Raiffeisen Zentralbank erzielt respektables Ergebnis
06.04.2016
In allen vier Konzernsegmenten konnten die Raiffeisen Zentralbank als Spitzeninstitut der Raiffeisen-Bankengruppe in Österreich ihr Ergebnis verbessern. Insgesamt verzeichnete die RZB ein Konzernergebnis von 237 Millionen Euro.
Das Jahresergebnis 2015 des Konzerns der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB) – dieser wird vom Spitzeninstitut der Raiffeisen Bankengruppe Österreich und seinen Beteiligungen gebildet, darunter der Teilkonzern Raiffeisen Bank International (RBI), die Uniqa Insurance Group und die Verbundunternehmen – ist deutlich positiv ausgefallen. Nach einem negativen Ergebnis 2014 gelang der RZB im abgelaufenen Geschäftsjahr trotz des anhaltend herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds die Rückkehr in die Gewinnzone. Niedrigere Kreditrisikovorsorgen – außerhalb der RBI wurden im Konzern 2015 sogar mehr aufgelöst als neu gebildet –, zufriedenstellende Ergebnisse von RBI, Uniqa, Verbundunternehmen und sonstigen Beteiligungen sowie weggefallene Einmaleffekte trugen dazu bei.
Insgesamt verzeichnete die RZB ein Konzernergebnis von 237 Millionen Euro, ein Plus von 636 Millionen Euro im Vergleich zu 2014. Das Ergebnis vor Steuern lag bei 737 Millionen Euro. „Das heute publizierte Jahresergebnis ist respektabel und durchaus positiv zu bewerten. Wir beweisen damit, dass sich unser Universalbankmodell gemeinsam mit unserer soliden Geschäftsbasis auch in schwierigen Zeiten bewährt. Die strategische Anpassung der RBI sowie die konsequente Umsetzung weiterer 2015 eingeleiteter Maßnahmen tragen bereits Früchte. Ich bin überzeugt, dass sich diese positive Entwicklung auch heuer fortsetzen wird. Wichtig ist, flexibel und schlagkräftig zu bleiben, um auf das Umfeld und sich ändernde Kundenbedürfnisse rasch reagieren zu können“, zieht RZB-Generaldirektor Walter Rothensteiner Bilanz über das abgelaufene Geschäftsjahr.
Digitale Regionalbank
Anfang 2016 hat die Raiffeisen-Bankengruppe angesichts der fortschreitenden Digitalisierung aller Lebensbereiche das Programm „Digitale Regionalbank“ unter der Leitung der RZB gestartet. Die Raiffeisen-Bankengruppe war bereits bisher mit 1,6 Millionen Kunden klarer Marktführer im österreichischen Online Banking-Bereich, nun wird der Fokus geschärft. „In den nächsten drei Jahren investieren wir insgesamt 70 Millionen Euro und setzen so neue Meilensteine in der Digitalisierung unseres Bankgeschäfts. Wir reagieren damit auf die veränderte Lebenswelt unserer Kunden und steigern die Verbindung von regionaler und digitaler Präsenz“, erläutert Michael Höllerer, RZB-Sektorvorstand und verantwortlich für das Programm „Digitale Regionalbank“. Der Fokus des Programms liegt auf dem Multikanalvertrieb und -service. Hierzu zählen beispielsweise die Entwicklung eines persönlichen Finanzportals oder die Forcierung von Mobile Payment und Online-Produktvertrieb betreffend etwa Kontoeröffnung, Kredite und Versicherungen.
RZB und Verbundunternehmen wachsen zusammen
Der bereits Ende 2013 initiierte Prozess der Anteilsübernahmen an den Verbundunternehmen wurde 2015 fortgesetzt: Die Bereiche Bausparkasse, Kapitalanlage, Leasing, Factoring und Wohnbaubank stehen nun zu 100 Prozent im Eigentum der RZB. Bei Valida Vorsorge Management stockte die RZB 2015 ihre Beteiligung auf 57,4 Prozent auf. „Die anteilsmäßige Bündelung der Verbundunternehmen in der RZB gewährleistet eine einheitliche Unternehmenssteuerung, eine Verbesserung der Finanz- und Ertragslage sowie ein einheitliches Risikomanagement. Diese Maßnahmen tragen entscheidend dazu bei, die Profitabilität für die Bankengruppe zu erhöhen und die Eigenmittel zu stärken“, so RZB-Risikovorstand Johannes Schuster. Darüber hinaus residieren alle Tochterunternehmen seit Kurzem an einem gemeinsamen Standort in Wien.
Verbesserte Ergebnisse in allen Segmenten
Das mit 379 Millionen Euro klar positive Konzernergebnis der RBI, unter anderem Resultat der Ergebnisanpassung (Restatement) 2014, beeinflusste das Gruppenergebnis am stärksten. Die Strategieanpassung der börsenotierten Tochter zu Beginn 2015, vor allem mit dem Ziel einer Stärkung der Kapitalisierung, zeigte im Verlauf des Jahres erste positive Ergebnisse, wie die Einigung über den Verkauf der Raiffeisen Banka in Slowenien, die strategische Neuausrichtung von Raiffeisen in Ungarn, die Reduktion der risikogewichteten Aktiva in einigen Märkten oder den Einstieg der EBRD bei der ukrainischen Raiffeisen Bank Aval.
Die Entwicklung der Uniqa im abgelaufenen Geschäftsjahr, allen voran ihr Ergebnisbeitrag von 106 Millionen Euro, ist sehr zufriedenstellend. Das Anfang 2016 gestartete Investitions- und Innovationsprogramm des Versicherungsunternehmens sowie die bis 2017 erfolgende Verschmelzung der Uniqa Österreich-Tochter mit der Raiffeisen Versicherung AG sind zukunftsträchtige Weichenstellungen.
Die Verbundunternehmen leisteten mit insgesamt 79,2 Millionen Euro (bereits nach Minderheitenabzug) ebenfalls einen wesentlichen Beitrag zum positiven Ergebnis der RZB-Gruppe. Zurückzuführen ist das unter anderem auf höhere operative Ergebnisse, positive Einmaleffekte, geringere Risikokosten und die Hebung von Synergien. Mit einer Rendite von mehr als 26 Prozent auf das eingesetzte Kapital war das Segment der Verbundunternehmen – relativ betrachtet – sogar das erfolgreichste der gesamten RZB-Gruppe. Weiters trugen die im Segment „Weitere Beteiligungen“ subsumierten Gesellschaften wie Leipnik-Lundenburger Invest Beteiligungs-AG oder Raiffeisen Informatik mit ihren soliden Ergebnissen (12 Millionen Euro bzw. 30 Millionen Euro) zur positiven Konzernergebnisentwicklung bei.