Bischof zum neuen Obmann der Rinderzüchter gewählt
29.05.2019
Mit den Schlagworten Veränderung, Aufbruch, Erfolge und Emotionen kann die Generalversammlung der Rinderzucht Steiermark Ende März beschrieben werden. In seiner Abschiedsveranstaltung konnte Obmann Johann Derler auf zahlreiche Erfolge in seiner Amtszeit verweisen.
"Ich werde den Konsens mit allen Rassevertretern weiterführen und die künftigen Herausforderungen im Sinne der Mitglieder annehmen", versprach der Oberwölzer Matthias Bischof als einstimmig neugewählter Obmann der Rinderzucht Steiermark bei der Generalversammlung am 29. März in Oberaich. Zu dieser konnten in dem mit 250 Gästen bis auf den letzten Platz gefüllten Stadel beim „Zum Lustigen Steirer“ auch hochkarätige Ehrengästen aus Politik und Interessensvertretung begrüßt werden.
Zuvor übergab der scheidende Obmann Johann Derler ein wohlbestelltes zählendes Haus. Von 5.700 Mitgliedern werden 4.600 Zuchtherden mit mehr als 69.000 Herdebuchkühen von 20 verschiedenen Rassen betreut. Derler hob auch die großartigen Erfolge der steirischen Züchter bei den Bundesschauen wie beispielsweise beim Dairy Grand Prix, der Bundespinzgauerschau, dem Bundesjungzüchter-Championat und dem Genostar-Fleischrindertag hervor, aber auch die umfangreichen Leistungen der Funktionäre für ihre Mitglieder und die Vertretung der Interessen in der Kammer sowie bei Land und Bund.
Leistung und Fitness
Die konsequente Zuchtarbeit mit Einsatz moderner Methoden wie der Genomselektion oder dem Embryotransfer lobte Rinderzucht-Geschäftsführer Reinhard Pfleger in seinem Bericht. Insgesamt wurden 2018 von der Genossenschaft mehr als 25.000 Rinder der Mitgliedsbetriebe vermarktet, wobei der neue Standort Traboch einen wesentlichen Anteil dazu leistete. Als Basis für die erfolgreiche Weiterentwicklung der Betriebe nannte Pfleger die flächendeckende Beratung der Mitgliedsbetriebe. Allein im Vorjahr verzeichnete man mehr als 12.000 Beratungskontakte. 77 Prozent der Beratungsstunden erfolgen direkt am Hof.
Genossenschaft zeitgemäß
Josef Moosbrugger, Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich, spannte im Festreferat einen umfangreichen Bogen über vielfältige Themen von Landwirtschaft und Gesellschaft. Er unterstrich ein klares Bekenntnis zur produzierenden Landwirtschaft basierend auf Nachhaltigkeit im Voll- und Nebenerwerb. Dabei verwies der Präsident auf Erfolge im Bereich der Finanzierung von Risikoversicherungen und nahm zu aktuellen Thematiken wie Almurteil, Tiertransporte oder Wölfe Stellung. Moosbrugger schloss mit der klaren Botschaft der Notwendigkeit des Schließens der eigenen Reihen und der der Feststellung, dass die Genossenschaft als bäuerliche Gemeinschaftsform Zukunft habe. Mit Grußworten stellte sich anschließend auch Verbandsobmann Franz Titschenbacher ein.
Mehr als 160 Ehrungen
In festlichen Rahmen konnten insgesamt über 160 (!) Ehrungen an verdiente Züchter übergeben werden. Sechs Betriebe erhielten den "Award Lebensleistung". Für seine besonderen Verdienste um die Zusammenarbeit zwischen steirischen und slowenischen Züchtern wurde dem Zuchtleiter des slowenischen Fleckviehzuchtverbandes, Joze Smolinger, die Ehrenmitgliedschaft der Rinderzucht Steiermark verliehen. Die erstmals verliehene Auszeichnung „Ehrenbotschafter der Rinderzucht Steiermark“ ging für langjährige vorbildhafte Betreuung der Messe in Gornja Radgona und die langjährige Unterstützung steirischer und slowenischer Rinderzüchter an Franz Niederl aus Hatzendorf. Der DI-Johann-Bischof-Preis für besondere Leistungen um die Rinderzucht in der Steiermark wurde an den Tierarzt und Landwirt Johann Wilhelm aus Anger verliehen.
Derler zum Ehrenobmann ernannt
Große Ehre wurde dem scheidenden Obmann Johann Derler, in dessen Amtszeit das Meilensteinprojekt "Rinderzuchtzentrum Traboch" verwirktlicht wurde, zuteil. Von der Genossenschaft wurde er zum Ehrenobmann ernannt. Seitens des Raiffeisenverbandes Steirmark wurde ihm von Titschenbacher und Revisionsspartenleiter Johann Hansbauer die Verbandsurkunde überreicht.
Einstimmige Neuwahlen
In den angesetzten Neuwahlen wurden sowohl der 24-köpfige Vorstand als auch der zehn Mitglieder umfassende Aufsichtsrat von der Delegiertenversammlung einstimmig gewählt. In der konstituierenden Sitzung wurde Matthias Bischof aus Oberwölz zum neuen Obmann gewählt. Seine Stellvertreter sind Bernhard Schirnhofer, Helmut Glössl, Hermann Gruber und Walter Steinberger. Als Vorsitzender des Aufsichtsrates wurde Otmar Schober bestätigt, ebenso sein Stellvertreter Andreas Täubl.