Landwirtschaftsspitzen zu Besuch bei der Ennstal Milch

05.08.2016

Österreichs Landwirtschaftskammer-Spitze tagte Mitte Juli in der Obersteiermark. Neben einer Sitzung standen Betriebsbesichtigungen auf dem Plan, unter anderem der Ennstal Milch in Stainach.

Im Vergleich zu 2011 sind die Einkünfte aus der Land- und Forstwirtschaft im Durchschnitt aller Betriebe nominell zuletzt um mehr als ein Drittel zurückgegangen. Das ist das Ergebnis des Grünen Berichts 2016. Darüber diskutierte unterem die Spitze der österreichischen Landwirtschaftskammer im Hotel Schloss Pichlarn im Rahmen ihrer alljährlichen auswärtigen Sitzung, die heuer auf Einladung von Verbandsobmann Franz Titschenbacher in der Steiermark über die Bühne ging.

„Die Dramatik ist groß. Es geht längst nicht mehr nur um die Bauern. Denn jetzt können Landwirte weder konsumieren noch investieren und es fehlt ihnen auch an Liquidität. Die Folgen treffen Arbeitsplätze und Wirtschaft im gesamten ländlichen Raum“, unterstrich der Präsident der österreichischen Landwirtschaftskammer, Hermann Schultes, bei einem Besuch in der Ennstal Milch in Stainach die äußerst angespannte Situation, von der auch die Milchbauern nicht verschont sind.

Dass man dem Druck des Marktes zumindest standhalten kann, zeigt die zur gehörende Ennstal Milch, die sich durch Innovationen und auch durch glückliches Händchen im Laufe eines Jahrhunderts zu einem modernen Hersteller für Lebensmittel- und Getränkeindustrie etabliert hat. Produziert wird für Marken wie Mars, Müller, Schärdinger, Maresi sowie für Handelsmarken wie Spar oder Rewe. 83 Millionen Kilogramm Milch werden pro Jahr verarbeitet. „Das ergibt einen Umsatz von 80 Millionen Euro“, so Hermann Schachner, Obmann der Landgenossenschaft Ennstal, der die Molkerei angehört.

Die Molkerei ist außerdem Marktführer in der Herstellung von der sogenannten CartoCan, in die unzählige Milchgetränke abgefüllt werden. Die vollaseptische Abfüllung in Kartondosen ermöglicht es, dass Produkte ohne Zusatz von Konservierungsmitteln ungekühlt bis zu zwölf Monate haltbar sind. „Es gibt die Anlagen bisher europaweit nur bei uns“, so Schachner. „Jetzt geht es darum, den erarbeiteten Vorsprung auszubauen. Wir sind auf einem guten Weg, auch wenn der Druck groß ist.“