Spielberg: OM investiert 20 Millionen Euro in die Zukunft
12.06.2012
Die Obersteirische Molkerei (OM) ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor im Mur- und Mürztal. Nun wird in Spielberg kräftig ausgebaut.
Bei der Generalversammlung Mitte April in Kobenz stellte der Riese im Mur- und Mürztal den Mitgliedern und der Öffentlichkeit seine neuen Pläne für die Weiterentwicklung des Unternehmens vor. Dabei gab es ein klares Bekenntnis zu den Stammregionen wie auch zum Mut, Veränderungen zu gestalten. Mit einem Investitionsvolumen von rund 20 Millionen Euro baut man ein neues Logistik- und Reifezentrum für die Käseerzeugung. Damit ist man imstande, die Kapazität der Käseproduktion auf rund 3500 Tonnen zu erweitern. Dieser Schritt ist die Vorbereitung auf die erwartete Anlieferung von mehr Milch. Allein in der letzten Produktionsperiode steigerte sich die Milchanlieferung nur bei der OM um drei Prozent. Geschäftsführer Friedrich Tiroch sieht weiter den Trend einer Steigerung bei der Milcherzeugung. Daher will man im Käsebereich, einer der Säulen, investieren. Damit will man in zwei bis drei Jahren die Verarbeitungskapazität wie die Logistik fit gemacht haben.
Die Entscheidung des Vorstandes der OM für eine Standorterweiterung unweit des Hauptbetriebes in Spielberg ist ein klares Bekenntnis, in der Region den Betrieb aktiv weiterzuentwickeln. Man will damit eine überschaubare Unternehmensgröße beibehalten sowie erneuern und vergrößern. Damit soll die Wertschöpfungskette in der Region erhalten und verankert bleiben. Diese Veränderungsschritte erfolgen wie folgt: In Spielberg entsteht ein modernes Käseabpackzentrum mit all den notwendigen Vorrats- und Kühllagerflächen. Über dieses neue Logistikcenter werden in Zukunft alle Molkereiprodukte abgewickelt. Mit dieser Entscheidung wird in weiterer Folge am Standort Knittelfeld die Käseverarbeitung modernisiert, um eine erwartete gesteigerte Milchanlieferung zu bewältigen.
Im Jahr 2011 lieferten die OM-Milchbauern rund 142 Millionen kg Milch an ihre Molkerei. Dafür wurden rund 57 Millionen Euro an Milchgeld ausbezahlt. Das Milchgeld war 2011 insgesamt gut, es gab eine Steigerung des Preises von rund zehn Prozent österreichweit. Einen höchstmöglichen Preis zu halten sei das Ziel, betonte Obmann Fritz Gruber. Die Entscheidung für die Region ist den OM-Spitzen sehr wichtig. Ein Projekt mit der NÖM wurde von beiden Seiten als nicht zielführend beurteilt. Stolz ist man auch darauf, dass die hohe Produktqualität eine Reihe an Goldmedaillen wie Preisen einbrachte.
Bei der Tochter Landforst stellt man auch die Weichen, um noch fitter in die Zukunft zu gehen. Mit 142 Millionen Euro Umsatz steigerte man diesen gleich um 13 Prozent. Geschäftsführer Dieter Hölzl betonte aber auch, dass eine Strukturbereinigung notwendig sei, um für die Zukunft fit zu bleiben. Das soll das Konzept Landforst 2015 sicherstellen.
Die Obersteirische Molkerei mit ihren Töchtern Landforst und ÖFORST beschäftigt derzeit insgesamt rund 581 Arbeitnehmer im Mur- und Mürztal. Für 1755 Milchlieferanten und 2924 Genossenschaftsmitglieder ist sie ein wichtiger Faktor und Ansprechpartner. Mit einem Umsatz von rund 240 Millionen Euro zählt man zu einer der bedeutendsten Unternehmungen in der Steiermark. Man ist unter den Top 10 der heimische Molkereien. Seit Jahren legt man in allen Bereichen konsequent den Fokus auf die Entwicklung des Unternehmens in den Stammregionen. Das heutige Unternehmen – 1991/1992 entstanden aus der Obersteirischer Molkereiring Murboden, der Landforst Kapfenberg und Landgenossenschaft Oberes Murtal – beweist, dass mit dem Größerwerden auch ein Stärken der Regionen möglich ist.