RB Zirbenland: Business-Talk mit dem Kaiserenkel

17.12.2018

Gemeinsam mit dem Wirtschaftsbund Murtal veranstaltete die Raiffeisenbank Zirbenland Mitte September einen Business-Talk mit Kaiserenkel Karl Habsburg. Die bereits bekannte Veranstaltungsreihe "Talk im Turm" wurde aufgrund des besonderen Diskussionspartners dieses Mal auf den "Erdboden" verlegt.

„Mit einer Politik, die für Sicherheit und das Bewahren von Wertevorstellungen sorgt, könnte die zunehmende Migration bewältigen“, hat Karl von Habsburg das Problem zusammengefasst, das viele mit Sorge erfüllt. Habsburg war Referent beim „Business-Ttalk“, zu dem die Vorstandsdirektoren der Raiffeisenbank Zirbenland, Franz Guggi, Georg Moitzi und Johannes Pernthaller, sowie seitens des Wirtschaftsbundes Obmann Norbert Steinwidder am 13. September geladen haben.

Der Referent kann auf Grund seiner Herkunft, Erziehung, seines Studiums, seiner Tätigkeit im EU-Parlament und als Präsident der Paneuropabewegung Österreich und Präsident von Blue Shield aus Vollen schöpfen, wenn er den Bogen vom Ersten Weltkrieg bis auf das Europa in zwanzig Jahren spannt.

Sicherheit muss an oberster Stelle stehen

Sicherheit, nicht Wirtschaft, sei laut Habsburg die größte Aufgabe der EU. Alles weise darauf hin, dass die Migration weiter zunehmen werde: „In zwanzig Jahren sieht Europa völlig anders aus.“ Politisch sei die Migration eine große Herausforderung, weil in erster Linie die Sicherheit gewährleistet und die Werte bewahrt werden müssen. Zu den Werten zählt Habsburg auch die kulturellen Schätze. Der Blue-Shields-Präsident ist weltweit unterwegs, um Kulturschätze zu sicheren, dass sie vor Zerstörung bewahrt und so gesichert werden, dass Diebstähle unveräußerlich sind. Das Aussterben von Sprachen sieht der Kaiserenkel mit Sorge, weil die Sprache ein wesentlicher Teil der Kultur ist: Es gibt 6800 Sprachen, die von vier Prozent der Weltbevölkerung gesprochen werden.“

Bewegte Familiengeschichte

Von Steinwidder als Moderator des Abends auf die Habsburger-Gesetze angesprochen, antwortet Habsburg: „Wir Habsburger haben das passive Wahlrecht. Das heißt, dass wir wählen, aber nicht gewählt werden dürfen.“ Dass den Habsburgern Privatvermögen enteignet und nicht zurückgegeben wurde, schmerze ihn nicht sehr. „Ich bin seit dem Tod meines Vaters Otto Oberhaupt der 500-köpfigen Habsburg-Familie. Im Falle der Rückgabe wäre ich Tag und Nacht damit beschäftig, bei der Aufteilung allen gerecht zu werden.“ Sein Sohn Ferdinand werde nach ihm Oberhaupt der Habsburger. Schon jetzt vertrete er ihn öfter in Familienangelegenheiten. Dass Ferdinand Autorennen fährt, sieht er positiv: „Mein Sohn hat mir im Alter von sieben Jahren gesagt, dass er Rennfahrer werden möchte und dies auch konsequent verfolgt.“

Jeden Tag eine andere Sprache

Aus seiner eigenen Kindheit berichtet der nunmehrige Unternehmer Habsburg, dass in der Familie größter Wert auf das Erlernen von Sprachen gelegt wurde: „Wir haben an jedem Tag der Woche eine andere Sprache gesprochen und später noch weitere Sprachen dazugelernt.“ Intensives Lernen war auch in Geographie, Geschichte und Religion selbstverständlich. Habsburg zitierte mehrfach seinen Vater, zum Beispiel so: „Wer nicht weiß, woher er kommt, weiß nicht, wohin er geht, weil er nicht weiß, wo er ist.“ Sein Vater hatte auch Wappensprüche, etwa: „Nicht geschossen, ist auch gefehlt“, oder „Der Schuss auf den Geldbeutel ist nicht tödlich“, womit er gemeint hat, dass Sicherheit etwas wert sein muss.