Biomassekonferenz: Zukunft gehört erneuerbaren Energien
04.02.2014
Die Veranstalter der 4. Mitteleuropäischen Biomassekonferenz waren zu recht stolz: Über 1.100 Gäste aus 45 Nationen informierten sich vom 15. bis 18. Jänner in Graz über die neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet der energetischen Biomassenutzung.
Teilnehmer aus 45 Nationen und aus allen Kontinenten kamen Mitte Jänner nach Graz, um die neuesten politischen, wirtschaftlichen und technologischen Trend rund um die Biomasse mitzunehmen. Der Vorsitzende des Österreichischen Biomasse-Verbandes, Horst Jauschnegg, freute sich über den hervorragenden Besuch: „Österreichisches Bioenergie-Know-how stößt überall auf der Welt auf höchstes Interesse! Die Europäische Union muss im Kampf gegen den Klimawandel mutig als Vorreiter vorangehen und das Energiesystem auf erneuerbare Grundfesten stellen. Eine nachhaltige, sichere, wettbewerbsfähige und klimaschonende Energieversorgung kann künftig nur gewährleistet werden, wenn die Energie- und Klimapolitik der Europäischen Union und ihrer Mitgliedsstaaten den hundertprozentigen Umstieg auf ein hocheffizientes, erneuerbares Energiesystem mit ambitionierten, langfristig geplanten Maßnahmen und einem klaren Zielerreichungspfad rasch vorantreibt“, fordert Jauschnegg als Mitveranstalter des Kongresses.
Ja zur Energiewende
Ein klares Bekenntnis zur Energiewende mit Holz als wichtigen nachwachsenden Rohstoff gab es vom anwesenden Agrarminister Andrä Rupprechter wie vom steirischen Agrarlandesrat Hans Seitinger und von Landwirtschaftskammer-Präsidenten Franz Titschenbacher. Rupprechter betonte, er habe eine klare Vision mit reiner Luft, sauberem Wasser, sicheren wie qualitativ hochwertigen Lebensmitteln und insbesondere die Nutzung von sauberer Energie auf erneuerbarer Basis. Zu den wichtigsten nachwachsenden Stoffen gehöre die Biomasse rund um das heimische Holz. Es gebe für niemanden ein Monopol. Es müsse aber auch klar sein, dass man alle großen und wichtigen Verwertern, dazu gehöre auch die heimische Papier- und Zellstoffindustrie, als wichtiger Partner bestmöglich versorge. Es gehe um eine Miteinander, es sei aber unumstößlich, dass man die thermisch Nutzung für die Energiefrage als wichtige, notwendige Alternative habe und weiterentwickeln wolle.
Kein Zweifel am Klimawandel
Dass mehr Effizienz und Sparsamkeit bei der Nutzung von Energie bei gleichzeitigem Einsatz von erneuerbaren Ressourcen notwendig sei, unterstrich der Vortrag von Univ.-Prof. Georg Kaser. Für den Klimaforscher ist klar, dass der Klimawandel stattfindet und durch menschliche Aktivitäten verursacht wird. Ein weiteres Beschleunigen des Klimawandels könne nur durch eine schnelle und drastische Reduktion der Emission von Treibhausgasen, vor allem von CO2, verhindert werden, meint der Mitautor des IPCC-Klimaberichtes.
Moderne Technologien zur Biomassenutzung
"Hinsichtlich zukünftiger Verbrennungstechnik für Biomasse-Kleinfeuerungsanlagen werden hocheffiziente Systeme mit Brennwerttechnik und extrem niedrigen Emissionen von besonderer Relevanz sein. Bezüglich Emissionsreduktion wird der Schwerpunkt auf extrem staubarmen neuen Kleinfeuerungstechnologien liegen. Entsprechende Entwicklungen sind bereits im Gange", präsentierte Ingwald Obernberger von der TU Graz die Technologie-Trends. Bei der Treibstofferzeugung aus Biomasse werde die Relevanz der Aufbereitung von Biogas auf Erdgas-Qualität und auch dessen Einspeisung steigen. Zusätzlich schreite auch die Entwicklung und Demonstration von Technologien zur Produktion von Synthesegas bzw. Treibstoffen aus fester Biomasse voran.