Milchbetriebe: Mehr Leistung trotz Strukturwandel
12.01.2021
Der Milchleistungsbericht 2020 der Rinderzucht Steiermark zeigt einen deutlichen Leistungschub und einen anhaltenden Strukturwandel in der steirischen Milchwirtschaft. Mit großem Abstand konnte der stärkste Leistungszuwachs unter allen Bundesländern festgestellt werden.
Eine in der Qualität sehr gute Grundfutterernte 2019 war neben der Genetik die Basis für einen überragenden Leistungsschub in den steirischen Milchviehherden im Jahr 2020. Nach einer Leistungsstagnation aufgrund der mäßigen Futterqualität im Jahr davor bedeutet dies österreichweit mit Abstand größte Leistungssteigerung. Im Durchschnitt wurde eine Standardleistung von 7.939 Kilogramm Milch erbracht.
Dennoch zeigt der Bundesländervergleich, dass die Leistungsentwicklung untrennbar mit der Betriebsentwicklung Hand in Hand geht. Dort, wo das stärkste Betriebswachstum stattfindet, ist auch die höchste Leistung zu finden. Bei der Anzahl der Milchlieferanten sind jährlich Rückgänge von drei bis vier Prozent zu beobachten.
Eine neue Rekordmarke geknackt hat der Fleckviehzüchter Bernhard Schirnhofer aus Grafendorf. Mit seiner Kuh Erle hat er eine neue Rekordmarke geknackt. Erstmals überhaupt in der Steiermark und erstmals weltweit hat eine Fleckviehkuh eine Lebensleistung von 200.000 Kilogramm Milch erbracht. Dabei geht es hier keineswegs um sportliche Höchstleistungen, sondern um die Tatsache, dass es in der Zucht zunehmend gelingt, die Leistungsbereitschaft der Tiere bei gleichzeitig besserer Tiergesundheit zu festigen. 115 neue 100.000-Liter-Kühe in der Steiermark unterstreichen diese Tatsache eindrucksvoll.
Trotz der jahresbedingt schwankenden Leistungsentwicklung ist ein konstanter genetischer Trend in der Milchleistung hinterlegt. Die tatsächliche Leistung bildet eben nicht nur die Genetik, sondern eine ganze Reihe von Umwelteinflüssen ab. Für die Wirtschaftlichkeit der Milchproduktion spielen auch die Fitnessparameter eine wichtige Rolle. Mit einer breitflächigen Umsetzung von Spezialprojekten wurden umfangreiche Maßnahmen zur Weiterentwicklung in den Milchviehbetrieben gesetzt.
