steiermark bei seinem diesjährigen Verbandstag in Raaba-Grambach. Der jungen Generation möchte Raiffeisen in den kommenden Jahren besondere Verantwortung zukommen lassen. Stargast des Abends war EU-Jugendbotschafter und Start-Up-Gründer Ali Mahlodji.

Rund 250 Gäste, darunter zahlreiche Prominenz aus Politik und Wirtschaft wie Landesrat Johann Seitinger, Styria-Vorstandsvorsitzender Markus Mair und RLB-Chef Martin Schaller, folgten am 29. September der Einladung von Verbandsobmann Franz Titschenbacher nach Raaba-Grambach zum diesjährigen Verbandstag. Dieser stand heuer mit dem Motto „Next Gen – Jugend. Zukunft. Genossenschaft.“ ganz im Zeichen der jungen Generation.

„Wir müssen die nächste Generation – unsere Jugend – für die Idee der Genossenschaft begeistern“, sprach Titschenbacher eine Einladung an alle jungen Menschen aus, Dinge und Ideen selbst in die Hand zu nehmen und damit vom betrachtenden Teil in den gestaltenden Teil des Lebens zu kommen. Als Schlüssel für eine „gelebte Zukunft“ und als weiteren Schritt in Richtung gelebte Diversität im Genossenschaftsbereich nannte der Verbandsobmann den positiv-kritischen Dialog mit der Jugend im ländlichen sowie urbanen Bereich, der sich etwa im unlängst gestarteten Projekt der Schülergenossenschaften zeige. „Es darf nicht Selbstzweck, sondern es muss ein von gegenseitigem Vertrauen getragener Weg des Gemeinwohles sein“, skizzierte Titschenbacher den Weg, wie man die Idee Raiffeisens erfolgreich in die Zukunft führen könne.

Schülergenossenschaft vorgestellt

Im Gespräch mit Moderatorin Verena Kicker stellten Andreas Grasser, der Obmann der Schülergenossenschaft an der Försterschule Bruck/Mur, und seine Stellvertreterin Clara Glitzner ihr im Juni gegründetes neues Unternehmen vor. Bei der handelte es sich um die österreichweit erste Schülergenossenschaft, in der die Jugendlichen schon früh Erfahrung im Genossenschaftsbereich sammeln und gleichzeitigen einem in Deutschland erfolgreichen Modell des praxisnahen Wirtschaftsunterrichtes folgen.

Neues Führungsduo im Raiffeisenverband

Als verlässlichen Eckpfeiler des Genossenschaftswesens nannte der seit Anfang September amtierende Verbandsdirektor Peter Weissl die Genossenschaftsrevision: „Sie ist Garant für das fundamentale Vertrauen in die steirischen Genossenschaften.“ Weissl betonte auch die Rolle des Raiffeisenverbandes Steiermark als verlässlicher und kompetenter Partner in Prüfung, Bildung und Beratung, die man kürzlich um einen eigenen Consulting-Schwerpunkt erweiterte.

Gemeinsam mit seinem neuen Stellvertreter Wolfgang Potocnik stellte Weissl seine Perspektiven für die Zukunft des Raiffeisenverbandes Steiermark vor. Ziel sei es, den Raiffeisenverband Steiermark als attraktiven Arbeitgeber sowie als modernes Prüfungs- und Beratungsunternehmen auch außerhalb des Raiffeisensektors zu positionieren. Potocnik unterstrich, dass die Rechtsform der Genossenschaft zwar ein sehr gutes Image besäße, aber generell noch zu unbekannt sei. Deshalb wolle man künftig gezielt an Schulen und Universitäten breit informieren sowie Genossenschaften am Beispiel der Schülergenossenschaften erlebbar machen. Sehr zuversichtlich sieht das neue Führungsduo zahlreichen Neugründungen von Genossenschaften entgegen, unter anderem im Bereich der erneuerbaren Energien oder als Zusammenschlüsse von Ein-Personen-Unternehmen (EPU).

Höchste Auszeichnung für Herunter und Thoma

Für ihre verdienstvollen Tätigkeiten rund um das steirische Genossenschaftswesen wurden der per Ende August aus Altersgründen ausgeschiedene Verbandsdirektor Heinrich Herunter sowie der langjährige Aufsichtsratspräsident der Raiffeisen-Landesbank Steiermark, Wilfried Thoma, mit der Raiffeisennadel in Gold ausgezeichnet.

"Jugend braucht Vertrauen und Orientierung"

Stargast des Abends war der EU-Jugendbotschafter, Start-Up-Gründer und Bestsellerautor Ali Mahlodji. Mit seinem Referat „Next Generation: Der Jugend gehört die Zukunft!“ gab der gefragte Speaker den anwesenden Managern wertvolle Tipps. „Nur wer Vertrauen und Orientierung geben kann, wird die Jugend gewinnen können“, so der gebürtige Iraner, der selbst in über 40 verschieden Jobs Erfahrungen sammelte. „Führungskräfte müssen ständig als Coach und Begleiter auftreten und dabei die Potentiale der Mitarbeiter erkennen.“ Daher brauche es laut Mahlodji neben einer starken Gemeinschaft vor allem eine große Diversität in Betrieben, um sich diesen Fähigkeiten nicht zu verschließen: „Vielfalt ist die Zukunft der Unternehmen!“