RBG Steiermark: Ergebnis 2017 fast auf Rekordniveau
24.04.2018
Mehr als positive Zahlen legte RLB-Generaldirektor Martin Schaller für die Raiffeisen-Landesbank (RLB) Steiermark und die gesamte steirische Raiffeisen-Bankengruppe für das Jahr vor. Den Aufschwung sowie den konjunkturellen Rückenwind möchte man ins Raiffeisen-Jubiläumsjahr 2018 mitnehmen.
Die Raiffeisen-Landesbank Steiermark erwirtschaftet im Geschäftsjahr 2017 ein Gesamtergebnis von 233,4 Millionen Euro nach IFRS sowie ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) von 61,2 Millionen Euro nach UGB. Die Eigenmittelquote ist weiterhin auf einem sehr hohen Niveau und mit über 21% mehr als doppelt so hoch als das gesetzliche Mindesterfordernis. Auch die gesamte Raiffeisen-Bankengruppe Steiermark bilanziert sehr erfolgreich und erzielt ein EGT von 152 Millionen Euro nach UGB.
„Die gute Konjunktur, unser dynamisches Kundengeschäft sowie die umsichtige Geschäftspolitik waren die drei wesentlichen Säulen für dieses hervorragende Ergebnis. Wir lehnen uns aber nicht zurück, denn das Zins- und regulatorische Umfeld bleiben gerade für Regionalbanken herausfordernd“, erklärt RLB-Generaldirektor Martin Schaller. Passend zum Jubiläumsjahr `Raiffeisen200´ legt die RLB Steiermark zudem den ersten Nachhaltigkeitsbericht vor. Schaller: „Wir dokumentieren damit die langfristig ausgerichtete Geschäftspolitik, die seit jeher ein Raiffeisen-Erfolgsprinzip ist.“
Sehr gutes Gesamtergebnis und deutlich verbesserte Eigenmittelquote
Das Gesamtergebnis der RLB Steiermark von 233,4 Millionen Euro nach IFRS legt gegenüber dem Vorjahr (49,1 Mio. Euro) stark zu. Ausschlaggebend waren das dynamische Kundengeschäft, kaum notwendige Risikovorsorgen aufgrund der umsichtigen Geschäftspolitik sowie Bewertungseffekte der Raiffeisen Bank International (RBI). Sie ist die größte Beteiligung der RLB. Negative Sonderfaktoren waren etwa die Rückstellungen zur Refundierung von „Negativzinsen“ in Höhe von rund 10 Millionen Euro. Die Eigenmittelquote konnte auf 21,2 % (2016: 18,8%) und die Kernkapitalquote auf 20,2 % (2016: 17,7%) weiter verbessert werden und liegt damit deutlich über dem gesetzlichen Mindesterfordernis von 9,25 % (inklusive Puffer, ohne SREP-Quote). Die Bilanzsumme verringerte sich plangemäß um 1,7 % auf 14,71 Milliarden Euro. Schaller: „Unsere Kapitalquoten sind auch im internationalen Vergleich hervorragend und belegen die Stabilität der RLB Steiermark. Damit sind wir bestens in der Lage, Private und die heimische Wirtschaft bei ihren Investitionen zu begleiten.“
Kreditwachstum und gleichzeitig hohe Kreditqualität
Mit einem EGT von 61,2 Millionen Euro nach UGB verdoppelt die RLB ihr Vorjahresergebnis (30,5 Mio. Euro). Positiv haben laut Schaller vor allem das starke Kreditwachstum und die gleichzeitig hohe Kreditqualität gewirkt. So konnte die RLB in der Solobetrachtung das Kreditvolumen um 13 % besonders deutlich steigern und die NPL-Quote – sie ist die Kennzahl für nicht fristgerecht bediente Kredite – auf historisch niedrige 3,4 % senken. Die Eigenmittelquote ging aufgrund des dynamischen Kreditwachstums geringfügig auf weiterhin hohe 21,1 % (2016: 21,7 %) zurück. Positive Effekte der RBI wirken hier zum Teil erst zeitverzögert und kommen für das laufende Geschäftsjahr bereits zum Tragen.
