RBI: Solides Konzernergebnis trotz Corona-Pandemie

07.04.2021

Die Raiffeisen Bank International (RBI) erwirtschaftete 2020 trotz des herausfordernden Marktumfelds sowie des weiter anhaltenden Niedrigzinsumfelds ein Konzernergebnis von 804 Millionen Euro. Für 2021 wird ein merkliches Kreditwachstum erst in der zweiten Jahreshälfte erwartet.

„Die RBI ist aus einer Position der Stärke in die Pandemie gegangen und hat deshalb angesichts der sehr schwierigen Rahmenbedingungen ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt“, sagte Johann Strobl, Vorstandsvorsitzender der RBI anlässlich der Präsentation des Konzernergebnisses für das Jahr 2020. Unter Berücksichtigung der EZB-Empfehlung zu Dividendenzahlungen soll nun auch wieder eine Dividende an die Eigentümer ausgeschüttet werden. „Wir verfügen über eine gute Kapitalausstattung, die es uns erlaubt, mit unseren Kunden zu wachsen und gleichzeitig unsere Anteilseigner am Erfolg der RBI zu beteiligen“, so Strobl.

Auf Basis voranschreitender Impfungen gegen Covid-19 rechnet die Bank mit Lockerungen der mitunter einschneidenden Restriktionen im zweiten Quartal 2021. In Kombination mit einer aufgestauten Konsumnachfrage sowie geld- und fiskalpolitischen Impulsen sollte dies im Laufe des Jahres zu einer deutlichen wirtschaftlichen Erholung führen. So geht Raiffeisen Research nach einer negativen Entwicklung des BIP in allen Ländern Zentral- und Osteuropas im Jahr 2020 von einem BIP-Wachstum in Höhe von 3,7 Prozent in Zentraleuropa, 4,6 Prozent in Südosteuropa, 2,4 Prozent in Osteuropa und 3,5 Prozent in Österreich für das Jahr 2021 aus. Insgesamt erwarten die RBI-Verantwortlichen für die erste Hälfte des Jahres 2021 ein geringes Kreditwachstum, das aber in der zweiten Jahreshälfte anziehen sollte.

Verwaltungsaufwendungen rückläufig

Die Betriebserträge der Raiffeisen Bank International verringerten sich um fünf Prozent auf 5.195 Millionen Euro, wozu insbesondere ein Minus von fünf Prozent des Zinsüberschusses und eines von drei Prozent des Provisionsüberschusses beitrugen. Mit den Lockdown-Maßnahmen waren umsatzbedingte Einbußen - vor allem im zweiten Quartal - zu verzeichnen, während das Zinsergebnis von einem niedrigeren Zinsniveau - insbesondere als Folge von Leitzinssenkungen in einigen Märkten - betroffen war. Demgegenüber stand eine Reduktion der Verwaltungsaufwendungen um ebenfalls fünf Prozent auf 2.949 Millionen Euro. Hier waren Einsparungen beim Sachaufwand sowie Währungseffekte ausschlaggebend. Die Cost-Income-Ratio lag mit 56,8 Prozent um 0,3 Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahres.

Wertminderungen steigen rezessionsbedingt

Die durch Covid-19 verursachte Rezession belastete die RBI vor allem bei den Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte in Höhe von 630 Millionen Euro, wovon 288 Millionen tatsächlich ausgefallen sind. Die NPE-Ratio lag mit 1,9 Prozent um 0,2 Prozentpunkte unter dem Wert des Vorjahres, was primär auf den Anstieg des Kreditvolumens zurückzuführen ist, da die notleidenden Kredite nahezu stabil blieben, bedingt durch Verkäufe und Ausbuchungen. Die NPE-Coverage-Ratio stieg um 0,5 Prozentpunkte auf 61,5 Prozent.

Für 2020 ergab sich (fully loaded) eine harte Kernkapitalquote von 13,6 Prozent. Die ursprünglich vorgeschlagene Dividende für 2019 bleibt abgezogen, ebenso der Dividendenvorschlag für 2020. Die Kernkapitalquote betrug 15,7 Prozent und die Eigenmittelquote 18,4 Prozent.