Mähh! 700 Schafe und 4000 Besucher feierten großes Fest
18.09.2013
Mehr als 4000 Besucher waren beim 6. Almlammfest am Hauser Kaibling Mitte Juli begeistert, als der Schäfer Simon Winterling mit rund 700 Schafen und Lämmern ins Festgelände einzog.
Unter dem Geläute ihrer umgehängten Glöckchen und kräftigen Määähhhhs führte der Wiener Schäfer Simon Winterling mit seinen „wichtigsten Mitarbeitern“, den Border Collies Skip und Luke rund 700 Schafe und Lämmer vom Hauser Kaibling talwärts ins Zielstadion. Dort, wo normalerweise die Schifahrer ihren Einkehrschwung machen, warteten schon mehr als 4.000 begeisterte Gäste, darunter viele Sommertouristen.
Ein besonderer Höhepunkt war das Treffen königlicher Hoheiten. Wollkönigin Bianca I. lud royale Hoheiten aus ganz Österreich zum Almlammfest. Mit dabei waren die Apfelkönigin, die Mohnprinzessin, die Waldkönigin, die Mostkönigin, die Karpfenkönigin, die Veltliner-Weinkönigin, die Dirndlkönigin, die Milchkönigin, der Erdäpfelprinz sowie Narzissenprinzessin. Der Tenor der zwölf Hoheiten: „Das Ennstal-Lamm ist ein fürstliches Mahl.“
Star-Gastronom Heinz Reitbauer, selbst Schafbauer, der sehr gerne heimisches Lammfleisch auf die Speisekarte setzt, verriet den Festgästen Tipps und Tricks für eine erfolgreiche Lammfleischküche. Reitbauer: „Lammfleisch ist ein naturbelassenes köstliches Lebensmittel.“ Das Almlammfest, das vom genossenschaftlich organisierten Steirischen Schaf- und Ziegenzuchtverband ausgerichtet wird, bot vor allem auch kulinarische Höhepunkte. Die Bäuerinnen servierten Köstlichkeiten vom „Ennstaler Almlamm“ in allen Variationen: Besonders begehrt bei den Gästen waren das Ennstaler Almlammbratl, der Almlamm-Genuss-Teller sowie die gebratenen Lammwürstel. Und bei den süßen Köstlichkeiten fanden die typischen „Ennstaler Steirerkrapfen“ besonderen Anklang.
Landesrat Johann Seitinger hob hervor, dass die 3.400 steirischen Schafbauern mit ihren 84.000 Schafen und Lämmern hervorragende Arbeit als Landschaftspfleger leisten. „Erfreulicherweise bekommen regionale Spezialitäten wie beispielsweise das Ennstaler Almlamm in den Haushalten der Steirerinnen und Steirer sowie in der heimischen Gastronomie und Hotellerie einen immer größeren Platz“, freute sich Verbandsobmann Franz Titschenbacher. Er appellierte in seiner Funktion als Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Steiermark, bei Lebensmitteln auf die heimische Herkunft zu achten.
Das Almlammfest findet anlässlich des Ennstaler Almlämmerprojektes statt, bei welchem mehr als 20 Schafbauern der Region rund 700 Schafe während des Sommers auf dem Hauser Kaibling weiden und von Schäfer Simon Winterling mit seinen beiden Hütehunden betreut werden. „Wir wollen damit aufzeigen, wie wichtig eine gezielte Beweidung unserer Almflächen ist, welche zunehmend zuzuwachsen drohen und mit Schafen sehr gut zu bewirtschaften sind“, so Walter Schmiedhofer, Obmann des steirischen Schaf- und Ziegenzuchtverbandes.
„Durch die Beweidung mit Schafen konnten die in der Vergangenheit neu angelegten Pistenflächen gut anwachsen und Erosion weitgehend verhindert werden“, so Hauser-Kaibling-Geschäftsführer Arthur Moser. Die Schafherde wird insgesamt mehr als eine Million Kilo wertvolles Gras, schmackhafte Almkräuter und Blätter von Sträuchern fressen. Damit leistet die Herde einen wesentlichen Beitrag zur Pflege der Kulturlandschaft. „Wir ersparen uns rund 50 Prozent der Pflegekosten im Sommer. Es muss wesentlich seltener mit schweren Maschinen und Geräten gearbeitet werden, sogar weniger Dünger wird benötigt“, schildert Moser die Vorteile der Beweidung durch Schafe.