Raiffeisen-Bankengruppe Steiermark: EGT fast auf Rekordniveau
Die Raiffeisen-Bankengruppe (RBG) Steiermark – das sind die Raiffeisen-Landesbank Steiermark und die 60 steirischen Raiffeisenbanken zusammengefasst – erwirtschaftete ein EGT von 152,0 Millionen Euro und kommt damit fast an den Rekordwert des Vorjahres (161,3 Mio. Euro) heran. Bereinigt um die Rückstellungen zur Refundierung von „Negativzinsen“ in Höhe von rund 20 Millionen Euro würde es sogar darüber liegen. Zum Erfolg beigetragen haben die Ausweitung des Finanzierungsvolumens auf 14,1 Milliarden Euro (+ 4,4 %) sowie höhere Dienstleistungserträge und gesunkene Betriebskosten. Die Eigenmittelquote konnte leicht auf 25,2 % verbessert werden. Die Bilanzsumme stieg um knapp ein Prozent auf hohe 27,05 Milliarden Euro.
„Raiffeisen-Idee pulsiert in der Steiermark“
Das Jubiläumsjahr "Raiffeisen200" ist für Schaller ein perfekter Anlass, um die Einzigartigkeit des genossenschaftlich geprägten Sektors zu betonen: „Die Raiffeisen-Idee pulsiert in der Steiermark und wir belegen das Tag für Tag.“ Aktuell gibt es 509.000 steirische Raiffeisen-Mitglieder (+ 7.700), womit Raiffeisen auf breiter Basis und zu 100 % im steirischen Eigentum steht. In Summe werden rund 750.000 (+ 21.000) Privatkundenbeziehungen und 68.000 (+ 2.200) Firmenkundenbeziehungen gepflegt. Dafür gab es im Vorjahr über 510.000 umfassende Beratungsgespräche. Die Anzahl der Bankstellen reduzierte sich analog zum generellen Trend auf 256 Standorte (- 5 %), gleichzeitig verzeichnete das Online-Banking 2017 Zuwächse um 7 %, womit Raiffeisen mit mittlerweile 40 % Marktanteil die führende Position gefestigt hat. Besonders hebt Schaller die regionale Refinanzierung hervor: „Das gesamte Kreditvolumen stieg auf 14,1 Milliarden Euro und wird durch ebenso wachsende Einlagen in Höhe von 14,8 Milliarden Euro ermöglicht. Das ist unser Modell des Crowdfundings, dem die Steirer in hohem Maß vertrauen“.
RLB-Nachhaltigkeitsbericht: Beratung mit Top-Note 1,09 bewertet
Erstmalig hat die RLB Steiermark spezifische Daten und Fakten zur Nachhaltigkeit ausgewertet und auf Basis des „Global Compact-Standards“ verfasst. Darin werden vielfältige Kriterien vom Geschäftsmodell über Kundenbeziehungen bis zu sozialen und ökologischen Aspekten beschrieben. Stolz ist Schaller auf den sinkenden Energie- und Ressourcenverbrauch, die geringe Fluktuation bei Mitarbeitern, und im Besonderen auf die hohe
Beratungs-Qualität: „2.600 RLB-Kunden haben die persönliche Beratung bewertet und im Durchschnitt die Top-Note von 1,09 vergeben.“
Schaller äußert sich aber auch kritisch zum Umgang mit dem Thema Nachhaltigkeit: „Es ist inakzeptabel, wenn der Begriff `Nachhaltigkeit´ da und dort missbräuchlich eingesetzt wird, um Greenwashing zu betreiben. Wir sind überzeugt, dass generationentaugliches Denken und Handeln wesentlich für unsere Gesellschaft sind und stellen nachvollziehbare Fakten dar. Raiffeisenkunden können sich darauf verlassen, dass wir uns nicht nur als Finanzdienstleister permanent weiterentwickeln, sondern auch für die Umwelt und die Gesellschaft in den steirischen Regionen Verantwortung übernehmen.“