„Die Zukunft ist für eine Bank eine Gratwanderung“

08.05.2014

Die Raiffeisenbank Leoben-Bruck will trotz massiver Veränderungen weiterhin regionale Stärke zeigen. Mit einer Bilanzsumme von 663,4 Millionen Euro ist sie die größte steirische Primärbank und hat eine solide Bilanz vorgelegt.

Vor 45 Jahren fand zuletzt eine Generalversammlung einer Raiffeisenbank in St. Katharein an der Laming statt. Da durfte Bürgermeister Hubert Zinner schon ziemlich stolz sein, dass dies jetzt wieder der Fall war. Im randvollen Veranstaltungszentrum konnte er Anfang April neben den zahlreich erschienenen Mitgliedern auch Ehrengäste wie Landesrat Hans Seitinger, Raiffeisen-Landesbank-Vorstandsdirektor Matthias Heinrich oder Verbandsdirektor Heinrich Herunter begrüßen.

Dass das vergangene Jahr kein einfaches war, damit eröffnete Obmann Wilfried Thoma seinen Bericht. Nicht nur, dass sich mit Josef Trippl und Karl Pendl zwei Urgesteine vom Giebelkreuz in die Selbstständigkeit verabschiedeten, auch Geschäftsleiter Erwin Forstner fällt nach einem Unfall noch länger aus. Und durch die Schließung von sechs Filialen - unter anderem in St. Katharein -  musste man sich von einigen Mitarbeitern trennen. Dass man dafür mit "Raiffeisen auf Rädern" eine österreichweit einzigartige Lösung gefunden hat, verglich Geschäftsleiter Martin Kipperer mit einem Bild von Slackliner Michael Kemeter: "Die Zukunft ist eine Gratwanderung. Man muss den richtigen Schritt zur passenden Zeit setzen. Ein falscher Schritt, und man ist im Abseits."

Mit einem Kundengeschäftsvolumen von 1,285 Milliarden Euro bei 36.700 betreuten Kunden kommt man auf eine Bilanzsumme von 663,4 Millionen Euro. Bei einer um 7,7 % gesunkenen Mittelaufbringung in Gesamthöhe von 773 Mio. Euro konnte die Finanzierungsleistung auf 512 Mio. Euro (+2,3 Prozent) gesteigert werden. Das EGT lag bei 0,61 % der durchschnittlichen Bilanzsumme.

Lob für die präsentierten Zahlen gab es von Agrarlandesrat Seitinger, der die Tugend des Haushaltens in den Mittelpunkt stellte. Er vermisse im politischen wie im wirtschaftlichen Alltag die Fähigkeiten "Haushalten und Ressourcenschonung". Man könne nicht auf Dauer fünf Euro einnehmen und zehn Euro ausgeben, so der Landesrat.

Abschließend wurden zwei ausscheidende Aufsichtsräte geehrt: Josef Marcher und Oskar Sarkleti. Neu dafür: Walter Leitner, der Sohn des gleichnamigen ehemaligen Obmanns der Raiffeisenbank Bruck a. d. Mur.