Steirische Saatzüchter setzen auf zukunftsfähige Sorten

26.02.2018

Die Saatgutvermehrer der Steirersaat trafen sich Ende November zu einer Fachtagung und anschließender Generalversammlung im Steiermarkhof in Graz. Inhaltlich drehte sich alles um zukunftsfähige Sorten als Herzstück des Ackerbaus.

Zahlreiche Mitglieder konnte der Obmann der Steirersaat-Genossenschaft, Christian Konrad, am 24. November zur Generalversammlung im neuen Steiermarkhof in Graz-Wetzelsdorf begrüßen. Wie schon traditionell ging es dabei nicht nur um Berichterstattung, vielmehr standen Fachvorträge mit namhaften Experten im Vordergrund.

Nachbaulizenzen auch in Österreich ein Thema

Das erste Referat beleuchtete die Frage, ob die Saatgut-Treuhand Deutschland in Österreich die Nachbauregelung umsetzen bzw. Nachbaulizenzen einheben kann. Der Geschäftsführer der Saatgut-Treuhandverwaltungs GmbH (STV), Dirk Otten, stellte die Aktivitäten sowie die Organisation der STV Deutschland vor.

Über 50 Pflanzenzüchter sind Gesellschafter in diesem Unternehmen. Seit über zehn Jahren vertritt die STV die Pflanzenzüchter in Deutschland und organisiert die Einhebung von Nachbaulizenzen von Sorten, die über einen EU-Sortenschutz verfügen. Europaweit gibt es nur noch wenige Länder, in denen keine Nachbaugebühren auf Nachbausaatgut eingehoben werden. Auch in Österreich wird dieses Thema intensiv diskutiert. Gemeinsam mit der Interessensvertretung wird eine praktikable Lösung angestrebt.

Zukunft der mittelständischen Züchter

In einem weiteren Referat berichtete der Vertriebsleiter der Bavaria-Saat Vertriebs GmbH, Ludwig Neff, über die nationalen und internationalen Möglichkeiten eines mittelständischen Zuchtunternehmens sowie die internationalen Marktentwicklungen. Die Bavaria-Saat kooperiert in der Pflanzguterzeugung auch mit der RWA Raiffeisen Ware Austria AG in Österreich und den steirischen Saatkartoffelerzeugern. In der Steiermark werden jährlich auf ca. 130 Hektar 2.500 Tonnen Pflanzkartoffeln bester Qualität erzeugt.

Qualitativ gutes Jahr 2017

In seinem Bericht informierte Steirersaat-Obmann Christian Konrad über die Entwicklung der Saatgutvermehrung in der Steiermark und die Zusammenarbeit mit der RWA, wo in der Saatgutstation in Lannach jährlich über 30.000 Tonnen Saatgut aufbereitet und umgeschlagen werden. Geschäftsführer Johann Posch berichtete über das laufende Produktionsjahr 2017. Im Vergleich zu anderen Produktionsgebieten konnten sowohl in der Saatgetreideproduktion, bei den Öl- und Eiweißkulturen als auch beim Hybridsaatmais durchschnittliche Ernteerträge mit guten Qualitäten erzielt werden. Erstmals konnte wieder der Erzeugerpreis für die Saatgutvermehrer geringfügig erhöht werden. Durch die leistungsstarken "Die Saat"-Sorten und den Sorten der Saatzucht Gleisdorf konnte die Absatzquote verbessert werden. Insgesamt rechnet man für 2018 mit einer stabilen Vermehrungsfläche von 3.500 bis 4.000 Hektar.