Der Weg ist geebnet: Mit XHV zur Plattform für Funktionäre
19.03.2012
Anfang März hat im restlos gefüllten Festsaal des Grazer Raiffeisenhofes mit der Planungsveranstaltung „Der Weg zur Plattform für Raiffeisen-SpitzenfunktionärInnen“ der Auftakt zu einer künftigen Funktionärsplattform stattgefunden.
110 Spitzenfunktionäre von mehr als 70 steirischen Raiffeisenbanken waren an einem Werktagnachmittag in den Westen von Graz gekommen, um gemeinsam in einer Auftaktveranstaltung an einer Plattform für Funktionäre zu planen und ihre Wünsche zu äußern. Verbandsobmann Franz Titschenbacher und Verbandsdirektor Heinrich Herunter waren vom tollen Besuch und der konstruktiven Mitarbeit aller überwältigt und stellten von vorn herein klar: "Die Rückmeldungen dieser ergebnisoffenen Veranstaltung werden der Auftrag an uns für kommende Termine sein."
Bevor es an das Erarbeiten der Wünsche und Anforderungen ging, gab es an den bunt zusammengewürfelten Arbeitstischen für die Anwesenden genügend Gelegenheit, sich gegenseitig kennenzulernen. Aufgelockert wurde die Runde immer wieder durch Fragen der bestens aufgelegten, fachkundigen Moderatorin Sabine Pelzmann. Eines wurde schnell klar: Das Bedürfnis am wechselseitigen Austausch war riesengroß.
Verbandsobmann Titschenbacher stimmte anschließend die Teilnehmer in seinem Impulsreferat ein und erläuterte gleichzeitig auch die Ziele der neuen Einrichtung. Diese soll sich in Zukunft mit aktuellen Themen von Genossenschaft, Bankenaufsicht und -kontrolle befassen und die Funktionäre in ihrer Rolle als Eigentümervertreter stärken und begleiten. Ebenso sollen aktuelle, kompakte Fachinformationen sowie Vorträge von externen Persönlichkeiten, aber im Besonderen der Erfahrungsaustausch und die Vernetzung nicht zu kurz kommen.
Titschenbacher selbst äußerte ebenfalls Wünsche an die Funktionäre: Zum einen müsse man der Jugend eine Chance geben, Verantwortung zu übernehmen, und zum anderen wünsche er sich einen deutlich steigenden Frauenanteil unter den Eigentümervertretern. Die Tendenz sei zwar positiv, betonte der Verbandsobmann, die Steiermark sei aber keineswegs noch Spitze. Ein Rezept gab Titschenbacher allen Funktionären noch mit: die "XHV-Formel". "Der xunde Hausverstand hat sich immer noch als gute Basis von Entscheidungen bewährt."
Große Beachtung fand der Landtagsabgeordnete Josef Ober in einem zweiten Impulsreferat. Der Gründer der südoststeirischen Vulkanland-Region sieht immer stärker eine "Verarmung im Wohlstand" auf die Gesellschaft zukommen, unter der materielle Werte die ideellen, immateriellen Werte, wie sie von Raiffeisen gelebt werden, mehr und mehr zurückdrängen. Daher müsse auch eine "Politik der Inwertsetzung" vorangetrieben werden, betonte Ober, zu der auch Idee von Friedrich Wilhelm Raiffeisen gehöre. Vor allem sprach sich der Visionär vor den Funktionären für eine Bündelung der Kräfte in der Region aus und hob die die Rolle der Raiffeisenbanken vor Ort als Wirtschaftsfaktor und Verbindung zum regionalen Raum hervor. "Hier können die Verantwortlichen vor Ort viel dazu beitragen, in dem sie auf Werte setzen und mit Krisen umgehen können", so Ober.
Spannende Diskussionen an den Arbeitstischen stellten den finalen Höhepunkt der Veranstaltung dar. Vielfältiger und breiter hätten die ausgearbeiten Wünsche und Anforderungen an die neue zu gestaltende Plattform nicht sein können. Diese sollen schon rasch in den jeweiligen Gremien des Raiffeisenverbandes Steiermark behandelt und beim ersten regulären Termin Mitte Juni bestmöglich umgesetzt werden. "Die große Zahl an teilnehmenden Personen und die unzähligen Vorschläge zeigen, dass großes Interesse vorhanden ist und die Idee mitgetragen wird", resümiert Verbandsdirektor Heinrich Herunter.