Raiffeisen: Sehr gute Ergebnisse 2019 bilden solide Basis

30.04.2020

Die Raiffeisen-Bankengruppe (RBG) Steiermark sowie die Raiffeisen-Landesbank (RLB) Steiermark als deren Spitzeninstitut haben im Geschäftsjahr 2019 sehr gute Ergebnisse erwirtschaftet. 2021 plant die RLB einen weiteren großen Schritt: die Fusion mit der Hypo Steiermark.

Absolut positiv fiel der Rückblick der Raiffeisen-Bankengruppe Steiermark sowie die Raiffeisen-Landesbank Steiermark auf das Geschäftsjahr 2019 aus. Damit ist die weitere Stärkung der Eigenmittel möglich, die mehr als doppelt so hoch wie das gesetzliche Mindesterfordernis sind. Damit ist weit über das nötige Maß hinaus die solide Basis zur Stützung der heimischen Wirtschaft in den aktuellen Krisenzeiten gegeben. Raiffeisen ist außerdem sehr gut mit Liquidität ausgestattet, womit die staatlichen Hilfsprogramme rasch umgesetzt werden können. RLB-Generaldirektor Martin Schaller: „Wir haben in guten Zeiten vorgesorgt und sind jetzt und auch in Zukunft in der starken Position, der heimischen Wirtschaft in schwierigen Zeiten zur Seite zu stehen.“

Raiffeisen-Bankengruppe Steiermark steigert EGT auf 251 Millionen Euro

Die RBG Steiermark – das sind die RLB Steiermark und die 53 steirischen Raiffeisenbanken zusammengefasst – konnte die Bilanzsumme auf knapp 30 Milliarden Euro (+ 5,0 %) ausweiten. Maßgeblich dafür waren vor allem das auf 16,3 Milliarden Euro (+ 4,3 %) angewachsene Volumen an Kundeneinlagen sowie das auf 16,2 Milliarden Euro (+ 6,3 %) gesteigerte Kreditvolumen. Schaller: „Diese Höhe und Balance zwischen Kundeneinlagen und Kundenkrediten sind im Bankensektor einzigartig. Es ist ein Raiffeisen-Prinzip, durch regionale Kundeneinlagen Liquidität für regionale Investitionen zu ermöglichen.“

Dank eines starken Betriebsergebnisses und der sehr guten Kreditqualität kletterte auch das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) auf hohe 250,9 Millionen Euro (+ 33,1 %). Die Eigenmittelquote mit 24,65 % bzw. die Kernkapitalquote mit 22,73 % blieben trotz des dynamischen Kreditwachstums auf hohem Niveau. Ausschlaggebend dafür war ein weiterer Aufbau der Eigenmittel um 5,0 % auf nunmehr 3,6 Milliarden Euro. „Die sehr guten Ergebnisse 2019 waren in einem stabilen wirtschaftlichen Umfeld aufgrund der intensiven persönliche Kundenbetreuung, des Ausbaus digitaler Services sowie der umsichtigen Geschäftspolitik möglich,“ erklärt RLB-Generaldirektor Schaller.

RLB Steiermark stärkt Eigenmittel weiter

Auch die RLB Steiermark erwirtschaftete nach den internationalen Standards der Finanzberichterstattung (IFRS) sehr gute Ergebnisse. Die Bilanzsumme wuchs um 1,2 % auf 15,3 Milliarden Euro, das Kunden-Kreditvolumen um 9 % auf 7,2 Milliarden Euro, das Gesamtergebnis auf 140,8 Millionen Euro (+ 49,7 %). Parallel zum geplanten Kreditwachstum konnte auch die Eigenmittel-Ausstattung auf 1,6 Milliarden Euro weiter verbessert werden. Im Rückblick ist das ein Zuwachs von 50 % innerhalb von vier Jahren. Die Eigenmittelquote liegt nun bei guten 20,5 % und die Kernkapitalquote bei guten 19,6 %. Die NPL-Ratio konnte weiter auf 2,5 % reduziert werden, was auch im internationalen Vergleich einen Top-Wert darstellt.

Überschüsse verbleiben seit Generationen in der Bankengruppe

Über das sehr gute Geschäftsjahr freut sich auch Generaldirektor Schaller: „Raiffeisen hat 2019 sehr gut gewirtschaftet. Seit jeher bleiben die Überschüsse in der Bankengruppe und damit in den steirischen Regionen. Durch dieses seit Generationen gelebte Prinzip war es möglich, diese Eigenmittel- und Liquiditätsausstattung als Sicherheitspolster für schwierige Zeiten zu schaffen. Das ist nun eine stabile Basis, um der heimischen Wirtschaft und allen Privatkunden zur Seite zu stehen. Unser Anspruch war und ist, gerade in stürmischen Zeiten ein Fels in der Brandung zu sein. Wir leisten selbstverständlich unseren Beitrag, denn keine Bankengruppe ist so in der regionalen Wirtschaft verwurzelt wie Raiffeisen.“

Pionier in der Krise: 12.000 Ratenstundungen, 500 Überbrückungsfinanzierungen

Seit Beginn der Corona-Krise hat Raiffeisen Steiermark für 7.500 Kunden rund 12.000 Ratenstundungen ermöglicht, 60 % davon bereits vor dem gesetzlichen Moratorium. Dahinter stehen Kredite in der Höhe von 1,6 Milliarden Euro. Raiffeisen Steiermark ist dabei Pionier, denn als erste Bankengruppe in Österreich hat sie ein einfaches Online-Stundungsverfahren gestartet und Kunden aktiv informiert. Weiters wurden bisher rund 500 Überbrückungsfinanzierungen mit einem Volumen von annähernd 100 Millionen Euro ermöglicht. Aufgrund der sehr guten Liquiditätsausstattung sei Raiffeisen in der Lage, sehr rasch zu helfen, so Schaller. Der Anspruch sei weiterhin, Unternehmen durch Beratung und individuelle Lösungen zu unterstützen, die nicht nur kurzfristig, sondern auch mittelfristig helfen.

RLB plant 2021 Verschmelzung mit der Hypo Steiermark

Um Marktposition, Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft zu stärken, strebt die RLB Steiermark für das Jahr 2021 die Fusion mit der 100-Prozent-Tochter Hypo Steiermark an. Im Zuge dieser Umstellungen wird zudem die Betreuung der Hypo-Kunden unter der gemeinsamen Marke Raiffeisen starten. Für Hypo-Kunden ergeben sich bis zum tatsächlichen Fusionszeitpunkt 2021 keinerlei Änderungen, alle Bankgeschäfte laufen wie gewohnt. „Sowohl die RLB Steiermark als auch die Hypo Steiermark agieren aus der Position der Stärke. Alle Kunden werden von den gemeinsamen Entwicklungen profitieren“, sind RLB-Generaldirektor Martin Schaller und Hypo-Generaldirektor Martin Gölles vom Erfolg der Weichenstellung überzeugt.

Der gemeinsame Weg der beiden steirischen Banken begann 1998 mit dem ersten Anteilserwerb durch die RLB und wurde 2019 mit der Übernahme aller verbleibenden HYPO-Anteile erfolgreich fortgesetzt. Bereits seit geraumer Zeit sind viele wichtige Funktionen der beiden Banken in Konzerneinheiten in der RLB Steiermark zusammengefasst – etwa Finanzen, Zahlungsverkehr, Produkte, Organisation, IT, Vertriebsmanagement, Marktfolge, Personal, Innenrevision, Meldewesen, Recht. Die Markteinheiten und Bankstellen wurden bislang getrennt geführt.