Steiersaat wirft bei GV Blick auf den russischen Markt

20.02.2015

Nach Abschluss der Ernte aller Kulturen und des Herbstsaatgutgeschäfts veranstaltete die Steirersaat Ende November 2014 ihre Generalversammlung. Diese wurde wieder in Verbindung mit einer Saatgutvermehrer-Fachtagung im Steiermarkhof in Graz abgehalten.

Als Vortragende für ihre Fachtagung konnten die Steirersaat-Verantwortlichen heuer zwei namhafte Experten ihrer Branche gewinnen: Matthias Krön, der Obmann des Vereins Donau Soja, sowie Stefan Dürr, den geschäftsführenden Gesellschafter der deutschen Ekosem-Agrar GmbH und Präsident der Tochtergesellschaft Ekoniva.

Matthias Krön stellte die Aktivitäten von Donau Soja vor und gab einen Blick in die Zukunft der nächsten Jahre. Unter anderem habe man es sich zum Ziel gesetzt, nachhaltig die GVO-freie Sojaproduktion im Donauraum auf bis zu 1,5 Millionen Hektar auszubauen. Die hochwertige Sojabohnen-Produktion soll durch das das Zertifizierungssystem und Vertragswesen von Donau Soja sichergestellt werden. "Mit dem Ausbau der Anbauflächen im Süden Bayerns entlang der Donau bis zum Schwarzen Meer eröffnen sich auch große Produktions- und Absatzchancen für Sojabohnen-Saatgut", so Krön. Intensiv entwickelte sich die anschließende Diskussion mit den 120 Tagungsteilnehmern beteiligten über die Chancen und Risiken des ambitionierten Projekts.

Blick nach Russland

Auf die Herausforderungen und Perspektiven der Landwirtschaft in Russland ging Stefan Dürr in seinem Vortrag näher. Dürr ist mit seinen Unternehmen seit 2008 in Russland in den Regionen Woronesch, Novosibirsk, Kaluga und Tjumen tätig. Zurzeit werden rund 200.000 Hektar Ackerfläche bewirtschaft. Mit 25.000 Milchkühen ist man der größte Milchlieferant in Russland. Neben den derzeitigen EU-Sanktionen gegen Russland zeigte der Osteuropa-Kenner die Möglichkeiten der Entwicklung und Modernisierung der russischen Landwirte auf. Auf dem Saatgutsektor hätten sich exklusive Sortenvertretungen, die lokale Saatgutproduktion sowie Saatgutimporte bei Saatmais in Russland positiv entwickelt, meint Dürr.

Kräftig in steirische Standorte investiert

Nach einer kurzen Pause, in der oststeirische Käsespezialitäten und Säfte kredenzt wurden, eröffnete Steirersaat-Obmann Josef Hainzl die Generalversammlung. Er ging auf die positive Entwicklung der Saatgutvermehrungen in der Steiermark ein. Sehr erfreut zeigte sich Hainzl über die getätigten Investitionen: So wurden beim Aus- und Umbau der Saatzucht Gleisdorf 1,8 Millionen Euro investiert. Die Saatzucht Gleisdorf stellt für die heimischen Saatgutproduzenten eine wichtige Basis in Pflanzenzüchtung und Sortenentwicklung dar. Durch die Schließung eines Standortes in Linz hat weiters die Raiffeisen Ware Austria AG (RWA) in Lannach rund fünf Millionen Euro in neue Aufbereitungs- und Fertigungsanlagen investiert. Mit diesen Investitionen kann die Saatgutproduktionsmenge in Lannach auf über 30.000 Tonnen gesteigert werden. Als Obmann der Saatgutproduzenten bedankte sich Hainzl für das Bekenntnis zum Standort Lannach, der somit zu den größten Saatgutproduktionsstandorten in Österreich zählt.

Sehr gute Ernteergebnisse

Geschäftsführer Johann Posch präsentierte den Saatgutproduzenten die genauen Vegetations- und Wetteranalysen aller Produktionsgebiete. Die Gesamtproduktionsfläche der Steirersaat betrug 2014 über 6.000 Hektar. In der Saatgutproduktion wurden 2014 sehr gute bis überdurchschnittliche Ernteergebnisse mit sehr guten Saatgutqualitäten erreicht. Die Vermehrerpreise müssten aufgrund des allgemeinen Preisniveaus für landwirtschaftliche Erzeugnisse allerdings zurückgenommen werden. Der Saatgutabsatz bei Wintersaatgetreide könnte kräftig gesteigert werden. Dies hängt auch mit der verstärkten Intensivierung der Fruchtfolge im Süden Österreichs zusammen.