ÖRV-Funktionärstagung: „Gemeinsames suchen"
10.03.2014
Generalanwalt Walter Rothensteiner sprach bei der heurigen ÖRV-Funktionärstagung Ende Jänner in Villach über die Stärken von Raiffeisen in Österreich, aber auch über Handlungsfelder.
Die Situation des Raiffeisenverbandes in Österreich ist unvergleichlich - nirgendwo sonst gibt es eine derartige Vielfalt. Das ist unsere Stärke." Generalanwalt Walter Rothensteiner lässt keinen Zweifel daran: "Wir sind ein Faktor in diesem Land." Dies sei auch der Grund für die eine oder andere negative Schlagzeile in den vergangenen Monaten gewesen, denn: "Wir sind einer der wenigen großen Player in Österreich. Wen soll man sonst kritisieren?"
Gerade in einem schwierigen Umfeld wie dem aktuellen, das von einer negativen Stimmung gegenüber Banken generell geprägt sei, wo Themen wie Bankenhilfe oder Hypo-Rettung oder das neue Schwarzbuch Raiffeisen die Medien dominierten, sei intern und nach außen eine klare Kommunikation wichtig. Dazu komme, gegenseitig Vertrauen zu haben, hob Rothensteiner hervor und räumte ein: "Das hat in der Vergangenheit oft gelitten." Raiffeisen als Genossenschaft sei die "moderne Alternative auf viele Sehnsüchte unserer Tage", betonte der Generalanwalt und will künftig "viel mehr noch die Stärken von Raiffeisen herausstreichen". 2014 werde erneut viele Veränderungen bringen. Ziel sei es daher, "unsere gewachsenen Strukturen in eine veränderte Gegenwart zu bringen". Wichtig dabei sei, dass man diese Veränderungen "solange wie möglich aktiv steuert".
In einer kurzen Bilanz über alle Sparten sprach Rothensteiner die "Entwicklung ungekannten Ausmaßes" der Raiffeisen-Bankengruppe im Jahr 2013 an. Neben der organisatorischen Neuaufstellung auf Bundesebene über das Projekt "ZukunftPLUS" gebe es zahlreiche Struktur- und Kostenprogramme bei Landeszentralen sowie eine "Verschlankung" auf der Primärebene. "Alle diese Themen wirbeln Staub auf und von uns allen erwartet man Antworten", nahm der Generalanwalt Bezug auf das Motto der Tagung "Verantwortung übernehmen". "Aber die Entscheidung vor Ort bleibt. Die Dreistufigkeit werden wir nicht aufgeben", stellte der Generalanwalt unmissverständlich klar.
In der Ware habe man bei Raiffeisen mit den Lagerhäusern eine gute Basis für die heimische Landwirtschaft. Diese stellten die Versorgung im ländlichen Raum sicher, lieferten Betriebsmittel und nehmen landwirtschaftliche Produkte ab. Thema sei aber auch hier die Ausrichtung auf die Zukunft und die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit. Klar sei, dass Österreich sich auch weiterhin als Land der Qualitätsproduktion positionieren müsse, erläuterte Rothensteiner.
Jede Sparte habe ganz eigene Herausforderungen, resümmierte der Generalanwalt. Die Stoßrichtung für alle sei klar: "Verantwortung bei Raiffeisen heißt: Das Gemeinsame suchen", gab Rothensteiner den Weg vor.
Als Referent beleuchtete Gottfried Haber, Mitglied des Generalrates der OeNB und Vizepräsident des Fiskalrats, in Villach die Zukunftsfitness der heimischen Wirtschaft. Neben den Themen Budget, Pensionen, Steuern kam der Experte schnell auf die Hypo-Alpe-Adria zu sprechen. Er plädierte Haber für eine Bad Bank-Lösung und gegen eine "zeitliche Kompression".