Raiffeisen Immobilien: Krise getrotzt, leicht optimistisch

02.03.2021

Rechtzeitig eingeleitete Digitalisierungsschritte und die gemeinsamen Anstrengungen aller Mitarbeiter bescherten Raiffeisen Immobilien ein trotz Corona-Krise stabiles Geschäftsjahr 2020. Für das laufende Geschäftsjahr herrscht verhaltner Optimismus am Immobilienmarkt.

Die Corona-Krise ist auch an Raiffeisen Immobilien Österreich, der Immobilienmakler-Organisation der Raiffeisenbanken-Gruppe, nicht spurlos vorübergegangen. In Folge der Lockdowns sank die Anzahl der abgewickelten Geschäftsfälle von 7.663 in 2019 auf 7.384 im Jahr 2020. Dennoch konnte Raiffeisen Immobilien Österreich den Honorarumsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr von 33,8 auf nunmehr 34,5 Mio Euro leicht steigern. Der Wert der vermittelten Liegenschaften stieg von 774 auf 804 Millionen Euro. Als stabilisierend in der Krise erweis sich neben der allgemein guten Immobilienmarktentwicklung vor allem die Digitalisierungs-Strategie der Gruppe. „In den meisten Bundesländern hatten unsere Mitarbeiter schon vor dem ersten Lockdown Erfahrung mit Homeoffice und Teleworking. Auch digitale Vermittlungs-Tools wie 360°-Rundgänge oder virtuelle Besichtigungen waren bereits lange vor Corona fixer Bestandteil unseres Services. Diesen Startvorteil konnten wir in der Krise nutzen“, resümieren die Sprecher von Raiffeisen Immobilien Österreich, Peter Weinberger und Nikolaus Lallitsch.

Zu wenig gebrauchte Immobilien am Markt

Das Angebot an gebrauchten Immobilien ist derzeit rückläufig, da die Verkäufer vor allem in den Ballungszentren zurückhaltend agieren. Peter Weinberger: „Der Markt für gebrauchte Immobilien ist daher vor allem in den Landeshauptstädten ausgedünnt.“ Das spiegelt sich auch in der österreichweiten Entwicklung wieder. 2020 wurden um rund 1.300 gebrauchte Wohnimmobilien weniger verkauft als noch 2019 (46.827 nach 48.100 in 2019; Quelle: Immounited). Der Wert der dabei veräußerten Liegenschaften stieg jedoch in Summe von 12,5 auf 13,2 Milliarden Euro. Da die Nachfrage ungebrochen gut ist, wäre gerade jetzt eine gute Zeit für einen Verkauf. „Die Preise befinden sich auf hohem Niveau, die Kurve dürfte jedoch in den nächsten Monaten in Anbetracht der allgemeinen Wirtschaftslage eher abflachen“, meint Lallitsch und rät: „Wer eine gebrauchte Immobilie besitzt, die er nicht benötigt, sollte die Gunst der Stunde nutzen und sich von ihr trennen.“ Starke Preiszuwächse sehen die Raiffeisen-Immobilienmakler in Zukunft jedenfalls nur mehr punktuell in regionalen Hotspots, wo die Leistbarkeit noch nicht ausgereizt ist.

Immobilienmarkt 2021: Verhaltener Optimismus

Für das laufende Jahr ist Raiffeisen Immobilien verhalten optimistisch. Die Nachfrage nach Wohnimmobilien sollte stabil bleiben. Gestiegenes Interesse ortet man bei Eigentumsobjekten. Gefragt sind vor allem Einfamilienhäuser im Grünen sowie Wohnungen mit Freiflächen wie Garten, Terrasse oder Balkon. Coronabedingt werden tendenziell größere Einheiten gesucht, die mehr Platz für Homeoffice und Home-Schooling bieten. Immobilien als „Kriseninvestment“ waren 2020 sehr beliebt. Dieser Trend sollte aufgrund der Zinssituation auch 2021 anhalten. Neben Vorsorgewohnungen waren und sind vor allem Grundstücke sowie land- und forstwirtschaftlich Immobilien stark nachgefragt – ein klarer Indikator für ein verstärktes Investment in Sachwerte. Sorgen bereitet den Raiffeisen-Maklern der Gewerbeimmobilienmarkt. Hier prognostiziert man in allen Bundesländern weitere Einbrüche: Viele Unternehmen müssen im Zuge der Corona-Krise den Sparstift ansetzen. Ob es im Zuge einer tiefgreifenden Wirtschaftskrise zu einer Trendumkehr am Wohn-Immobilienmarkt kommt, wird allerdings erst die mittelfristige Zukunft zeigen.