Raiffeisen Bank International 2015 wieder im Plus
16.03.2016
Die Raiffeisen Bank International AG (RBI) erwirtschaftete, nachdem sie das Jahr 2014 aufgrund einiger Sondereffekte erstmals mit einem negativen Konzernergebnis abgeschlossen hatte, im Jahr 2015 wieder ein positives Ergebnis. Das Konzernergebnis lag bei 379 Millionen Euro.
Nach einem negativen Konzernergebnis erwirtschaftete die Raiffeisen Bank International AG im Jahr 2015 gemäß IFRS wieder ein positives Ergebnis vor Steuern von in Höhe von 711 Millionen Euro. Das Ergebnis nach Steuern betrug 435 Millionen Euro, während das Konzernergebnis bei 379 Millionen Euro lag. Bei einer Anzahl von 292,98 Millionen Aktien zum 31. Dezember 2015 lag das Ergebnis je Aktie bei 1,30 Euro.
„Hinter der RBI liegt ein sehr arbeitsreiches, aber insgesamt auch ein sehr ordentliches Jahr. Wir sind in die Gewinnzone zurückgekehrt und mit unserem Strategieprogramm gut vorangekommen. Wir haben unsere Eigenkapitalquoten deutlich gestärkt und das Risikoprofil der Bank verbessert“, sagte Karl Sevelda, Vorstandsvorsitzender der RBI.
Vorjahresergebnis angepasst
Im Jahr 2015 wurde die RBI von der Österreichischen Prüfstelle für Rechnungslegung einer regulären Prüfung unterzogen. Gegenstand der Prüfung waren der RBI-Konzernabschluss 2014 sowie der RBI-Halbjahres-Finanzbericht 2015. Die Verschiebung von Aufwendungen in Höhe von 124 Millionen Euro führte zu einer Anpassung des Konzernfehlbetrags 2014 auf 617 Millionen Euro. Dadurch sind diese Aufwendungen nicht im Konzernergebnis 2015 enthalten. Der Gesamtbetrag in Höhe von 124 Millionen Euro setzt sich aus zwei Faktoren zusammen: 93 Millionen Euro Aufwand für die Wertminderung des Firmenwerts der Raiffeisen Polbank und 34 Millionen Euro Aufwand für Nettodotierungen zu Kreditrisikovorsorgen, der weiters in einem latenten Steuerertrag in Höhe von drei Millionen Euro resultierte. Die Auswirkungen dieser Anpassung auf die regulatorischen Kapitalquoten sind vernachlässigbar.
Zinsüberschuss um zwölf Prozent gesunken
Die Betriebserträge verzeichneten im Jahresvergleich einen Rückgang um acht Prozent oder 421 Millionen Euro auf 4,9 Milliarden Euro. Dies ist in erster Linie auf starke Währungsabwertungen zurückzuführen. Der Zinsüberschuss reduzierte sich 2015 um 12 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro. Neben Währungseffekten wirkten sich dabei auch das sinkende Marktzinsniveau in Zentral- und Südosteuropa sowie im Vorjahr eingetretene Kreditausfälle in Asien negativ auf die Nettozinsspanne aus. Der Provisionsüberschuss sank trotz der starken Währungsabwertungen in Osteuropa um vier Prozent auf 1,52 Milliarden Euro.
Verwaltungsaufwendungen reduziert
Die Verwaltungsaufwendungen des Konzerns sanken im Berichtszeitraum um vier Prozent auf 2,91 Milliarden Euro, zum überwiegenden Teil zurückzuführen auf die Währungsentwicklung des russischen Rubels und der ukrainischen Hryvna. Die Cost-Income-Ratio verschlechterte sich aufgrund der geringeren Betriebserträge um 2,6 Prozentpunkte auf 59,1 Prozent. Die größte Position unter den Verwaltungsaufwendungen war mit einem Anteil von 48 Prozent der Personalaufwand, der im Berichtsjahr um vier Prozent geringer ausfiel.
Weniger Kreditrisikovorsorgen
Die Nettodotierungen zu Kreditrisikovorsorgen gingen im Jahresvergleich um 28 Prozent oder 486 Millionen Euro auf 1,26 Milliarden Euro zurück. Die NPL-Ratio erhöhte sich gegenüber 2014 um 0,5 Prozentpunkte auf 11,9 Prozent. Den notleidenden Krediten standen Wertberichtigungen in Höhe von 5,93 Milliarden Euro gegenüber.
Kernkapitalquote von 11,5 Prozent
Die gesamten Eigenmittel betrugen 10.987 Millionen Euro und damit um 17 Millionen Euro mehr als zum Jahresende 2014. Ohne Berücksichtigung der in den rechtlichen Rahmenbedingungen definierten Übergangsbestimmungen ergaben sich eine Kernkapitalquote (CET1) von 11,5 Prozent und eine Eigenmittelquote von 16,8 Prozent. Im Vorjahr lag die Kernkapitalquote noch bei 10,0 Prozent.
Ausblick
Ziel der Raiffeisen Bank International ist es, bis Ende 2017 die Kernkapitalquote auf mindestens zwölf Prozent und die Eigenmittelquote auf mindestens 16 Prozent zu erhöhen. Nach Umsetzung der Anfang 2015 festgelegten strategischen Maßnahmen sollen die Kosten rund 20 Prozent unter dem Niveau von 2014 liegen. Bei der Cost-Income-Ratio wird mittelfristig ein Wert von 50 bis 55 Prozent angestrebt. Für 2016 werden geringere Nettodotierungen zu Kreditrisikovorsorgen als zuletzt erwartet. Die Verwaltungsaufwendungen sollen ebenso leicht unter Vorjahresniveau liegen.