Giebelkreuz bleibt weiter die erfolgreichste Bankengruppe
31.07.2013
Niedrige Zinsen belasten Ergebnis der Raiffeisen-Bankengruppe im Jahr 2012. Dennoch bleibt Raiffeisen führend bei allen Kundenanteilen und kann auf ein konstantes Kreditwachstum verweisen.
Die Raiffeisen-Bankengruppe (RBG) ist bereits im siebten Jahr in Folge und mit deutlichem Abstand die führende Bankengruppe Österreichs. Die Marktanteile bei Einlagen und Krediten entwickelten sich stabil, und auch bei den Kundenanteilen erreichte die RBG Platz Nummer eins. „Unsere Rolle als finanzieller Nahversorger und Partner unserer Kunden vor Ort nehmen wir sehr ernst. Regionalität, Sicherheit und Nachhaltigkeit sind seit unseren Gründungstagen Leitprinzipien. Besonders in wirtschaftlich heraufordernden Zeiten kommt ihnen besondere Bedeutung zu. Die gute Entwicklung der Kundenanteile gibt uns dabei Recht“, so Walter Rothensteiner, Raiffeisen-Zentralbank-Generaldirektor und Sprecher der Raiffeisen-Bankengruppe.
Historisch niedrige Zinsen reduzieren Ergebnis
„Seit knapp einen Jahr liegt der Leitzins unter einem Prozent und hat mit 0,5 Prozent ein in der zweiten Republik noch nie dagewesenes Niveau erreicht“, so Rothensteiner. Niedrige Zinsniveaus bereiten Banken generell ein schwieriges Umfeld, das sich auch dämpfend auf das Ergebnis der RBG auswirkte.
Ergebnismindernd war neben 200 Millionen Euro Bankenabgabe auch, dass die Anzahl der in die RBG-Überblicksrechnung einbezogenen Institute signifikant erhöht wurde. So wurden heuer 178 Unternehmen – insbesondere Landeshypothekenbanken sowie Leasinggesellschaften und deren Tochterunternehmen – mit 3.500 Mitarbeitern und 300 zusätzlichen Bankgeschäftsstellen erstmals in der RBG-Überblicksrechnung erfasst. Bedingt durch diesen erweiterten Kreis stiegen im Vergleich zu 2011 sowohl der Sachaufwand um 245 Millionen Euro (auf 2.499 Millionen Euro) wie auch der Personalaufwand um 545 Millionen Euro (auf 3.614 Millionen Euro). Den somit stark angestiegenen Betriebsaufwendungen (10.136 Millionen Euro, das ist ein Plus von 40,6 Prozent) standen Betriebserträge gegenüber, die gegenüber der Vergleichsperiode lediglich um 24,1 Prozent (13.116 Millionen Euro) höher waren. Somit ging das Betriebsergebnis um 11,4 Prozent auf 2.980 Millionen Euro zurück.
Die Risikokosten, die um 13,3 Prozent (plus 200 Millionen Euro) auf 1.891 Millionen Euro stiegen, trugen ebenfalls zum niedrigeren Ergebnis bei. Ausschlaggebend dafür waren die höhere Anzahl an einbezogenen Instituten sowie die gestiegenen Risikovorsorgen für Beteiligungen und Wertpapiere. Deswegen sank das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit um 36,7 Prozent auf 1.089 Millionen Euro. Vom Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit müssen noch Steuern und Abgaben in Höhe von 413 Millionen Euro entrichtet werden. Der Jahresüberschuss nach Steuern kam bei 676 Millionen Euro zu liegen.
Bilanzsumme steigt
Neben einer Ausweitung des Berechnungskreises kam es 2012 zu einer Umstellung der Bilanzierungsmethode von UGB auf IFRS, weshalb das abgelaufene Jahr nur eingeschränkt mit dem Vorjahr verglichen werden kann. Mit einer Bilanzsumme von 292 Milliarden Euro liegt die Raiffeisen-Bankengruppe jedenfalls um 78 Milliarden Euro vor der zweitplatzierten Bankengruppe.
Starke Kundenbindung
Das große Kundenvertrauen und die Verbundenheit zu den Menschen vor Ort zeigen die Kundenbindungsdaten. Laut einer Studie von FMDS/GfK hat Raiffeisen sowohl bei Retail- als auch bei Firmenkunden die höchste Kundenbindung. Raiffeisen behauptete zudem auch im vergangenen Jahr die Führungsposition bei allen Kundenanteilen. Im Retailbereich liegt der Kundenanteil bei 40 Prozent. Bei den Hauptkunden (Kunden, die ihre Hauptbankverbindung bei Raiffeisen haben) liegt der Anteil bei 33 Prozent. Im Bereich der Klein- und Mittelunternehmen hebt sich Raiffeisen mit 52 Prozent Kundenanteil und 37 Prozent Hauptkundenanteil ebenfalls klar von den Mitbewerbern ab.
Synergien nutzen
Die Verbundunternehmen der RBG sind vielfach Marktführer in Österreich. Neben Raiffeisen Bausparkasse und Raiffeisen Capital Management, die Nummer eins in ihren Segmenten sind, sind auch Raiffeisen Leasing und UNIQA gemeinsam mit Raiffeisen Versicherung in ihren Branchen ganz vorne mit dabei. Das Anfang des Jahres gestartete Programm „ZukunftPLUS“ hat die Optimierung der Strukturen und eine verbesserte Steuerung der Verbundunternehmen auf Bundesebene zum Ziel. „Wir werden mit diesem Projekt die Steuerung in den Unternehmen optimieren und Synergiepotenziale heben. Damit werden wir einen Mehrwert für alle generieren“, so RBG-Sprecher Rothensteiner.
Wirtschaft finanzieren
Die Statistik der Oesterreichischen Nationalbank weist für den Raiffeisensektor ein Plus von 3,8 Prozent beim Kreditvolumen der Firmenkunden auf. Das ist ein um zwei Prozentpunkte größeres Wachstum als der Durchschnitt der österreichischen Banken. Bei den Retailkunden stieg das Kreditvolumen um 2,7 Prozent – ein Wert der ebenfalls zwei Prozentpunkte über dem Durschnitt liegt.
Die RBG ist ein bedeutender Arbeitgeber in allen Regionen. In 2.285 Bankstellen in Österreich beschäftigt die RBG 29.758 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (in Vollzeitäquivalenten, ohne UNIQA). Weltweit sind es in der gesamten Gruppe sogar 87.100 Personen, die für Raiffeisen tätig sind.
Vorreiterrolle im Online-Banking
1995 erster österreichischer Online Banking-Anbieter, beherrscht die RBG mit 40 Prozent Kundenanteil auch heute noch diesen Markt. Dazu tragen auch regelmäßige Produktinnovationen bei. 2012 führte Raiffeisen als erste österreichische Bankengruppe flächendeckend den cardTan-Generator ein. Das elektronische TAN-Autorisierungsverfahren ist das derzeit sicherste am Markt und steht alternativ zur mobilen TAN am Handy zur Verfügung.
Neben der bereits bestehenden iPhone-App für Online Banking kam 2012 die "Raiffeisen.Meine Bank"-App für Android-Handys auf den Markt. Für Smartphoneuser brachte Raiffeisen 2012 als erste österreichische Bankengruppe CardMobile auf den Markt, eine Anwendung zum kontaktlosen Zahlen kleiner Beträge via Mobiltelefon.