Lagerhaus statt Kraftwerk: Große Pläne in Voitsberg

21.05.2015

Das Lagerhaus Graz-Land feiert im kommenden Jahr sein 80-jähriges Bestehen. Spätestens im Jahr darauf wird mit dem Bau einer neuen Zentrale an einem völlig neuen Standort begonnen: dem ehemaligen Voitsberger ÖDK-Kraftwerksgelände.

Auf dem Areal des ehemaligen ÖDK-Braunkohlekraftwerks Voitsberg in der Weststeiermark hat das Lagerhaus Graz-Land ein 32.000 m² großes Grundstück erworben, auf dem ein hochmodernes Kompetenzzentrum entstehen wird, das mit dem kompletten Leistungsspektrum der bäuerlichen Warengenossenschaft aufwarten wird.

Ein halbes Jahrhundert lang hatten die Schlote, Kühltürme und Betriebsgebäude des mit – in der Region abgebauter – Braunkohle betriebenen Dampfkraftwerks der vormaligen „Österreichischen Draukraftwerke“ (ÖDK) das Ortsbild der Bezirkshauptstadt Voitsberg und deren Nachbargemeinden geprägt. Aus landschaftlicher und umweltrelevanter Sicht nicht unbedingt zu deren Vorteil. Das gehört seit dem 2013 begonnenen Abbruch nunmehr der Vergangenheit an. Denn nach etlichen Jahren der Ungewissheit über die Nachnutzung des Kraftwerks scheint nun ein für die gesamte Region erfreuliches „Happy End“ gefunden worden zu sein: Die Stadt Voitsberg wird gemeinsam mit einer Grazer Firma für Projektentwicklung das insgesamt 245.000 m² große ÖDK-Areal übernehmen und will darauf, so die ersten Pläne, unter anderem eine „Öko-City“ und ein Kleinwasserkraftwerk errichten.

Für die Verantwortlichen des Lagerhauses Graz-Land, allen voran Obmann Alois Pabst und Geschäftsführer Josef Hütter, bedeutet der Erwerb des 32.000 m² großen Teilstücks eine echte Win-win-Situation. Das Lagerhaus sichert sich damit im Kernraum des Bezirks Voitsberg einen Standort in verkehrstechnisch bester Lage und findet gleichzeitig eine optimale Alternativlösung für die beiden derzeitigen weststeirischen Standorte in Voitsberg selbst und in Köflach. Diese wurden vor rund 40 Jahre gebaut, sind somit buchstäblich „in die Jahre“ gekommen und hätten aufwändig umgebaut und auf einen zeitgemäßen Standard gebracht werden müssen, was durch die geplante neue Zentrale hinfällig ist.

Wann der Betrieb am neuen Standort aufgenommen werden kann, hängt weitgehend vom Fortschritt der Abbrucharbeiten des ehemaligen Dampfkraftwerks ab. Laut Vertrag muss der Vorbesitzer das Areal bis spätestens Ende 2016 in einen bebauungsfähigen Zustand bringen, sodass mit dem Bau des neuen Lagerhaus-Kompetenzzentrums 2017 begonnen werden könnte. Die Inbetriebnahme ist dann für 2018 vorgesehen. Die derzeitigen Betriebsstätten Voitsberg und Köflach sollen verkauft werden, wobei als Nachnutzung für Voitsberg voraussichtlich ein Wohnbauprojekt in Frage kommt, in Köflach wegen der guten Verkehrslage hingegen ein Handelsbetrieb.