Verschmelzung von RBI mit RZB erfolgreich vollzogen

20.03.2017

Mit 18. März wurde die Verschmelzung der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB) auf die Raiffeisen Bank International AG (RBI) mit der Eintragung ins Firmenbuch offiziell über die Bühne gebracht. Zuvor haben beide Banken noch ihre Jahresabschlüsse für das Jahr 2016 präsentiert.

Eine neue Ära hat mit 18. März im Raiffeisen-Bankensektor begonnen: Mit der Eintragung ins Firmenbuch wurde die Fusion der Raiffeisen Zentralbank, dem bisherigen Spitzeninstitut des Sektors, mit der Tochterbank Raiffeisen Bank International vollzogen. Zuvor hatte bereits am 24. Jänner in einer außerordentlichen Hauptversammlung die RBI einer Verschmelzung mit der RZB mit klarer Mehrheit zugestimmt.

Im Rahmen der ebenfalls im Firmenbuch eingetragenen Kapitalerhöhung der RBI wurden den Aktionären der RZB als Gegenleistung zur Abfindung des durch die Verschmelzung übertragenen Vermögens neue Aktien gewährt. Die Gesamtzahl der begebenen Aktien der RBI beträgt daher nunmehr 328.939.621 Stück Aktien statt bisher 292.979.038 Stück.

An der Spitze der Raiffeisen Bank International hat mit der Fusion Johann Strobl den bisherigen Generaldirektor Karl Sevelda abgelöst. Er wird im Vorstand unterstützt von seinem Stellvertreter Klemens Breuer, Finanzchef Martin Grüll, Andreas Gschwenter, Peter Lennkh und Risikoverantwortlichen Hannes Mösenbacher. An der Spitze des Aufsichtsrates steht weiterhin der bisherige RZB-Boss Walter Rothensteiner. Das fusionierte Unternehmen firmiert – wie bisher die RBI – als Raiffeisen Bank International AG.

RZB-Gruppe erzielt solides Konzernergebnis 2016

Das Ergebnis des RZB-Konzerns für 2016 - und somit vor der Fusion - hat sich im Vorjahresvergleich verbessert und liegt bei 253 Millionen Euro. Darin abgebildet sind auch alle Beteiligung, darunter der frühere RBI-Teilkonzern, die Uniqa Insurance Group sowie die Verbundunternehmen. Vor Abzug von Steuern und Minderheiten beläuft sich das Ergebnis auf 843 Millionen Euro. Das weiterhin schwache Zinsniveau und deutlich niedrigere Kreditrisikovorsorgen stellten die dominierenden Einflussfaktoren 2016 dar.

„Das abgelaufene Geschäftsjahr war für uns ein durchaus zufriedenstellendes. Trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds aus Niedrigzinsniveau und höheren Eigenkapitalanforderungen haben wir 2016 zahlreiche wichtige Weichenstellungen für die Zukunft vorgenommen und konnten gleichzeitig unser Ergebnis steigern. Neben diversen Maßnahmen zur Kapitaloptimierung, wie dem Teilverkauf der Uniqa-Anteile oder der Integration der beiden Raiffeisen-Landesbanken-Holdings in die RZB, haben wir uns nach einer intensiven Prüfphase für eine Verschmelzung der RZB in die RBI entschieden, so das Resümee von Walter Rothensteiner über die letzte eigene Bilanz der RZB.

Starker Ergebnisbeitrag der Tochtergesellschaften

Neben dem sehr zufriedenstellenden Konzernergebnis der RBI von 463 Millionen Euro leisteten vor allem die Tochtergesellschaften wie Raiffeisen Bausparkasse oder Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft einen beachtlichen Ergebnisbeitrag von insgesamt rund 68 Millionen Euro.

Die Betriebserträge der RZB gingen im Vergleichszeitraum um vier Prozent auf 5,13 Milliarden Euro zurück. Hauptursache waren vor allem Währungsabwertungen in Osteuropa, aber auch ein Rückgang des Volumens zinstragender Aktiva und das anhaltend niedrige Marktzinsniveau. Die Nettozinsspanne ging um 20 Basispunkte auf 2,51 Prozent zurück. Der Zinsüberschuss verringerte sich 2016 um 11 Prozent auf 3,22 Milliarden Euro. Die Bilanzsumme ging im Jahresvergleich um drei Prozent auf 134.847 Millionen Euro zurück. Hauptgründe dafür waren der Verkauf der polnischen Leasinggesellschaft und der slowenischen RBI-Tochterbank.

Kreditrisikovorsorgen sind zurückgegangen

Die Nettodotierungen zu Kreditrisikovorsorgen sanken im Vorjahresvergleich um 40 Prozent oder 501 Millionen Euro auf 758 Millionen Euro. Der größte Rückgang wurde dabei in der Ukraine verzeichnet, gefolgt von der verbesserten Kreditrisikosituation von Firmen- und Retailkunden in Russland. „Wir sind mit der deutlichen Reduzierung der Risikokosten und der Verbesserung unserer NPL-Ratio sehr zufrieden. Besonders erfreulich ist, dass die Reduktion der Risikokosten in nahezu allen unseren Märkten erzielt werden konnte“, freut sich der neue RBI-Generaldirektor Johann Strobl.