Genossenschaften: RV-Lokalaugenschein in Südtirol

01.06.2017

Eine Fachexkursion führte Anfang Mai die Vorstandsmitglieder des Raiffeisenverbandes nach Bozen und Meran. Neben Besichtigungen von Genossenschaften wurden auch intensive Gespräche mit Vertretern des Raiffeisenverbandes Südtirol und des Südtiroler Bauernbundes geführt.

Südtirol war das Ziel einer Fachexkursion des Vorstandes des Raiffeisenverbandes Steiermark von 4. bis 6. Mai. Erster Anlaufpunkt war der Sitz des Raiffeisenverbandes Südtirol in Bozen, wo Generaldirektor Paul Gasser die steirische Abordnung willkommen hieß. Gemeinsam mit Vizedirektor Christian Tanner und Revisionsdirektor Robert Nicolussi stellte er den Verband und das Genossenschaftswesen in Südtirol vor.

Autonomie der Raiffeisenkassen gesichert

Von ganz besonderem Interesse war das Thema der Reform der italienischen Genossenschaftsbanken in das Gasser und der Generaldirektor der Raiffeisen Landesbank Südtirol AG, Zenone Giacomuzzi, einführten. Als positives Ergebnis intensiver Verhandlungen sei es gelungen, für Südtirol eine eigene Bankengruppe der Raiffeisenkassen gesetzlich zu verankern. Damit konnte zumindest die Autonomie der Südtiroler Raiffeisenkassen gesichert werden.

Nachhaltige Flächennutzung

Seitens des Südtiroler Bauernbundes stellte Vizedirektor Ulrich Höllrigl die Besonderheiten der ländlichen Regionalentwicklung in Südtirol vor. Ein Instrument zur nachhaltigen Entwicklung und intelligenten Flächennutzung des ländlichen Raumes war die Schaffung eines im April 2017 gegründeten Vereines. Dieser Zusammenschluss „Plattform Land“ zählt zu seinen Mitgliedern neben dem Raiffeisenverband die Wirtschaftsverbände, die Handelskammer, das Land, den Bauernbund und den Gemeindenverband in Südtirol.

Obstparadies Südtirol

Am nächsten Tag stand zunächst die Besichtigung der Obstgenossenschaft Cafa in Meran am Programm. Der Verbandsobmann Herbert von Leon, der gleichzeitig auch Obmann der OG Cafa ist, hieß die steirische Delegation willkommen und führte persönlich durch den Betrieb. Jährlich werden 50.000 Tonnen Äpfel seiner 340 Mitglieder verarbeitet.

Spargel und Wein

Weiter ging es zur Kellerei Terlan, wo es sich Obmann Georg Höller nicht nehmen ließ, die Kellereiführung und anschließende Wein- und Spargelverkostung zu leiten. Die bereits 1893 gegründete Genossenschaft setzt auf Qualität und den Ausbau langlebiger Weine. Saisonal wird hier auch hochwertiger regionaler Spargel vertrieben. Aktuell liefern 143 Mitglieder ihre Trauben an, wovon 1,4 Millionen Flaschen abgefüllt werden.

Vergleichbarer Milchmarkt

Den fachlichen Schlusspunkt dieses Tages bildete der Besuch in der Mila Bergmilch Genossenschaft in Bozen. Hier konnte man sich nicht nur von der professionellen Verarbeitung sondern insbesondere auch von der Vermarktung der Südtiroler Molkereiprodukte überzeugen, liegt doch der Milchpreis im Regal und damit auch beim Südtiroler Bauern über den österreichischen Vergleichswerten.