Neuer Standort für Erste Steirische IT-Genossenschaft
02.05.2023
Die Erste Steirische IT-Genossenschaft (ESIT) eröffnete einen neuen Standort in der Grazer Kärntner Straße. Mit dem genossenschaftlichen Modell glaubt man in Zeiten des Fachkräftemangels in der Branche eine zeitgemäße Antwort auf den ständig wachsenden Druck gefunden haben.
In den vergangenen 20 Jahren hat wohl kaum eine Entwicklung das gesellschaftliche Zusammenleben so nachhaltig geprägt wie die Digitalisierung. Computer, Smartphone und sonstige IT-gestützte Prozesse sind mittlerweile aus keinem Haushalt mehr wegzudenken. Mit der rasanten Verbreitung und den damit einhergehenden Veränderungen kommen aber neue Herausforderungen auf die Dienstleisterbetriebe in der IT-Branche zu. So erzählen die Pioniere von ESIT, Thomas Rauch und Gerald Harrer, selbst mit langjähriger Erfahrung als IT-Techniker, aus ihrem Alltag mit 70-Stunden-Wochen und mehr - und von hohem Druck bei krankheitsbedingten Ausfällen oder Urlaub.
Fachkräftemangel bereitet Druck
Durch den Fachkräftemangel in Österreich, der auch vor dem IT-Bereich nicht Halt macht, wird sich diese Situation in naher Zukunft weiter verschlimmern: "Die Kluft zwischen Angebot und Nachfrage ist in der Steiermark so groß wie nie zuvor. Allein in der Steiermark fehlen über 2.000 IT-Fachkräfte", so Thomas Rauch.
Die Lösung fanden Harrer und Rauch gemeinsam mit dem Unternehmensberater Norbert Paul Ulbing in Form der Genossenschaftsstruktur. Sie haben 2019 ESIT ins Leben gerufen - mit dem Raiffeisenverband Steiermark als Partner. Mit diesem zukunftsweisenden Zusammenschluss von IT-Dienstleistern nehmen sie damit eine Vorreiterrolle in Österreich ein. Ausgehend vom ursprünglichen Standort in Semriach wird der Großraum Graz das primäre Einsatzgebiet des jungen Netzwerkes. Mit dem Bezug des neuen Büros in der Grazer Kärntner Straße 155 soll der Kundensupport in diesem Gebiet gestärkt, aber auch auf weitere Bezirke rund um die steirische Landeshauptstadt erweitert werden.
Auf neun Mitarbeiter gewachsen
Zum erweiterten Kundenkreis vom ESIT zählen dabei neben großen steirischen Unternehmen und Bildungseinrichtungen ebenso private Haushalte. Mit der voranschreitenden Digitalisierung des schulischen Alltages sieht sich ESIT zukünftig aber auch verstärkt als ein zuverlässiger Partner von Privatkunden. Denn wie in großen Unternehmen ist auch im privaten Bereich oft schnelle, unkomplizierte Hilfe notwendig. Um für diese Aufgaben gerüstet zu sein, zählt ESIT dank des kontinuierlichen Wachstums des Gemeinschaftsprojektes heute bereits neun Mitarbeiter.
Neue Genossenschaftsmitglieder willkommen
Potenziellen Bewerbern bietet ESIT im Zuge eines mehrstufigen Evaluierungsprozesses die Möglichkeit, Mitglied in der Genossenschaft zu werden, erklärt der Mitgründer Gerald Harrer. Zuallererst sollen sich dabei im "IT-Worker LAB" alle Beteiligten besser kennenlernen. Dazu werden sowohl Projekte, die von ESIT bereits betreut werden, als auch solche, die der jeweilige Bewerber bei ESIT einbringen würde, begutachtet. Im nächsten Schritt können ESIT-Mitglieder als "IT-Worker Basic" den Support sowie die Räumlichkeiten und die Infrastruktur von ESIT in Anspruch nehmen und das ESIT-Qualitätssiegel tragen. Unabhängig davon kann dann, im Fall einer Vollmitgliedschaft, die Einbindung in die Genossenschaft als vollwertiges Mitglied erfolgen, wodurch das neue Mitglied Zugriff auf den gemeinsamen Kundenpool erhält.
Vom Einzelkämpfer zum Teamplayer
Ziel ist es, so Norbert Paul Ulbing, dass dadurch aus dem Einzelkämpfer "IT-Werker" ein Teamplayer wird. Mit der Ersten Steirischen IT-Genossenschaft sollen faire, soziale und nachhaltige Veränderungen für selbstständige IT-Techniker in der Steiermark geschaffen werden. Durch die gegenseitige Unterstützung soll der Druck, der durch die nahezu uneingeschränkte Erreichbarkeit auf den einzelnen Unternehmer entsteht, gemindert und IT-Werkern ermöglicht werden, sich wieder mit voller Leidenschaft und Energie den Anliegen ihrer Kunden widmen zu können.