Gute Vorzeichen: 2015 stabiles Jahr für Raiffeisen Ware
01.02.2016
Der RWA-Vorstand gab Vertretern der Lagerhäuser bei ihrer traditionellen Jahresabschlusskonferenz einen Überblick über das Geschäftsjahr 2015 und einen Ausblick auf künftige Entwicklungen des Großhandels- und Dienstleistungsunternehmens.
"2015 war ein stabiles, aber kein Rekordjahr für die Raiffeisen Ware Austria", betonte RWA-Generaldirektor Reinhard Wolf bei der Jahresschlussveranstaltung Anfang Dezember im Wiener Raiffeisen-Forum. Für Wolf und seinen Vorstandskollegen Stefan Mayerhofer gaben die bisher vorliegenden Geschäftszahlen zwar keinen Anlass zum Jubeln, unzufrieden ist man mit der Entwicklung des Großhandels-und Dienstleistungs-Konzerns aber nicht.
Ein näherer Blick auf die Unternehmenszahlen erklärt warum: Die Kerngeschäftsfelder entwickelten sich im Vorjahr nämlich durchwegs erfreulich - und das ist angesichts des wirtschaftlichen Umfeldes keine Selbstverständlichkeit. Was dem RWA-Konzern 2015 zu einem Spitzenjahr fehlt, sind allerdings Erträge aus einigen wichtigen Beteiligungsunternehmen. Diese lagen diesmal unter den Erwartungen.
Angespannter Agrarbereich
Die angespannte Erlössituation in der Landwirtschaft wirkte sich auch auf das Agrargeschäft der RWA aus. Dennoch festigte der Konzern in vielen Bereichen seine Marktstellung: Beim Saatguthandel ist die RWA heute der größte Player in Zentraleuropa und auch die Dünger-Handelsmenge in Österreich und CEE ist 2015 deutlich gestiegen. Weniger Grund zur Freude gibt der Landtechnik-Bereich. Besonders der rückläufige Traktorenmarkt ist ein Sorgenkind. Auf der anderen Seite passen RWA und Lagerhäuser ihr Angebot an die sich ändernden Marktbedürfnisse an, zum Beispiel durch verstärktes Engagement im Smart Farming und neue Dienstleistungen.
Stotternder Konjunkturmotor
Die RWA ist im Baumarkt-Bereich indirekter Franchisegeber der Lagerhäuser. In diesem umkämpften Markt entwickeln sich die Lagerhäuser erneut sehr zufriedenstellend: "Ich gehe von einem respektablen Wachstum im Haus- und Gartenbereich aus", sagt Wolf. Oder anders formuliert: "Wir haben Marktanteile gewonnen." Hingegen leidet die Baubranche - und damit auch der Baustoff-Fachhandel - nach wie vor unter dem stotternden Konjunkturmotor. Vor diesem Hintergrund ist man in der RWA mit der Geschäftsentwicklung der entsprechenden Sparte durchaus zufrieden.
Solide Energie
Das billige Rohöl hielt 2015 die Heizölpreise niedrig. Diese für Konsumenten attraktive Preissituation feuerte die Nachfrage an. Auch der Handel mit nachwachsenden Energieträgern (Pellets, Holz) blieb für die RWA ein solider Umsatzbringer.
Wachstum jenseits der Grenze
Die RWA-Auslandstöchter in Zentral-und Südosteuropa entwickeln sich vielversprechend. Daher lautet die Devise: "Bis 2020 wird CEE eine signifikante Säule des RWA-Ertrags sein." Wachstum sei das Ziel in diesen Ländern, so Wolf weiter, allerdings stets unter der Prämisse "Risikobewusstsein". Um dieses Ziel zu erreichen, investiert der Konzern in Infrastruktur und Logistik, zuletzt in Rumänien, Ungarn, Kroatien und Serbien.
Digitales Lagerhaus
Als Schritte für die nähere Zukunft nennt Wolf die Positionierung der Marke Lagerhaus in einer zunehmend digitalisierten Handels-und Dienstleistungslandschaft. Ein Ausbau der Eigenmarken sowie eine weiterhin enge Kooperation mit dem strategischen Partner BayWa AG stehen ebenfalls auf der Agenda. Auch die Aus-und Weiterbildung der Mitarbeiter bleibt im Fokus.