Die Be-to-be-Kammer feiert den ersten runden Geburtstag
05.06.2012
Mit einem würdigen Festakt feierte am 1. Juni die Kroatisch-Österreichische Handelskammer in der Aula der Alten Universität Graz ihr zehnjähriges Jubiläum.
Weil Kroatien und Österreich zwei miteinander gut befreundete Länder sind, haben sich zum Jubiläumsfest auch einige ranghohe Repräsentanten eingefunden, allen voran der kroatische Präsident Ivo Josipovic. Für ihn war es der zweite Graz-Besuch innerhalb weniger Wochen. Vor knapp einem Monat war der Präsident Gast bei der Europakonferenz des Bundesrates. Präsident Josipovic verbindet mit Graz eine besondere Beziehung. Er war in seiner Zeit, bevor er in die Politik ging, zu einem Forschungsaufenthalt in Strafprozessrecht und Kriminologie an der Universität Graz. Der Präsident kam nicht alleine zum Jubiläum. Mit ihm kamen auch Gordan Maras, Minister für Unternehmertum und Gewerbe, und der neue Minister für maritime Angelegenheit, Verkehr und Infrastruktur, Sinisa Hajdas-Doncic. Auch das war ein klares Zeichen, wie sehr man die Kroatisch-Österreichische Handelskammer in Kroatien schätzt.
Die Kammer entstand 2002 durch eine Initiative, an der der damalige Generaldirektor der Raiffeisen-Landesbank Steiermark (RLB), Georg Doppelhofer, maßgeblich beteiligt war. „Die Aufgabe der Kroatisch-Österreichischen Handelskammer ist, die Wirtschaftsbeziehungen der beiden Länder zu vertiefen und den wirtschaftlichen Weg Kroatiens in die EU zu begleiten“, betonte der Präsident der Kroatisch-Österreichischen Handelskammer, RLB-Generaldirektor Markus Mair. Das ist zweifellos gelungen. „Wir haben in den zehn Jahren seit dem Bestehen der Kammer 14.000 Geschäftskontakte hergestellt, an denen 28.000 Unternehmen beteiligt waren“, erklärte Mair. „Wir sehen uns als „be to be“-Kammer.“
Die guten Wirtschaftsbeziehungen schlagen sich natürlich auch in der Statistik nieder. Die Exporte der steirischen Wirtschaft nach Kroatien machten im vergangen Jahr 319 Millionen Euro aus, die Importe 156 Millionen Euro, rechnete Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann vor. Landeshauptmann Franz Voves betonte die generelle Bedeutung des Exports für die steirische Wirtschaft: „Jeder zweite erwirtschaftete Euro kommt aus dem Export. Kroatien ist auf Platz zehn der wichtigsten Exportländer der Steiermark.“
In seinem Festvortrag betonte Ivo Josipovic daher die freundschaftlichen Beziehungen zu Österreich: „Unsere gemeinsame Geschichte verbindet uns und bildet die Grundlage der heutigen guten nachbarschaftlichen Beziehungen.“ Österreich ist für Kroatien ein wichtiger Investor. „Ein Viertel der Investitionen in unserem Land kommt aus Österreich“, betonte der Präsident. Josipovic sprach aber auch die jüngste Wirtschaftskrise in Europa an, in der sich Österreich ganz gut schlage. "Kroatien weniger gut", wie er meint. Der Präsident rief dazu auf, diese Krise gemeinsam zu bewältigen.
Den musikalischen Schlusspunkt des Festes setzte die Sopranistin Margareta Klobucar. Die gebürtige Kroatin ist an der Grazer Oper engagiert. ORF-Steiermark Anchorman Oliver Zeisberger führte durch das Programm.