Rinderzucht: Generationenwechsel mit neuem Obmann

27.04.2015

Mit der Neuwahl von Johann Derler zum Obmann der Rinderzucht Steiermark wurde bei der Generalversammlung Ende März in Oberaich der nächste Abschnitt in der jungen Geschichte der Rinderzucht Steiermark eingeläutet.

Am Ende seiner Ära zog der langjährige Obmann Willibald Rechberger bei der Generalversammlung am 27. März Bilanz über ein spannendes Züchterjahr sowie über drei Funktionsperioden als Vorstandsvorsitzender der Rinderzucht Steiermark. Mit viel Konsequenz werden die Zuchtprogramme umgesetzt, die dafür sorgen, dass die Rinderbetriebe international konkurrenzfähig aufgestellt sind. Rechberger berichtete von den vielen Erfolgen steirischer Züchter auf Tierschauen. Den größten Erfolg gab es mit dem Bundeschampion der Rasse Holstein für die Familie Riegler aus Langenwang. Auch die Steiermarkschau war mit dem hohen genetischen Niveau der ausgestellten Tiere ein Höhepunkt des Züchterjahres.

Landesrat Johann Seitinger und Verbandsobmann Franz Titschenbacher wohnten der Generalversammlung bei und unterstrichen damit ihre Wertschätzung für die Rinderzucht in der Steiermark. In ihren Referaten brachten sie auch klar ihre Unterstützung für das Projekt Vermarkungszentrum Obersteiermark zum Ausdruck.

Neuwahlen

Einstimmig gewählt wurden von den Delegierten ein neuer Vorstand und ein neuer Aufsichtsrat. In der konstituierenden Sitzung wurde Johann Derler zum neuen Obmann sowie Matthias Bischof, Helmut Glössl, Hermann Gruber und  Ernst Gissing zu Obmannstellvertretern gewählt. Als Vorsitzender des Aufsichtsrates wurde Otmar Schober bestätigt, ebenso sein Stellvertreter Andreas Täubl. An  Willibald Rechberger wurde in Würdigung seiner erfolgreichen Arbeit für die Rinderzucht in der Steiermark die Ehrenobmannschaft verliehen. In seiner ersten Rede hat Neo-Obmann Derler angekündigt, den erfolgreichen gemeinsamen Weg aller Rassen in der Rinderzucht weiterführen und die anstehenden Herausforderungen mit viel Optimismus annehmen zu wollen.

Vermarktung

2014 konnte die Zahl der vermarkteten Zuchtrinder leicht gesteigert werden, wenngleich der Schmallenberg-Virus die Exportmärkte beeinträchtigte. Positiv wirken sich die aktuellen Braunvieh-Exportankäufe nach Russland aus. Für Applaus sorgte die Mitteilung des Obmannes, dass nun für das Projekt Oberlandhalle-Neu in Traboch der Durchbruch geschafft wurde.

DI-Johann-Bischof-Preis

Der erstmals für besondere Verdienste um die Rinderzucht in der Steiermark vergebene „DI-Johann-Bischof-Preis“ ging an Franz Niederl aus Hatzendorf. Ihm wurde dieser Preis in Würdigung seiner Verdienste als Obmann der Genossenschaft Viehzucht Südost sowie für sein erfolgreiches Engagement im Zuchtrinderexport überreicht.

Zuchtprogramm: Balance zwischen Leistung und Fitness

Die konsequente Umsetzung der Zuchtprogramme ist ein zentrales Anliegen der Rinderzucht Steiermark. Bei den Rassen Fleckvieh, Braunvieh und Holstein wurde 2014 mit den gesetzten Maßnahmen wiederum der höchste Zuchtfortschritt innerhalb Österreichs erzielt. Die Züchter setzen aber keinesfalls einseitig auf Leistungssteigerung, ein klarer Zuchtfortschritt wurde auch in den funktionalen Merkmalen und im Exterieur erzielt. Die Rinderzüchter in der Steiermark nutzen dabei die Chancen der Genomselektion sehr offensiv.