Verbandstag: „Raiffeisen muss Brücken bauen!“
29.09.2015
Solidarität, Regionalität und Kooperationen standen im Mittelpunkt des prominent besuchten diesjährigen Verbandstages unter dem Motto „Brücken bauen“. Dieser wurde erstmals in Raaba abgehalten. „Genossenschaften müssten zu einem Erlebnis werden“, forderte Genossenschaftsstratege Justus Reichl. Vorgestellt wurde ebenso eine Flüchtlingshilfsaktion der steirischen Lagerhäuser.
Die „Raiffeisen-City“ Raaba im Süden von Graz wurde erstmals vom Raiffeisenverband Steiermark als Austragungsort seines Verbandstages gewählt. Dieser stand diesmal ganz unter dem Motto „Brücken bauen – Tragfähige Verbindungen für morgen“. Angeführt wurde die gesammelte steirische Raiffeisen-Familie von den Hausherren der Veranstaltung, RLB-Generaldirektor Schaller und seinem gesamten Vorstandsteam. Unter die gut 400 Gäste mischte sich auch zahlreiche Prominenz aus Politik und Wirtschaft wie Agrarlandesrat Johann Seitinger, der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl oder Ex-Vizekanzler Josef Riegler, die allesamt der Einladung von Verbandsobmann Franz Titschenbacher gefolgt waren.
Titschenbacher war es auch, der gemäß dem Verbandstagsmotto auf die von Raiffeisen seit jeher gelebte Rolle als Brückenbauer hinwies: in Form der engagierten Mitarbeiter und Funktionäre, der Nähe zu Mitgliedern und Kunden sowie den Möglichkeiten von Mitbestimmung und Mitgestaltung. Selbst wenn es „manchmal Mut und Risiko brauche“, gab der Verbandsobmann ein klares Bekenntnis ab: „Raiffeisen wird auch in Zukunft mit den für Alle wesentlichen Werten Solidarität, regionale Verbundenheit und Eigenständigkeit weiterhin Architekt, Baumeister und Brückenbauer für die Menschen unseres Landes sein.“
Neue Brücken zu bauen und bestehende in Form von Kooperationen auf allen Ebenen des Raiffeisen-Sektors auszubauen, forderte Verbandsdirektor Heinz Herunter nicht nur aufgrund der ständig schwieriger werdenden wirtschaftlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen für Banken. Ganz im Sinne von Gründer Friedrich Wilhelm Raiffeisen sei es für Herunter, Brücken zu den Menschen im Land generell und speziell zu jenen, die rasch Hilfe benötigen, zu bauen und Solidarität zu zeigen.
Der von Herunter vorgestellte Jahresabschluss des Raiffeisenverbandes Steiermark für 2014 hob trotz der wirtschaftlich herausfordernden Zeiten die kostenbewusste Unternehmensführung des Non-Profit-Unternehmens hervor.
Gemeinsam mit dem Generaldirektor der RWA Raiffeisen Ware Austria, Reinhard Wolf, stellte Verbandsobmann Titschenbacher die soeben angelaufene Hilfsaktion „Winterhilfe“ der RWA und der steirischen Lagerhäuser zugunsten notleidender Flüchtlinge vor. Bis Ende Oktober besteht in den Lagerhäusern die Möglichkeit, die Anschaffung warmer Kleidung für Flüchtlinge durch eine Spende in Höhe von 30 oder 60 Euro zu unterstützen. Die Hilfsaktion, welche in Zusammenarbeit mit der Caritas erfolgt, wird auch vom Raiffeisenverband Steiermark als Brücke der Solidarität unterstützt.
Auf die Zeitgemäßheit von Genossenschaften in der heutigen Zeit ging in seinem Gastreferat Justus Reichl ein. Für den Leiter der Strategie-Stabstelle im Österreichischen Raiffeisenverband sei es insbesondere notwendig, die Besonderheiten der genossenschaftlichen Rechtsform spürbar zu machen: „Genossenschaften genießen aufgrund einer regionalen, solidarischen und subsidiären Ausrichtung ein hohes Vertrauen in der Bevölkerung.“ Daher müsse die Genossenschaft noch intensiver gelebt, stärker spürbar und vor allem zu einem verbindenden Erlebnis gemacht werden, um sich von anderen positiv abzuheben, so Reichl.