OM-GV: „An 2017 werden wir uns gerne erinnern“

19.06.2018

Über ein Spitzenergebnis für 2017 konnten sich die Verantwortlichen der Obersteirischen Molkerei bei der Generalversammlung Mitte April in Kobenz freuen. Auf eine Mengenregelung in der Anlieferung wird man weiterhin verzichten. Dafür soll in die Lagerhäuser groß investiert werden.

„2 017 war ein Jahr in unserer Unternehmensgeschichte, an das wir uns alle gerne erinnern werden“, eröffnete Geschäftsführer Friedrich Tiroch mit Freude seinen Bericht bei der Generalversammlung der Obersteirischen Molkerei am 13. April in der Freizeitanlage Zechner in Kobenz.

Die gesamte Unternehmensgruppe, zu der neben der Obersteirischen Molkerei auch Landforst-Lagerhaus, Öforst-Forsttechnik und nach der Übernahme des Landtechnikhändlers Hartensteiner das Steyr-Center-Murtal zählen, erreichte ein Spitzenergebnis. Die Betriebsleistung stieg um 23 Millionen Euro auf 267,8 Millionen, das Betriebsergebnis nahm um 2,5 Millionen Euro auf 4,8 Millionen zu. Neben den Spitzenmilchauszahlungspreisen konnte zugleich auch ein beachtliches operatives Ergebnis in der Molkerei eingefahren werden. Tiroch: "Gemeinsam mit dem wieder sehr guten Ergebnis unserer Tochterunternehmen Landforst und Öforst ergab das ein Rekord-Konzernergebnis, auf das wir stolz sind."

"Eine der Kernaufgaben der Molkerei ist es, für unsere Milchlieferanten einen maximalen Milchpreis zu erwirtschaften. Diese Zielsetzung haben wir umgesetzt", resümierte Obmann Jakob Karner. Nach einem dramatischen Jahr 2016 waren Milchauszahlungspreise von bis zu 41 Cent je Kilogramm netto im Oktober 2017 möglich. Insgesamt konnte somit im letzten Wirtschaftsjahr eine Summe von 74,5 Millionen Euro an Milchgeld ausbezahlt werden. Derzeit werde, so Karner, die Obersteirische Molkerei von 1557 Milchbauern beliefert, im Schnitt beträgt die Anlieferung knapp 109.000 Kilogramm pro Betrieb und Jahr.

Investitionsoffensive

Die 18 Landforst-Lagerhäuser unter der Leitung von Dieter Hölzl steigerten ihre Umsätze in allen Sparten. Insgesamt legte der Umsatz um acht Millionen auf 142,4 Millionen Euro zu. Den höchsten Zuwachs erzielte die Sparte Energie. Nachdem jahrelang hauptsächlich in die Molkerei investiert wurde, sind nun die Lagerhäuser dran. Am Zentralstandort in Knittelfeld wurden bereits 2017 1,8 Millionen Euro in den Baustoff-Fachhandel investiert, heuer wird der Bau- und Gartenmarkt erweitert sowie der Spar-Lebensmittelmarkt samt Genussladen und ein Café neu gebaut. „Rund sieben Millionen Euro werden investiert. Wir werden voraussichtlich Anfang Mai starten“, so Hölzl. Im Herbst beginnt die fünfmonatige Umstellung auf ein neues Warenwirtschaftsprogramm.

Viel mehr Milch

Die Obersteirische Molkerei rechnete vor vier Jahren mit einer Steigerung der angelieferten Milchmenge von 20 Millionen Kilo jährlich, geworden sind es 30. „Dies unterstreicht die Notwendigkeit unserer Investitionen“, betonte Tiroch. Dennoch sagt die Molkerei weiterhin „Nein“ zu einer Milchmengenregelung, wie Obmann Jakob Karner näher erklärt: „Der Gründungsgedanke von Molkereigenossenschaften war es, die Vermarktung der Milch jedes einzelnen Bauern zu übernehmen, aber auf keinen Fall bestand die Absicht darin, die Bauern in ihrer Produktion zu begrenzen.“ Bei der Aufnahme von Betrieben ins Zurück-zum-Ursprung-Projekt gibt es dennoch einen Aufnahmestopp, was mit einer Milchmengensteigerung von 4,78 Prozent zum Vorjahr und der derzeit fehlenden Möglichkeit in die Öpul-Bio-Maßnahme einzusteigen zusammenhängt. Der Biomilchanteil der Obersteirischen Molkerei ist auf 24 Prozent angewachsen.

Erste Frau im Aufsichtsrat

Bei der Neuwahl des Aufsichtsrates wurde mit Katrin Hofer erstmals eine Frau in diesen Kreis der Funktionäre gewählt, soll in Zukunft aber nicht die einzige bleiben. Der Vorstand unterzeichnete mit Landesbäuerin Auguste Maier die Bäuerinnen-Charta und bekannte sich damit zu Frauen in Funktionen. Als Aufsichtsratsvorsitzender wurde Hans-Peter Kleemaier wiedergewählt.

Plank hielt Festreferat

Das Festreferat vor mehr als 300 Gästen hielt der Generalsekretär im Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus, Josef Plank, zum Thema "Die österreichische Milchwirtschaft im Spannungsfeld von Gesellschaft, Markt und Nachhaltigkeit".