Umfrage beweist: Raiffeisen genießt hohes Vertrauen

23.08.2013

Der heuer erstmals erstellte APA-OGM-Vertrauensindex für Banken belegt das hohe Vertrauen in heimische Regionalbanken.

Unter den österreichischen Banken genießen die Pleite- und Skandalbanken in der Bevölkerung wenig überraschend das geringste Vertrauen. Das höchste Vertrauen bringen die Österreicher den Bausparkassen und den lokalen Raiffeisenbanken und Sparkassen entgegen. Privatbanken und ausländische Banken finden sich eher am unteren Ende der Vertrauensskala. Das geht aus dem aktuellen APA-OGM-Vertrauensindex für Banken hervor, der heuer zum ersten Mal erhoben wurde.

"Im Hintergrund der Finanz- und Bankenkrise wird den Banken mehrheitlich wenig Vertrauen entgegengebracht“, analysiert OGM-Leiter Wolfgang Bachmayer das Ergebnis. Das Meinungsbild zu den verschiedenen Geldinstituten sei jedoch sehr unterschiedlich. Die verstaatlichte Kärntner Hypo Alpe Adria Bank, die skandalumwitterte Meinl Bank, die notverstaatlichte Kommunalkredit sowie die Österreichische Volksbanken AG (ÖVAG) und die Hypo Niederösterreich bilden die Schlusslichter im Vertrauensranking. Nach dem Motto "mitgehangen, mitgefangen“ konnten auch die lokalen Volks- und Hypobanken kaum von ihrem Image der örtlichen Nähe und dem Sicherheitsimage profitieren.

Das höchste Vertrauen der Bevölkerung genießt die Bausparkasse Wüstenrot, die allerdings von den Befragten weniger als Bank, sondern als Bausparkasse gesehen wird. "Angesichts der großen Verbreitung von Bausparverträgen ist dieser große Vertrauenswert wenig verwunderlich“, so Bachmayer. Der Begriff "Sparkasse“ mit dem damit verbundenen Image von Sicherheit und Nähe nutzt auch den lokalen Sparkassen, andere Institute wie die Erste Bank profitieren vom Namensbestandteil "Sparkasse“ mit.

Die lokalen Raiffeisenbanken liegen im Vertrauensranking an zweiter Stelle und auch deutlich vor den lokalen Sparkassen. Auch bei Raiffeisen lasse sich wegen gleichem Namensbestandteil ein Imagetransfer bis zur Raiffeisen Bank International erkennen, obwohl dort keiner der Befragten eine Kundenverbindung hatte.

Platz vier belegt die Bawag PSK. Sie dürfte einen guten Teil des vor sechs Jahren beim "BAWAG-Skandal“ verlorenen Vertrauens wieder zurückgewonnen haben. Eine wichtige Rolle dürfte dabei die Fusion mit der P.S.K. und dieser Namensbestandteil bzw. die lokale Nähe spielen. Deutlich abgeschlagen und gerade noch im Plus liegt das Vertrauen in die UniCredit Bank Austria, wo der "italienisierte“ Name, aber auch konkrete Störfälle beim Online-Banking aus jüngerer Zeit sich dämpfend auf das Vertrauen ausgewirkt haben dürften.

Mit einem negativen Vertrauenssaldo kämpfen in Österreich vor allem Privatbanken, die über einen relativ geringen Kundenanteil und Bekanntheitsgrad verfügen. "Sie leiden auch unter dem Reichen-Image, wie die Privatbank Kathrein oder Semper Constantia“, erklärt der Meinungsforscher. Auch die neuen ausländischen Banken weisen einen negativen Vertrauenssaldo aus, wie etwa die DenizBank, VakifBank, aber auch Wertpapier- und Börsespezialisten wie die direktanlage.at.

Die Meinungsstudie stützt sich auf 1.000 Online-Interviews, die Ende März mit Österreichern ab 16 Jahren durchgeführt wurden. Der Index bildet dabei den Saldo aus "Vertrauen“ und "kein Vertrauen“ in Prozent ab.