Neue Genossenschaft versorgt Großküchen regional

30.04.2021

Vor allem Großküchen mit hochwertigen steirischen Lebensmitteln aus einer Hand soll die neue Genossenschaft "Bäuerliches Versorgungsnetzwerk Steiermark", die Anfang des Jahres im Raiffeisenverband Steiermark gegründet, versorgen. Die ersten Partner werden steirische Krankehäuser sein.

Ganz nach dem Wunsch der steirischen Großküchen, die einen einzigen Ansprechpartner für bäuerliche Lebensmittel brauchen, soll künftig die mit Jahresbeginn 2021 gegründete Genossenschaft „Bäuerliches Versorgungsnetzwerk Steiermark“ einzelne Großabnehmer mit regionalen Lebensmitteln versorgen. Die Genossenschaft hat das Ziel, den Anteil von steirischen Lebensmitteln aus bäuerlicher Hand in den Großküchen zu steigern. Eine Win-Win-Situation: Die Großküchen erhalten hochwertige Lebensmittel aus der Steiermark und die bäuerlichen Betriebe können ihre Wertschöpfung steigern.

Die kürzlich gegründete Genossenschaft besteht derzeit aus den Verbänden Bio Ernte Steiermark, dem Steirischen Gemüsebauverband, der Styriabrid und dem Verband steirischer Erwerbsobstbauern. In nächster Zeit können weitere Verbände folgen. Die Lieferungen sind an die Mitgliedschaft in einem der Verbände geknüpft. Die Produktpalette deckt in einem ersten Schritt Segmente aus den Bereichen Obst und Gemüse sowie Produkte aus biologischer Erzeugung ab. In weiteren Schritten sollen Fleisch- und Milchprodukte sowie andere Verarbeitungsprodukte dazukommen.

Krankenhäuser und Stadt Graz machen den Start

Die ersten Partner sind die Landeskrankenhäuser Uniklinikum Graz und Hartberg sowie die Küche der Stadt Graz. In der Folge sollen Gemeinschaftsverpfleger wie Kasernen, Pflegewohnheime, Betriebskantinen und die Gastronomie vom Versorgungsnetzwerk beliefert werden. Längerfristige Ziele der Genossenschaft sind die Erweiterung der bäuerlichen Lieferanten und Kunden und eine genaue Planung der benötigen Lebensmittelmengen. Und: Wer die Speisen genießt, soll erfahren, von welchem steirischen Bauernhof die Lebensmittel im Essen kommen.

Versorgung gebündelt und zentral geliefert

Genau hier setzt das neue Versorgungsnetzwerk an und sie bietet an, was viele Bauern produzieren und liefert es an die Großküchen. Markus Hillebrand, Obmann der Genossenschaft sagt: „Das ist die österreichweite erste bäuerliche Versorgungsgenossenschaft, die spartenübergreifend ist. Es geht uns darum, die klein strukturierten bäuerlichen Familienbetriebe zu stärken. Wir treten gemeinsam als Partner für Großküchen auf.“ Dadurch, so hofft man, würden auch weniger Lebensmittel im Müll landen.

Steirisches Logistikcenter für Regionalität

Das Land Steiermark unterstützt den Projektstart mit 150.000 Euro. Agrarlandesrat Johann Seitinger ist zufrieden: „Es ist ja so, dass die Köche nicht mehr Zeit haben, zwei Stunden hinter dem Bestelltisch zu sitzen und die Grundmaterialien von mehreren 100 Bauern zu bestellen. Daher braucht es ein Logistikcenter, damit die Wertschöpfung im Land bleibt und etwas Gutes auf den Tisch kommt.“

Landwirtschaftskammer-Präsident und Verbandsobmann Franz Titschenbacher betont die enorme Wertschöpfung: „Wenn zum Beispiel nur ein Prozent weniger importiert wird, so bedeutet das für die Steiermark 5,5 Millionen Euro mehr an Wertschöpfung pro Jahr und das wiederum sind etwa 500 Arbeitsplätze mehr, die geschaffen werden.“