RWA: Schwieriges Umfeld ist Ansporn für Zukunft

05.05.2015

Die Raiffeisen Ware Austria reagiert auf aktuelle Herausforderungen und entwickelt sich im Bilanzjahr 2014 zufriedenstellend.

Die RWA Raiffeisen Ware Austria zeigte in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld eine zufriedenstellende Entwicklung im Jahr 2014. Dies wurde bei der Bilanzpräsentation für das Jahr 2014 Mitte April bekanntgegeben.

Wesentliche Herausforderungen waren teils deutlich gesunkene Rohstoffpreise, eine geringe Investitionsbereitschaft der Kunden sowie die Auswirkungen des Ukraine-Konflikts. Auf diese Faktoren stellte sich die RWA jedoch frühzeitig ein und ermöglichte damit eine vergleichsweise stabile Konzernleistung. Besonders erfreulich ist, dass das Handelsvolumen mit agrarischen Erzeugnissen erstmals die 3-Millionen-Tonnen Marke überschritt.

Der konsolidierte Gesamtumsatz lag 2014 bei 2,5 Milliarden Euro (-7,3 %). Hauptverantwortlich für den Rückgang sind gesunkene Preise im Agrar- und Energiegeschäft. Die Ergebnisentwicklung war in nahezu allen Konzerngesellschaften positiv. Das EGT der RWA sank auf 29,5 Millionen Euro (2013: 34,5 Mio. EUR). Dafür sind zwei Faktoren ausschlaggebend: Einerseits ein schwieriges Energiegeschäft aufgrund des milden Winters und andererseits die Auswirkungen der Ukraine-Krise auf die Geschäftsentwicklung des Beteiligungsunternehmens Austria Juice. Dieses litt massiv unter dem Handelsembargo und der Abwertung der ukrainischen Landeswährung. Stabilität verleiht dem Konzern weiterhin seine starke Eigenkapitalquote. Diese stieg 2014 von 49,5 auf 51 %.

"Das Jahr 2014 war auf vielen Ebenen herausfordernd und stellte uns immer wieder auf die Probe. Wir konnten auf negative Entwicklungstendenzen jedoch frühzeitig reagieren und sind vor diesem Hintergrund mit der Konzernentwicklung sehr zufrieden", so RWA-Generaldirektor DI Reinhard Wolf.

Zu den wesentlichen Faktoren, die die Geschäftsentwicklung beeinflussten, zählte insbesondere die schwache Konjunktur. Der Handel mit Baustoffen, Konsumgütern sowie Landmaschinen war von einer enttäuschenden privaten Konsumnachfrage sowie einer geringen Investitionsbereitschaft geprägt. Stark gefallene Preise wirkten sich hingegen auf das Agrar- und Energiegeschäft aus.

"Dank dem Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben wir es geschafft, hemmende Einflussfaktoren, die sich in allen Geschäftsbereichen gezeigt haben, möglichst gut abzufedern. Darüber hinaus haben wir das Jahr 2014 auch genutzt, um strategische Weichen für die Zukunft zu stellen. Dazu zählen maßgebliche Investitionen in Österreich sowie den CEE-Ländern. Unser Ziel ist es, auch in einem schwierigen Umfeld unsere Position am österreichischen Markt zu festigen und weiterhin gezielt Wachstum zu generieren", so Wolf.

Erfolgreiche Entwicklung bei Agrar sowie Bau- und Garten

Das Segment Agrar entwickelte sich im RWA-Konzern erfolgreich. Das konzernweite Handelsvolumen wurde 2014 erneut gesteigert und überschritt 2014 erstmals die 3-Millionen-Tonnen-Grenze. 2009 lag dieses noch bei zwei Millionen Tonnen. Der Umsatz betrug 1,2 Milliarden und sank nur aufgrund von stark gesunkenen Agrarpreisen um 5,1 %. Ziel für die Zukunft ist es, das Mengenniveau kontinuierlich auszubauen. Hier setzt die RWA insbesondere auf ihr Engagement in den CEE-Ländern.

Der Energiebereich war von einem massiven Preisverfall bei der Rohölnotierung geprägt. Der milde Winter führte zudem zu einem geringeren Heizbedarf und damit zu einem Mengenrückgang. Der Umsatz des RWA-Konzerns sank in erster Linie preisbedingt um 12,8 % auf 913,5 Millionen Euro.

Die gefallenen Agrarpreise bewirkten in der Landtechnik eine starke Investitionszurückhaltung bei den Landwirten. In diesem Segment entwickelte sich der Konzern mit einem Umsatz von 93,9 Millionen Euro (+0,8 %) jedoch stabil. Der Konzern-Umsatz im Baustoffbereich verringerte sich in Folge der schwachen heimischen Baukonjunktur leicht um 2,7 % auf 29,9 Millionen Euro.

Besonders erfreulich ist die Entwicklung im Bereich Bau- und Garten. Die österreichweite Bau- und Heimwerkerbranche litt unter einem realen Umsatzrückgang von 1,7 %. Die RWA bot dieser schlechten Stimmung jedoch klar die Stirn und entwickelte sich positiv mit einem Umsatzplus von 2,7 %.

Um für die Zukunft gut gerüstet zu sein, tätigte die RWA in Österreich und den CEE-Ländern 2014 Investitionen in der Höhe von 23 Millionen Euro. Damit wurden Erweiterungsvorhaben ermöglicht und insbesondere neue Standorte in CEE etabliert.

Entwicklung der Lagerhaus-Genossenschaften

Die Lagerhaus-Genossenschaften entwickelten sich, wie die RWA, vor dem Hintergrund eines herausfordernden Umfelds zufriedenstellend. Der Umsatz betrug 4,4 Milliarden Euro. Das bedeutet einen Rückgang von 5,7 %. Die Lagerhäuser verbuchten im Agrargeschäft einen mengenmäßigen Zuwachs von ca. 15 % und konnten sich in beinahe allen Produktsegmenten steigern. Preisbedingt sank der Umsatz jedoch um 4 % auf 1,2 Milliarden Euro.

In den Segmenten Technik und Baustoffe entwickelten sich die Lagerhäuser parallel zum Branchentrend. Prägende Faktoren waren die schwache Konsumnachfrage und die gesunkene Investitionsbereitschaft der Endkunden. Der österreichweite Baustoffumsatz liegt 2014 bei 668 Millionen Euro (-4,7 %). Im Landtechnikhandel zeigte sich ein starker Marktrückgang. Die Neuzulassungen von Standard-, Obst- und Weinbautraktoren sanken in Österreich um mehr als 21 %. Der Landtechnik-Umsatz der Lagerhäuser verringerte sich um 7,8 % auf 646 Millionen Euro.

Stark unterwegs waren die Lagerhäuser wiederholt mit ihren Bau- und Gartenmärkten. Entgegen dem allgemeinen Trend entwickeln sich diese mit einem Umsatz von 586 Millionen Euro und einem Plus von 3 % deutlich über dem Markt.