Gleisdorfer Saatzüchter bauen ihren Standort groß aus
16.12.2014
Die dynamische Geschäftsentwicklung der Saatzucht Gleisdorf machte eine umfassende Modernisierung und Erweiterung der bestehenden Anlagen notwendig. Mitte Oktober wurde der rundum erneuerte Standort offiziell in Betrieb genommen.
Ihren modernisierten und erweiterten Standort präsentierte die Saatzucht Gleisdorf im Rahmen einer feierlichen Eröffnung am 17. Oktober einem breiten Fachpublikum. Mit der Erweiterung legte das anerkannte Zentrum für Pflanzenzüchtung den Grundstein, um die Forschung und Sortenentwicklung im Sinne der österreichischen Landwirte auch in Zukunft erfolgreich voranzutreiben. Bei der Eröffnung am Standort Gleisdorf waren zahlreiche Gäste und Partner aus den In- und Ausland vertreten, darunter auch der steirische Agrar-Landesrat Johann Seitinger sowie der steirische Landwirtschaftskammer-Präsident und Raiffeisen-Verbandsobmann Franz Titschenbacher.
Die Saatzucht Gleisdorf, die im Mehrheitsbesitz der Raiffeisen Ware Austria (RWA) steht, erforscht und züchtet seit mehr als 60 Jahren moderne Sorten für die heimische und internationale Landwirtschaft, die besonders leistungsfähig und ertragsstark sind. Damit stellt diese einen heimischen Pionier in der Pflanzenzüchtung dar. Um die Leistungsfähigkeit des Unternehmens für Österreichs Ackerbauern auch in Zukunft aufrechtzuerhalten, hat die Saatzucht Gleisdorf in den letzten beiden Jahren 1,8 Millionen in die Renovierung und Erweiterung der Betriebsanlagen gesteckt.
Moderne Forschung für Pflanzenbau
"Wir brauchen eine intensive und effiziente Forschung im Bereich der Pflanzen- und Saatgutproduktion. Denn diese sät im wahrsten Sinn des Wortes den Samen für eine erfolgreiche Landwirtschaft. Die RWA als Hauptgesellschafter investiert daher ganz bewusst in diesen Bereich und leistet damit ihren Beitrag für einen erfolgreichen Pflanzenbau in Österreich", betonte RWA-Generaldirektor Reinhard Wolf im Rahmen der Eröffnung vor Repräsentanten und Partnern aus Politik und Wirtschaft.
Errichtet wurden nun unter anderem ein großzügiges Kühllager für ca. 700 Tonnen Zuchtmaterial und Basissaatgut, eine leistungsfähige Containertrocknungsanlage sowie eine neue Saatgutreinigungsanlage für Zuchtmaterial, Basissaatgut und Experimentalsaatgut. Ebenso stehen für die Saatgutaufbereitung und -manipulation neue Räumlichkeiten bzw. eine neue Halle zur Verfügung. Damit verfügt die Saatzucht Gleisdorf nun über eine moderne Infrastruktur sowie höhere Kapazitäten und profitiert zusätzlich von kürzeren Wegen und einfacheren Abläufen.
F&E-Schwerpunkte im Fokus
"Die Saatzucht Gleisdorf wird als anerkannter, moderner und innovativer Pflanzenzüchter, ihre umfangreichen Zuchtprogramme auch in Zukunft am Standort in Gleisdorf fortsetzen und ausbauen", so Geschäftsführer Johann Posch im Rahmen der Feier. Bei Mais steht die Entwicklung leistungsfähiger hochqualitativer Hybriden im Reifebereich 220 bis 380 FAO im Vordergrund. Dabei wird die Genetik in ganz Europa getestet, um geeignete Produkte zu finden. Im Bereich des Ölkürbis versorgt die Saatzucht Gleisdorf die Landwirte mit Hybridsaatgut, das eine besonders hohe Virus- und Fäulnistoleranz aufweist. Dabei werden gleichzeitig die typischen Merkmale des steirischen Ölkürbis erhalten, um den EU-Herkunftsschutz "Steirisches Kürbiskernöl" zu unterstützen. In der Ackerbohnenzüchtung arbeitet die Saatzucht Gleisdorf derzeit an der Entwicklung von Winterackerbohnensorten, bei der Sojabohne stehen neue, leistungsfähige Sorten in Registrierung.
Darüber hinaus beschäftigt sich die Saatzucht Gleisdorf mit der Erhaltung einer Genbank, die eine große Anzahl an alten Landsorten und Inzuchtlinien enthält. Zusätzlich wird die Erhaltungszüchtung bei Hirse und Buchweizen sowie anderen Kleinkulturen aufrechterhalten.