Neuer Obstbauern-Vorsitzender fordert Preiskorrektur

29.05.2020

Anfang des Jahres wurde Manfred Kohlfürst zum neuen Obmann des Verbandes steirischer Erwerbsobstbauern gewählt. Der engagierte Obstbauer aus St. Marein bei Graz setzt sich vor allem für faire Preise am umkämpften Obstmarkt ein.

"Wenn man etwas erreichen will, muss man sich dafür auch einsetzen." So einfach begründet der neu gewählte Obmann der steirischen Erwerbsobstbauern sein breites Engagement, egal ob als Pfarrgemeinderat, in der Kommunalpolitik oder als Bauernbundobmann. Funktionen im öffentlichen Leben übt der Obstbauer, der gemeinsam mit seiner Gattin und vier Töchtern in St. Marein bei Graz einen Betrieb bewirtschaftet, seit der Jugend aus. In der Obstbranche sieht sich Kohlfürst als Quereinsteiger, absolvierte er doch zuerst eine technische Ausbildung und erst nach der Hofübernahme im Jahre 2004 die Obstbaumeisterprüfung.

Die größten Herausforderungen für die stark unter Druck geratene Branche sieht der Neo-Obmann zum einen im Pflanzenschutz. Da werde es immer schwieriger, weil viele Mittel nicht mehr zugelassen würden, so Kohlfürst. Auch die Verfügbarkeit bei Erntehelfern und die Lohn- und Lohnnebenkosten würden die heimischen Obstbauern massiv unter Druck setzen. Probleme bereitet auch der in den letzten Jahren deutlich gesunkene Apfelkonsum. Derzeit liegt er bei rund 18 Kilogramm pro Einwohner und Jahr. Und natürlich der Markt. "Oft sind wir mit unseren Produkten der Übermacht des Handels schutzlos ausgeliefert. Jeder wirbt zwar mit Regionalität, aber keiner ist bereit, mehr dafür zu bezahlen. Wir haben in Österreich die höchsten Produktionsauflagen und dafür brauchen wir faire Preise", fordert Kohlfürst.

Auch wenn Manfred Kohlfürst davon ausgeht, dass die Erwerbsobstflächen noch weiter schrumpfen und Kleinbetriebe nicht mehr weitergeführt werden, sieht er positive Signale für die Obstbauern: "Aufgrund aktueller Ernährungstrends wird unser steirisches Obst – vom Apfel über die Birne bis hin zu köstlichen Beeren – noch wesentlich an Bedeutung gewinnen. Deshalb möchten wir unsere ganze Kraft in die Bewusstseinsbildung legen und somit das Image unserer Arbeit weiter stärken."