OM-GV: „Weltweite Prämierungen geben Rückenwind“

16.08.2022

Auf "sehr ereignisreiche und intensive Jahre" blickten gut hundert Delegierte bei der Generalversammlung der Obersteirischen Molkerei (OM) im Juni in der Freizeithalle Zechner in Kobenz zurück. Der Umsatztrend zeigte in den letzten Jahren deutlich nach oben.

Die Obersteirische Molkerei zählt in Österreich zu den kleineren Milchverarbeitern - sie ist stark wachstumsorientiert, so gibt es keine Lieferbeschränkungen, das "freie Lieferrecht" ohne Abschläge wird im Gegensatz zu anderen Genossenschaften mit vielen Unterstreichungen verteidigt. Zudem punkten die Obersteirer mit einer hohen Exportorientierung. Mehr als die Hälfte der Käseproduktion wird jenseits der Landesgrenze verkauft. Deutschland ist mit 90 Prozent dabei der überragend wichtigste Markt. Gelistet ist man praktisch in allen Handelsketten.

Die Strukturdaten der Obersteirischen Molkerei spiegeln den Strukturwandel in der heimischen Landwirtschaft überdeutlich wider. Vor 20 Jahren wurden 121,7 Millionen Kilogramm Milch von 2.697 Betrieben angeliefert, im Vorjahr lieferten 1.344 Höfe 180,3 Mio. kg Milch, das entspricht einem Plus von 2,3 Prozent. Noch deutlicher zeigt sich der Wandel bei der durchschnittlichen Liefermenge - die hat sich in den zwei Jahrzehnten glatt verdreifacht: von 45.140 kg auf 134.168 kg Milch. Geschäftsführer Michael Riegler sagt dazu: "Es bleiben keine Flächen brach, die Professionalisierung steigt nach wie vor stark an." Gleichzeitig habe man bei der klassischen Milchproduktion bald den Zenit erreicht, den die Familienbetriebe auch dauerhaft stemmen können.

Silomilch macht mit 60 Prozent der angelieferten Menge von knapp der Hälfte der Betriebe den größten Anteil aus. Ein gutes Drittel der Betriebe wirtschaftet biologisch und steuert gut ein Viertel in Bioqualität bei und 18 Prozent der Höfe liefern Heumilch, die 13 Prozent zur gesamten Milchmenge beitragen. Beim Gesamtumsatz der OM-Gruppe, zu der auch das Landforst-Lagerhaus und Öforst gehören, gab es in den vergangenen Jahren einen klaren Trend nach oben.

Prämierungen geben Rückenwind

Bei Prämierungen konnte die Obersteirische Molkerei mehrfach punkten: Zwei Mal wurde der "Erzherzog Johann" mit dem heimischen "Käsekaiser" gewürdigt, bei den "World Cheese Awards" im spanischen Oviedo gab es Gold für den Steirischen Bergkäse, Weinkäse und den Spielberger Premium. Mit Silber wurde der "Rahmsteirer" ausgezeichnet. "Die Preise verschaffen uns im Verkauf ein wenig Rückenwind. Käse liegt gut im Trend." Michael Riegler kennt das Handelsgeschäft aus beruflicher Erfahrung sehr gut, er hat bei zwei der drei großen Player Karriere gemacht. "In der Kühltheke herrscht nach wie vor Verdrängungswettbewerb, da sind wir tagtäglich Getriebene."

Die allgegenwärtigen Krisen machen vor dem Geschäft der Obersteirischen Molkerei ebenfalls nicht halt. "Wir spüren das geänderte Konsumverhalten, vor allem bei Premiumprodukten. Das geht bis zum Kaufverzicht. Es ist wird auch zunehmend schwer, zusätzliche Bioprodukte zu verkaufen", sagen Obmann Jakob Karner und Geschäftsführer Riegler unisono.

Generalversammlung Obersteir. Molkerei
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