OM: Nach Spitzenjahr folgte nun ein durchschnittliches

19.06.2019

Positiv - wenn auch nicht euphorisch - fiel diesmal die Bilanz der Obersteirischen Molkerei über das Geschäftsjahr 2018 bei der Generalversammlung Mitte April in der Freizeitanlage Zechner in Kobenz aus. Bestätigt wurde der Vorstand bei den Neuwahlen.

Wenn wir das Jahr 2018 mit 2017 vergleichen, so war das vergangene Jahr ein durchschnittliches, aber auch eher gutes durchschnittliches Jahr“, leitete Jakob Karner, Obmann der Obersteirischen Molkerei (OM), die Generalversammlung der Genossenschaft am 12. April in Kobenz ein.

Zahl der Milchlieferanten sinkt

Zahlreiche Daten und Fakten wurden bei der Generalversammlung in der Freizeithalle Zechner geliefert. So berichtete Karner etwa, dass der Milchpreis 2018 um 1,7 Cent unter dem Vorjahr lag. Das ausbezahlte Milchgeld betrug 74,2 Millionen Euro. „Dies liegt nur geringfügig unter dem Vorjahr.“ Generell wisse man, dass das Einkommen aus der Milchwirtschaft für die Bauern „nicht als zufriedenstellend bezeichnet werden kann“.

Die Anzahl der Milchlieferanten ging im Vorjahr von 1557 auf 1483 Betriebe zurück. Die durchschnittliche Anliefermenge sei aber gestiegen: von rund 109.000 Kilogramm auf 116.000 Kilogramm pro Betrieb und Jahr.

Meilenstein bei Landforst gesetzt

Auch die Tochterunternehmen waren natürlich Thema. Für diese war 2018 laut Karner ein „sehr gutes Jahr“. Der Gesamtumsatz der Landforst steigerte sich von 142,4 auf 149,1 Millionen Euro. In beinahe sämtlichen Sparten (Technik, Energie, Lebensmittel, Agrar und Baustoffe) gab es Umsatzzuwächse, nur bei „Bau und Garten“ wurde ein leichter Rückgang verzeichnet. Dieser wurde erwartet, da der Markt in Knittelfeld umgebaut und erweitert wurde.

Der Investitionsschwerpunkt lag in der Lagerhaus-Standorterweiterung der Landforst in Knittelfeld. Karner: „Damit ist uns ein Meilenstein in der Unternehmensentwicklung der Landforst gelungen.“ Erfreulich entwickelt habe sich auch die Öforst. Mit dem Steyr Center Murtal an der S 36 hat die OM seit Jänner 2018 ein neues Tochterunternehmen: „Wir betreiben diesen Landmaschinenhandel mit dem Nachbarlagerhaus St. Michael und ich darf hier bereits ein positives Betriebsergebnis im ersten Jahr verkünden.“

Ausbezahlter Milchpreis im Spitzenfeld

Auf die Entwicklung des Milchpreises im abgelaufenen Jahr ging Geschäftsführer Friedrich Tiroch im Detail ein: „Entscheidend ist, dass der ausbezahlte Milchpreis, der wieder im Spitzenfeld der österreichischen Molkereien lag, erwirtschaftet werden konnte.“ Er lobte die Milchlieferanten für die Milchqualität. Insgesamt wurden 172,2 Millionen Kilogramm Milch an die OM geliefert. Eine Herausforderung seien die schwankenden Anliefermengen gewesen.

Der Anteil der Biomilch beträgt in der OM 24 Prozent. „Rund 460 Betriebe liefern ins Projekt 'Zurück zum Ursprung‘ ein, und damit ist Biomilch ein ganz wesentlicher Faktor geworden.“

Der Umsatz betrug 109,4 Millionen Euro: „Das war geringfügig weniger als im letzten Jahr“, so Tiroch. Zu den Verhandlungen mit den Handelsketten sagt er: „Steigende Kosten bei Verpackung, Energie und Löhne und ein wirtschaftlich vernünftiger Bauernmilchpreis finden wenig Gehör.“

Nach einer Entspannung am Milchmarkt - der Milchpreis wurde im April abgesenkt - sieht es laut Tiroch derzeit nicht aus. Der Verlauf hänge stark von der internationalen Entwicklung ab. „Wir werden uns in Richtung Käse weiterentwickeln, die Kosten im Hause weiterhin optimieren, den Vertrieb weiter verstärken, um vor allem im Export weiter erfolgreich zu sein, – damit wir Ihre wertvolle und mühevolle Arbeit auf den Höfen mit entsprechender Wertschöpfung, sprich Milchpreis, entlohnen können.“

Vorstand bei Neuwahl bestätigt

Als ein Programmpunkt der Generalsversammlung wurde der Vorstand für die nächste Periode neugewählt. Dabei wurden Obmann Jakob Karner, Obmann Stellvertreter Matthias Bischof, Obmann Stellvertreter Hermann Madl und Aufsichtsratsvorsitzender Hans-Peter Kleemaier in ihren bisherigen Positionen bestätigt.