„KI ist der Schlüssel zu mehr Wettbewerbsfähigkeit“
24.04.2025
Die Spitzen der steirischen Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Medien trafen sich am 23. April zum 35. Konjunkturgespräch der Raiffeisen-Landesbank (RLB) Steiermark mit dem Motto „Digitale Transformation – Quo Vadis: Wie Wirtschaft mit Künstlicher Intelligenz die Zukunft gestaltet“.
Mehr als 500 Gäste konnte RLB-Generaldirektor Martin Schaller zum diesjährigen Konjunkturgespräch der Raiffeisen-Landesbank Steiermark in der Zentrale in Raaba-Grambach willkommen heißen. In seinem Eingangsstatement ging Schaller auch gleich auf die Chancen neuer Technologien ein und betonte, dass darin enorme Wertschöpfungspotenziale liegen. „Die heimischen Betriebe sind jedenfalls bereit, mehr in Innovation zu investieren und Digitalisierung zu gestalten. Allerdings braucht es dazu ein wirtschaftsfreundlicheres Umfeld.“ Schaller forderte insbesondere die politischen Entscheidungsträger:innen auf, bessere Rahmenbedingungen für die Wirtschaftsstandorte Steiermark, Österreich und Europa zu schaffen. „Österreich ist überreguliert und viel zu bürokratisch. Das kostet enorm viel Geld, schwächt die Wettbewerbsfähigkeit und verhindert so manche Innovation in den Unternehmen.“
Radikale Innovation und Umsetzungstempo gefordert
Tiefer in die Materie tauchte zunächst Christian Helmenstein, Chefökonom der Industriellenvereinigung Österreich, in seiner Keynote ein: „Künstliche Intelligenz ist ein mächtiges Werkzeug – aber kein wirtschaftliches Allheilmittel. Sie kann etwa helfen, den demografisch bedingten Rückgang der Erwerbsbevölkerung zu kompensieren und Produktivitätseinbußen abzufedern. Doch wenn wir gleichzeitig die Arbeitszeit weiter reduzieren, stößt selbst KI an ihre Grenzen. Europa – und auch Österreich – braucht deshalb mehr als nur Technologie. Es braucht den Mut zu radikaler Innovation und vor allem ein deutlich höheres Umsetzungstempo. Nur so lässt sich das Potenzial der KI wirklich ausschöpfen.“
„KI muss verantwortungsvoll eingesetzt werden“
Ariane Pfleger, Vorstandsdirektorin für Transformation der RLB Steiermark, lieferte gemeinsam mit David Cemernek, Deputy Vice President of Corporate IT und Head of Digital & Data bei AT&S, Gunther Glawar, Chief Information Officer bei AVL List, sowie Matthias Traub, Chief Operating Officer bei Invenium Data Insights, im anschließenden Impulsgespräch konkrete Beispiele für lösungsorientiertes Handeln.
Pfleger dazu: „Raiffeisen Steiermark setzt Künstliche Intelligenz bereits in einigen Bereichen ein, denn wir sehen darin wertvolle Potenziale, etwa bei der Automatisierung interner Prozesse, der Vermeidung von Geldwäsche oder der Betrugserkennung im Zahlungsverkehr. Über unser klassisches Bankgeschäft hinaus fördern und beteiligen wir uns zudem an Start-ups, beispielsweise über unseren Accelerator Hummelnest. Dabei bleibt für uns klar: KI muss verantwortungsvoll eingesetzt werden. Und der persönliche Kontakt zu unseren Kundinnen und Kunden ist und bleibt ein zentrales Element unseres Selbstverständnisses – das war und ist eine besondere Qualität von Raiffeisen.“
Künstliche Intelligenzt als Schritt der Transformation
Kurt Maier, Präsident der Industriellenvereinigung Steiermark, sieht die Digitalisierung ebenso als Notwendigkeit: „Innovation und Fortschritt sind Überzeugungen der steirischen Industrie und bilden das Mindset, Transformationen mitzugestalten. Digitalisierung begleitet unsere Betriebe bereits tagtäglich und reicht von der Prozessunterstützung bis hin zu neuen Geschäftsmodellen. Künstliche Intelligenz ist der nächste Schritt der Transformation, für den wir gute Voraussetzungen in der Steiermark vorfinden.“
Konjunkturgespräch mit Wirtschaftsspitzen der Steiermark
Zum Raiffeisen-Konjunkturgespräch kamen die Spitzenvertreter der heimischen Leitbetriebe, zudem die Repräsentant:innen der Politik, Interessenvertretungen, Wissenschaft und Medien. Unter ihnen zugegen waren Landeshauptmann-Stellvertreterin Manuela Khom, Wirtschaftskammer-Präsident Josef Herk, Landwirtschaftskammer-Präsident Andreas Steinegger, Verbandsobmann Franz Titschenbacher, sowie RLB-Aufsichtsratspräsident Josef Hainzl mit den weiteren RLB-Vorständen Rainer Stelzer und Florian Stryeck.