OM eröffnet in Spielberg neues Kühl- und Packzentrum

03.05.2013

Großer Bahnhof in Spielberg: Nach einer knapp achtmonatigen Bauzeit konnte die Obersteirische Molkerei das in Spielberg mit einem Kostenaufwand von rund zehn Millionen Euro neu errichtete Kühl- und Käseverpackungszentrum offiziell in Betrieb nehmen.

Mit der betrieblich dringend notwendigen Erneuerung und Ausrichtung wurde von den Verantwortlichen der OM der erste Schritt für die Zukunft gesetzt: Mit der 2015 auslaufenden Milchquote rechnet das Unternehmen mit einer zusätzlichen Anlieferung von mehr als 20 Millionen Kilogramm Milch pro Jahr und einer damit verbundenen Steigerung der Käsekapazitäten von mehr als 2.000 Tonnen jährlich.

Mit der Eröffnung des neuen Kühl- und Käseverpackungszentrum sind die von der Obersteirischen Molkerei getätigten Investitionen in Spielberg noch nicht abgeschlossen. Bereits in wenigen Wochen wird mit dem Bau eines neuen Käsereifungszentrum begonnen, dessen Planung bereits abgeschlossen ist, teilten die beiden OM-Repräsentanten Obmann Friedrich Gruber und Geschäftsführer Friedrich Tiroch mit.

Die Fertigstellung dieser zweiten Bauetappe ist für Mai 2014 geplant. Mit diesem Investitionsschritt übersiedelt die gesamte Reifetechnik der OM von Knittelfeld nach Spielberg. Damit wird die Grundlage einer vollautomatischen, unter strengsten hygienischen Bedingungen ablaufenden Käsereifung sowohl für die eigene Produktion aber auch als Dienstleister für andere Molkereien geschaffen.

Mit der Eröffnung der neuen Betriebsstätte siedelten 40 Mitarbeiter von der OM-Zentrale in Knittelfeld mit auf die grüne Wiese. "Es war ein notwendiger Quantensprung", beschreibt Alois Pichler, Leiter des Zentrums, die neue Arbeitsqualität. Nach der Fertigstellung der sieben Millionen Euro teuren Käsereifungsanlage im zweiten Bauabschnitt soll auch der Hauptsitz in Knittelfeld modernisiert werden.

"Wir wollen keinen Entwicklungen unserer Betriebe im Weg stehen", betont Obmann Friedrich Gruber. Daher entschloss man sich auch zum Verzicht auf eine Mengenbegrenzung sowie auf gestaffelte Preise. Auf "schmerzliche Entwicklungen" ging Gruber in der Generalversammlung ein. Eineinhalb Cent weniger für die Bauern pro Kilogramm Milch als 2011, gleich sechs Cent weniger für die abgesprungenen Lieferanten der Freien-Milch-Gesellschaft. Dennoch thront die OM mit 55 Millionen Euro ausbezahltem Milchgeld in Österreichs Spitzenfeld.

Mengemäßig beträgt der Exportanteil des Unternehmens schon jetzt 43 Prozent. Wichtigster Abnehmer ist Deutschland. "Aber auch Slowenien geht sehr gut, Ungarn hat noch viel Potenzial und auch der kroatische Markt wird demnächst spruchreif", erläutert Geschäftsführer Friedrich Tiroch. Dabei werden vorwiegend Handelsmarken bedient werden, da eine eigene Marke zu teuer wäre. Das Kalkül hinter dieser Strategie erklärt Tiroch: „Mit unseren Mengen fallen wir in Europa nicht auf, in Österreich wollen wir Molkereigenossenschaften uns nicht noch mehr gegenseitig auf die Zehen steigen.“

Die OM erzielte 2012 einen Umsatz von 85 Millionen Euro. Der Rückgang um 3,4 Prozent ist auf die schwachen Preise für Milchprodukte in Europa zurückzuführen. Den Erfolgreich waren auch die Tochterunternehmen: Das Lagerhaus Landforst konnte trotz großer Veränderungen den Umsatz um 3,3 Prozent auf 146,5 Millionen Euro steigern. Auch das Bilanzergebnis legte zu. Die Öforst Forsttechnik GmbH schrieb ihre Erfolgsgeschichte mit einem Umsatzplus von 27 Prozent auf 12,3 Millionen Euro fort.