Verbandsgebäude nach Turboumbau wiedereröffnet

17.11.2023

Das Verbandsgebäude des Raiffeisenverbandes Steiermark in Raaba wurde in Rekordzeit bei laufendem Betrieb revitalisiert und am 30. Oktober feierlich wiedereröffnet. Die Gebäudestruktur blieb gleich, der Kern punktet nun mit Stilsicherheit und Energieeffizienz.

Das Büroebäude des Raiffeisenverbandes Steiermark in Raaba im Süden von Graz wurde im Jahr 2007 als Neubau bezogen und war damals das erste Büro-Passivhaus in der Steiermark. Die Bausubstanz sei nach wie vor hervorragend gewesen, nur bei der Einrichtung, in der Ablauforganisation der digitalen Büroinfrastruktur habe es jedoch Anpassungsbedarf gegeben, schilderte Verbandsdirektor Peter Weissl beim Re-Opening die Beweggründe für den Umbau: "Das war der Anlass für die Modernisierung nach innen und außen. Wir haben die Chance 'Zukunft' ergriffen und haben neue Räume und Platz für konzentriertes Arbeiten, Begegnung und Kommunikation geschaffen. Besonders der Bildungsbereich boomt. So gut gebucht waren wir noch nie."

Ein durchgehendes Ziel Richtung Arbeitsfluss, Kommunikation und Arbeitsplatzgestaltung ist auch im Licht einer neuerlich verliehenen Auszeichnung zu sehen. Denn im heurigen Jahr erhielt der Raiffeisenverband Steiermark wiederum das Gütesiegel der "Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF)". Peter Weissl dazu: "Daher haben wir im Rahmen des Umbaus großen Wert darauf gelegt, dass sich unsere Mitarbeiter auch in Zukunft in unseren Räumlichkeiten wohlfühlen und die Büros diesem Anspruch folgend auch entsprechend ausgestattet. Durch die kurzen Wege in unserem Haus werden interne Kommunikation und Arbeitsfluss weiterhin in einem sehr hohen Maße gewährleistet sein."

Offen und nachhaltig

Innerbetrieblich koordinierte Josef Binder die herausfordernde Baustelle, wurde doch in der Rekordzeit von fünf Monaten bei laufendem Betrieb umgebaut. Der ausgebildete Baumeister sowie "klima:aktiv-Kompetenzpartner" im Mitarbeiterkreis des Raiffeisenverbandes Steiermark steuerte umsichtig und kompetent die Arbeiten in Abstimmung mit Architekt Florian Müller und den zahlreichen ausführenden Betrieben. Müller bestätigte bei der Eröffnung gemeinsam mit Binder die engen zeitlichen Vorgaben als ganz besondere Herausforderung des Projektes. "Normalerweise benötigt man für ein solches Vorhaben zwischen einem Jahr und eineinhalb Jahren. Wir haben es in fünf Monaten geschafft", so Josef Binder.

Von außen wirkt das Haus auf den ersten Blick in der Form weitgehend unverändert, selbst wenn im dritten Obergeschoß neue Flächen durch eine Anpassung der Gebäudebreite geschaffen wurden. Dennoch kommt es mit der Veränderung der gelben Fassade samt roter Jalousienkästen auf eine schlichte weiße Fassade und grauen Lamellen nun deutlich eleganter daher. Die "wahren" neuen Werte des Gebäudes zeigen sich aber im komplett neugestalteten Innenleben. Es ist im Haus deutlich heller geworden, Offenheit und Transparenz soll damit bereits beim Betreten unmittelbar vermittelt werden. Schon beim Bau im Jahr 2007 war das Verbandsgebäude eine rare Spezies. Schon vor 16 Jahren erfüllte es den Gold-Standard für ein Klima-Aktiv-Passiv-Bürogebäude. "Auch damals setzten wir bewusst auf das Thema Nachhaltigkeit", erinnert sich Weissl.

"Ein Umbau eines Passivhauses ist nicht mit der Neugestaltung eines herkömmlichen Einfamilienhauses zu vergleichen. Ein Passivhaus in dieser Komplexität ist mehr eine Maschine, denn eine Ansammlung von geschlichteten Ziegeln", verdeutlicht Experte Binder. "Das beginnt bei der Beleuchtung und endet bei der Klimatisierung mit sogenannten Kühldecken, bei denen die kühle Luft von oben nach unten rieselt. Das sorgt einerseits für ein gutes Klima und vermindert andererseits unangenehm empfundene Zugluft." Ferner machte es die außerordentliche Bausubstanz den Bauarabeitern und Planern nicht einfach, wurde das Gebäude doch schon von Anfang an erdbebensicher und somit extrastabil errichtet.

Ungestörtes Arbeiten

"Die bestehende Raumstruktur wurde ganz bewusst beibehalten", erläutert Verbandsdirektor Weissl beim Re-Opening, zum dem rund 150 Personen kamen. "Einerseits besteht aufgrund der strikten Trennung zwischen Prüfung und Beratung die Notwendigkeit, diese beiden Vertraulichkeitsbereiche auch räumlich voneinander zu trennen. Andererseits haben unsere Mitarbeiter überwiegend Einzelbüros, die ein ungestörtes und vertrauliches Arbeiten ermöglichen, in den vergangenen Jahren auch schätzen gelernt." Das Argument für die kleineren Büros wird auch in vielen Einzelgesprächen untermauert. Wichtigster Punkt dabei ist immer die Möglichkeit zum ablenkungsfreien und konzentrierten Arbeiten.

Für Weissl werden auch nach dem Umbau die Arbeit im Büro und im Home-Office gleichberechtigt parallel existieren: "Home-Office hat uns nicht nur in der Zeit der Pandemie, sondern auch während der Umbauphase sehr geholfen, ist letztlich aber vor allem auch eine Win-win-Situation für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Es wird weiterhin in unserem Unternehmen viele Tätigkeiten geben, die sehr gut auch von zuhause erledigt werden können, ohne dass der Kontakt mit unseren Mitgliedsbetrieben verloren geht. Unser neues Haus wird aber vor allem auch das soziale Erlebnis in unserem Unternehmen, das in der Arbeitswelt von heute wichtiger denn je ist, auf eine neue Ebene stellen."

Ausführung mit regionalen Partnern

Verbandsobmann-Stellvertreter Johann Pretterhofer unterstrich beim Re-Opening die Notwendigkeit des Umbaus, bei dem man auf die Zusammenarbeit mit regionalen Partner äußersten Wert legte. Dafür und für die wertvolle Arbeit des Raiffeisenverbandes Steiermark bedankte sich auch Landtagsabgeordneter Hubert Lang in seinen Grußworten. Der Generaldirektor der Raiffeisen-Landesbank Steiermark, Martin Schaller, betonte die gute Nachbarschaft und Zusammenarbeit mit dem Revisionsverband. Gleichzeitig gratulierte er zum gelungenen Umbau, der die "Raiffeisen-City" Raaba nochmals aufwerte.

Pater Niklas Müller vom Seelsorgeraum Graz-Südost blieb die Ehre, das neue Gebäude und die vielen Menschen, die darin ihrer Tätigkeit nachgehen, feierlich zu segnen. Danach ging es in den gemütlichen Teil über, den viele Gäste nochmals dazu nutzten, das umgestaltete Haus gründlich zu inspizieren.