RWA und Lagerhäuser: Stabiler Anker in Corona-Zeiten
10.05.2021
Trotz negativer Einflüsse infolge der Corona-Pandemie zeigten die RWA Raiffeisen Ware Austria und die Lagerhäuser im Jahr 2020 dank ihres breiten Portfolios eine solide und vor allem stabile Entwicklung. Künftige Akzente plant die RWA in den Bereichen Innovation, Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Klimaschutz.
Durchaus positiv entwickelte sich der RWA-Konzern im Corona-Jahr 2020 vor dem Hintergrund der Pandemie. Der Umsatz sank leicht auf 2,4 Milliarden Euro, das Ergebnis stieg zugleich von 22,1 auf 22,4 Millionen Euro. Diese Entwicklung ist den breit aufgestellten Geschäftsaktivitäten zu verdanken. Während manche Geschäftsbereiche stark beeinträchtigt waren, erwiesen sich andere im Jahresverlauf als außerordentlich robust. Dieser positive Effekt aufgrund des breiten Portfolios gilt gleichermaßen für die österreichischen Lagerhäuser. Diese präsentieren für das Jahr 2020 eine ebenso stabile Entwicklung mit einem Umsatz von 4,4 Milliarden Euro.
Die Corona-Pandemie war das bestimmende Thema im Jahr 2020 mit tiefgehenden Auswirkungen auf die heimische Wirtschaft. Die Geschäftsbereiche, in denen der RWA-Konzern und die Lagerhäuser aktiv sind, wurden von der Krise in unterschiedlichem Ausmaß getroffen. Der Agrarsektor wies aufgrund einer guten Ernte insgesamt ein solides Jahr auf. Deutlich negative Auswirkungen gab es allerdings aufgrund der Gastronomie-Schließungen beim Fleischkonsum sowie infolge der verhaltenen Investitionsbereitschaft der Landwirte im Landtechnik-Geschäft.
Eine leicht gesunkene Investitionsbereitschaft spürte man gleichermaßen in der österreichischen Bauwirtschaft. Der Energiesektor verzeichnete aufgrund der stark eingeschränkten Mobilität einen deutlichen Rückgang bei Treibstoffen. Eine überraschend positive Entwicklung zeigte das österreichische Haus- und Gartenmarktgeschäft. Litt diese Branche zu Jahresbeginn stark unter den Geschäftsschließungen, so profitierte sie im weiteren Jahresverlauf vom Rückzug der Menschen in den privaten Wohn- und Gartenbereich sowie von Nachholkäufen.
RWA-Konzern steigert Ergebnis
Der Gesamtumsatz des RWA-Konzerns war trotz der zum Teil weitreichenden Herausforderungen und Einschränkungen stabil und reduzierte sich aufgrund gesunkener Energiepreise nur leicht von 2,5 Milliarden Euro im Jahr 2019 auf 2,4 Milliarden Euro im Jahr 2020. Dem Konzern ist es gelungen, sowohl seine für das Jahr 2020 gesetzten Planziele zu erreichen, als auch das Ergebnis vor Steuern um 1,3 % auf 22,4 Millionen Euro zu steigern.
Der Geschäftsbereich Agrar zeigte infolge einer erfolgreichen Vermarktungssaison, in der trotz schwieriger Logistikbedingungen alle Liefervereinbarungen eingehalten wurden, eine positive Entwicklung. Der Umsatz steigerte sich um 1,5 % auf 1,4 Milliarden Euro. Die RWA erhöhte ihr Handelsvolumen bei biologischem Getreide erstmals auf mehr als 100.000 Tonnen und erreichte zudem in der Nassmaisvermarktung mit mehr als 280.000 Tonnen die höchste Handelsmenge in der Geschichte des Unternehmens. Das Technik- bzw. Baustoff-Geschäft der RWA erzielte trotz eines herausfordernden Umfelds bereinigt ebenso jeweils eine leichte Steigerung. Aufgrund einer geänderten Zuordnung einer Tochterfirma im Konzern kam es jedoch zu Umsatzverschiebungen in diesen Segmenten. Der Technik-Umsatz belief sich auf 239 Millionen Euro (-2,4 %) und der Baustoff-Umsatz auf 39 Millionen Euro (+24,6 %).
Nur das Energie-Geschäft verzeichnete einen Umsatzrückgang von 26,8 % auf 550 Millionen Euro. Diese Entwicklung ist insbesondere auf die gesunkenen Rohölnotierungen als auch die geringere Treibstoffnachfrage infolge des coronabedingt geringeren Verkehrsaufkommens zurückzuführen. Das Segment Haus- und Gartenmarkt boomte hingegen vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und profitierte von vermehrten Investitionen im privaten Wohn- und Gartenbereich. Dieser reüssierte mit einer Steigerung des Umsatzes um 15,6 % auf 132 Millionen Euro.
Erfolg bei Lagerhaus Haus- & Gartenmärkten
Die österreichischen Lagerhäuser erzielten im Jahr 2020 einen Umsatz von 4,4 Milliarden Euro (-3,2 %). Der Agrarbereich blieb stabil mit einem Umsatz von 1,1 Milliarden Euro bzw. -0,4 % ebenso wie der Technikbereich mit einem Umsatz von 750 Millionen Euro bzw. -0,6 %. Eine gute Umsatzentwicklung zeigten die Lagerhäuser in den Segmenten Haus- und Gartenmarkt mit 653 Millionen Euro (+9,2 %) sowie Baustoffe mit 784 Millionen EUR (+3,9 %). Der gesunkene Ölpreis und die reduzierte Mobilität sorgten auch bei den Lagerhaus-Genossenschaften für eine Reduktion des Energieumsatzes, der sich auf 975 Millionen Euro (-18,9 %) belief.
„Die heimischen Lagerhäuser und der RWA-Konzern sind in der Krise ihrem Versorgungsauftrag nachgekommen und waren für Kunden auch in dieser Zeit ein stabiler, verlässlicher Partner. Darüber hinaus ist es uns gelungen, trotz Pandemie eine solide wirtschaftliche Entwicklung vorzuweisen und unseren Fokus weiterhin auf die zukünftige Entwicklung zu richten. So haben wir auch in dieser Phase der Unsicherheit im Verbund mit den Lagerhäusern wichtige Projekte und Investitionsvorhaben vorangetrieben“, so RWA-Generaldirektor Reinhard Wolf.
Innovation & Nachhaltigkeit sind die Zukunft
In Hinblick auf die Zukunft sind bei RWA und Lagerhäusern vor allem die Themen Innovation und Digitalisierung sowie Nachhaltigkeit und Klimaschutz bestimmend. In diesen Bereich wurden zuletzt wichtige Akzente gesetzt, beispielsweise das Lagerhaus-Agrarportal Onfarming weiterentwickelt oder Kooperationen im Bereich von digitalen Farm-Management-Systemen bzw. des biologischen Pflanzenschutzes forciert. Akzente hat die RWA zuletzt insbesondere auch über ihr Beteiligungsportfolio gesetzt, wo der Photovoltaik-Ausbau oder innovative Bewässerungs- oder Begrünungslösungen eine wichtige Rolle spielen.