In der Raiffeisen-Galerie wird das Gruseln zu echter Kunst

14.11.2012

Seit vielen Jahren startet die Raiffeisen-Landesbank Steiermark (RLB) mit einer Vernissage in die Sparwoche. Auf Einladung von RLB-Private-Banking-Chef Stefan Tschikof stellt derzeit Alois Mosbacher in der Grazer Raiffeisen-Galerie aus. Am 24. Oktober gab es die Vernissage zur Ausstellung.

„Slender“ nennt sich die Schau des gebürtigen Steirers Alois Mosbacher. „Der Name stammt von einem Computerspiel, das als kostenloses Downloadgame herausgebracht wurde“, erklärt Mosbacher. Das Spielprinzip ist einfach: Nur mit einer Taschenlampe bewaffnet läuft man als Spieler durch einen dunklen Wald, in dem sich auch der „Slenderman“ herumtreibt. Ihm gilt es auszuweichen, denn die Begegnung mit ihm erzeugt einen immensen Gruselfaktor.

Der „Slenderman“ ist der Maler selbst. Den „Thrill“ schafft die Malerei und erzeugt so eine Parallelwelt, die so real und präsent ist wie die Bäume der Kindheit. Die Natur fasziniert den 1954 in Strallegg (Bezirk Weiz) geborenen Künstler seit Langem. Mit seinen Bildern stellt er einen emotionalen Bezug zwischen ihr und dem zeitgenössischen Leben her. Dabei sind es reale oder virtuelle Parallelwelten, die Mosbacher besonders faszinieren. 2008 setzt sich Mosbacher in der Serie „Out there“ intensiv mit dem Thema Wald als Bühne für Außenseiter und Ort für Unbekanntes und Bedrohliches auseinander. 2009 beschäftigte er sich in „Aftermath“ mit der Apokalypse. Mit der Serie „Beam me up, Scotty!“ öffnet der Künstler eine weitere Parallelwelt.

Robert Fleck, der Leiter der Bundeskunsthalle Bonn, zählt Alois Mosbacher international zu den fünfzehn bedeutendsten Malern aus den 1980er-Jahren. Die frische Farbigkeit und das Vorantasten auf dem schmalen Grat zwischen Erzählung und Abstraktion, Zeichnung und Malerei sind bezeichnend für sein Werk.

Dass Stefan Tschikof auch mit der 35. Ausstellung in der Raiffeisen-Galerie wieder den Nerv des Publikum hundertprozentig getroffen hat, konnte man am guten Besuch der Vernissage erkennen. Rund 200 Gäste kamen, um einen Blick auf Alois Mosbacher, zumindest aber auf seine Kunst, zu werfen. Unter anderem sah man  RLB-Generaldirektor Markus Mair, Generalvikar Heinrich Schnuderl und Rechtsanwalt Emil Knauer. „Die vielen Besucher freuen uns jedes Mal aufs Neue“, erklärt Tschikof. „Es gibt nicht viele Galerien, die bei Vernissagen so viele Gäste haben. Das zeigt, dass man durchaus auch mit zeitgenössischer Kunst ein breites Publikum ansprechen kann.“

Die Exponate Alois Mosbachers sind noch bis 7. Dezember 2012 während der Banköffnungszeiten (Montag bis Freitag von 8 Uhr bis 12:30 Uhr und von 13:30 Uhr bis 16 Uhr) in der Raiffeisen-Galerie am Grazer Tummelplatz zu sehen.