Raiffeisen präsentiert ersten Humanvermögensbericht
29.11.2016
Der mit November erstmals von der Raiffeisen-Bankengruppe Österreich veröffentlichte Humanvermögensbericht zeigt: Die 20 Millionen Euro an Ausgaben pro Jahr für Weiterbildung rentieren sich. Auch schafft die von Raiffeisen gelebte Regionalität Zeitkostenersparnis und schont die Umwelt.
Die Raiffeisen-Bankengruppe Österreich (RBG) präsentierte am 11. November den ersten Humanvermögensbericht einer mehrstufigen Bankengruppe im deutschsprachigen Raum. Darin werden erstmalig der Beitrag der RBG zur österreichischen Humankapitalbasis – das durch Aus- und Weiterbildung generiertes Leistungspotenzial der Beschäftigten – und seine volkswirtschaftliche Bedeutung erhoben. Der Bericht wurde auf Basis einer umfassenden Fragebogenerhebung mit geprüften Daten aus dem Jahr 2015 gemeinsam mit dem Economica Institut für Wirtschaftsforschung unter der Leitung von Christian Helmenstein erstellt.
„Nach der Analyse des ökonomischen Fußabdrucks und der publizierten Ökobilanzierung in den beiden Vorjahren vervollständigt der vorliegende Humanvermögensbericht die Darstellung der gesamtgesellschaftlichen Bedeutung Raiffeisens in Österreich. Der Bericht liefert wissenschaftlich erhobene Kennzahlen, die zeigen, dass wir mit unseren Humankapitalinvestitionen einen überdurchschnittlichen Beitrag zu Wirtschaftswachstum und Produktivität leisten. Schließlich zählt Humankapital neben Innovationen zu den wichtigsten Faktoren wirtschaftlichen Wachstums“, so Walter Rothensteiner, Generalanwalt des Österreichischen Raiffeisenverbands und Generaldirektor der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG, über die Beweggründe für die Berichtserstellung.
Überdurchschnittliche Produktivität
Betriebliche Aus- und Weiterbildung wirkt sich nicht nur auf die Leistungsfähigkeit des einzelnen Beschäftigten und das Unternehmen aus, sondern steigert auch Produktivität und Wertschöpfung im Land. Jeder Euro, der in betriebliche Aus- und Weiterbildung investiert wird, erhöht die Wertschöpfung um 3,60 Euro. Mit Ausgaben für Aus- und Weiterbildung von 816 Euro pro Beschäftigten (Österreich-Durchschnitt: 425 Euro) und 25,4 Weiterbildungsstunden pro Jahr (Durchschnitt: zehn Stunden) leistet die Raiffeisen-Bankengruppe einen weit überdurchschnittlichen Beitrag zum österreichischen Produktivitäts- und Wirtschaftswachstum.
Regionale Präsenz entlastet Mensch und Umwelt
Die tiefe Verwurzelung Raiffeisens in der Gesellschaft zeigt sich auch in der flächendeckenden Präsenz. „Für 99,5 Prozent der Bevölkerung gilt, dass sie einen der mehr als 2.000 Raiffeisen-Standorte binnen 10,1 Autominuten erreichen können. Davon profitieren Kunden, genauso wie der Arbeitsmarkt. Das gelingt einerseits durch den im ländlichen Raum gut zu erreichenden Arbeitgeber, andererseits dadurch, dass Raiffeisen aus einem großen Arbeitskräftepotenzial schöpfen kann“, analysiert Studienautor Christian Helmenstein den Effekt.
Auch der einzelne Beschäftigte ist Nutznießer, führen doch die kurzen Arbeitswege mit durchschnittlich 10,1 Minuten zu vergleichsweise niedrigen Pendelzeiten (Durchschnitt: 18,6 Minuten). Das Resultat der kurzen Wegzeiten lässt sich monetär bewerten. So liegen die Opportunitätskosten für Freizeit mit hochgerechnet jährlichen 63 vermiedenen Pendlerstunden bei 554 Euro pro Beschäftigten oder 10,6 Millionen Euro Zeitkostenersparnis insgesamt. Positive Auswirkungen hat dieser Effekt ebenfalls auf die Umwelt. Mindestens 3,3 Tonnen CO2-Äquivalent werden – verglichen mit anderen Erwerbspendlern – durch die kurzen Arbeitswege der Raiffeisen-Mitarbeiter eingespart.
Ausbildungspartner für Junge
Die Raiffeisen-Bankengruppe bietet Arbeitnehmern Perspektiven entlang aller Ausbildungsniveaus. Einen Schwerpunkt macht dabei die Lehrlingsausbildung mit einer klaren Zukunftsperspektive aus. So werden innerhalb der Bankengruppe 40 Prozent aller Banklehrlinge in Österreich ausgebildet. Dabei ist zu beachten, dass die Raiffeisen-Bankengruppe insgesamt nur 29 Prozent der in der Finanzdienstleistungsbranche Beschäftigten umfasst. 82 Prozent der jungen Mitarbeiter werden nach ihrem positiven Lehrabschluss in den fixen Personalstock übernommen. Überdurchschnittlich hoch fällt in der Bankengruppe auch der Anteil an Beschäftigten mit einem Fachhochschul- oder Universitätsabschluss aus. Immerhin sind mit einem Anteil von 19,5 Prozent zwei von zehn Beschäftigten Akademiker (Durchschnitt: 17,7 Prozent).
Beschäftigte überdurchschnittlich produktiv
Im Branchenvergleich fällt die Produktivität der Mitarbeiter der Raiffeisen-Bankengruppe spürbar höher aus. Verdienen die Beschäftigten in absoluten Beträgen durchschnittlich um 4,6 Prozent weniger als ihre Branchenkollegen, sind sie dennoch um 17 Prozent produktiver. Dieser Wert gilt auch für Führungskräfte, die zwar mehr als das Doppelte einer Nicht-Führungskraft verdienen, jedoch ist der Unterschied geringer als im österreichweiten Durchschnitt.
Hohe Investitionen in die Gesundheitsvorsorge
Präventionsmaßnahmen im Gesundheitsbereich werden innerhalb der RBG zahlreich gesetzt. Dazu zählt die Unterstützung von körperlicher Aktivität genauso wie Stressmanagement oder Nichtraucher-Programme. Überdurchschnittlich hohe Pro-Kopf-Ausgaben von 141,55 Euro und eine Gesamtsumme von 3,5 Millionen Euro jährlich für die betriebliche Gesundheitsförderung untermauern dieses Engagement.