RBI zum vierten Mal in Folge ertragsbeste heimische Bank
28.03.2014
Die Raiffeisen Bank International fuhr im Jahr 2013 557 Millionen Euro an Gewinn nach Steuern ein. Währungsverluste wegen der Ukraine-Krise schlugen sich aber negativ nieder.
Die RBI erzielte 2013 einen Jahresüberschuss vor Steuern von 835 Millionen Euro. Der damit gegenüber dem Vorjahr verzeichnete Rückgang von 203 Millionen Euro beruhte überwiegend auf Sondereffekten im Jahr 2012, in dem aus dem Verkauf von Anleihen sowie aus dem Rückkauf von hybridem Kernkapital ein Ergebnis von insgesamt 276 Millionen Euro angefallen war. Einen deutlichen Zuwachs von 17 Prozent oder 351 Millionen Euro verzeichnete dabei das Betriebsergebnis. Diesem erfreulichen Resultat standen höhere Nettodotierungen zu Kreditrisikovorsorgen (plus 140 Millionen Euro), höhere Bankenabgaben und ein negatives Ergebnis aus Derivaten und Verbindlichkeiten gegenüber.
"Mit unserem guten operativen Ergebnis haben wir einmal mehr belegt, dass unser Geschäftsmodell auch in schwierigen Zeiten und trotz entsprechend hoher Wertberichtigungen funktioniert. Wir haben damit zum vierten Mal in Folge das beste Ergebnis unter den österreichischen Banken eingefahren", sagte RBI-Vorstandsvorsitzender Karl Sevelda. Der Jahresüberschuss nach Steuern lag in der Berichtsperiode um 20 Prozent oder 149 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert und im Gesamtkonzern bei letztendlich 557 Millionen Euro. Der Vorstand wird der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2013 die Ausschüttung einer Dividende von 1,02 Euro je Aktie empfehlen.
Eine erfreuliche Entwicklung nahmen die Zinserträge: Diese konnten im Jahresvergleich um acht Prozent auf 5,7 Milliarden Euro gesteigert werden. Bei den Verwaltungsaufwendungen musste man eine Steigerung um 2,5 Prozent hinnehmen. Aufgrund der höheren Betriebserträge verbesserte sich die Cost-Income-Ratio aber um 3,2 Prozentpunkte auf 58,3 Prozent.
Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter in Vollzeitäquivalenten sank im Jahresabstand um 1.857 Personen auf 59.067. Die größten Rückgänge verzeichneten die Ukraine (minus 1.210), Rumänien (minus 411), Ungarn (minus 173) und Bulgarien (minus 128). Zum Stichtag 31. Dezember 2013 beschäftigte die RBI mit 57.901 Mitarbeitern.
Risikovorsorgen bei Krediten um 14 Prozent gestiegen
Die Nettodotierungen zu Kreditrisikovorsorgen nahmen im Jahresvergleich um 14 Prozent oder 140 Millionen Euro auf 1,15 Milliarden Euro zu. Ein im Vergleich zum Vorjahr um 45 Millionen Euro höherer Wertberichtigungsbedarf ergab sich im Segment Group Corporates, in dem diverse Kredite an Großkunden notleidend wurden. In Russland wurden sowohl für Großkunden als auch für Retail-Kunden Nettodotierungen zu Kreditrisikovorsorgen von insgesamt 48 Millionen Euro gebildet, nachdem hier im Vorjahr noch Nettoauflösungen verbucht worden waren. Ebenso wurden in Slowenien im Jahresvergleich netto um 31 Millionen Euro mehr an Kreditrisikovorsorgen gebildet, vor allem aufgrund von notleidend gewordenen Krediten und einer Aktualisierung der Sicherheitenbewertung. Ein positiver Trend zeichnete sich in Ungarn und Polen ab, wo die Nettodotierungen zu Kreditrisikovorsorgen deutlich niedriger ausfielen als im Vorjahr.
Bilanzsumme um vier Prozent gesunken
Die Bilanzsumme der RBI nahm im Jahresverlauf um vier Prozent oder 5,5 Milliarden Euro auf 130,6 Milliarden Euro ab. Ein Großteil dieses Rückgangs war auf Währungseffekte zurückzuführen, die sich vorwiegend aus der Abschwächung des US-Dollars, des russischen Rubels, der tschechischen Krone und der ukrainischen Hryvna gegenüber dem Euro ergaben. Die Forderungen an Kunden (vor Abzug der Kreditrisikovorsorgen) gingen um drei Prozent auf 80,6 Milliarden Euro zurück. Dies war neben den Währungseffekten auch durch die verhaltene Kreditnachfrage bei Firmenkunden bedingt. Stabil bei 11,2 Prozent gehalten werden konnte Gesamtkernkapitalquote. Das Eigenkapital inklusive des Kapitals der nicht beherrschenden Anteile verzeichnete einen Rückgang von 509 Millionen Euro auf 10,36 Milliarden Euro.
Ausblick
Eingetrübt haben sich laut RBI-Chef Karl Sevelda die Wachstumsperspektiven in Russland. Dennoch ist er überzeugt, dass das ein attraktiver Bankenmarkt bleibt, wenn die aktuelle Krise überwunden wird. Derzeit sei es aber schwer, Prognosen über den Verlauf der Krise abzugeben, so Sevelda.