Fusion beendet: Raiffeisen Bank International gestartet

11.10.2010

Mit der offiziellen Geschäftsaufnahme der Raiffeisen Bank International AG (RBI) am 11. Oktober stärkt die bedeutendste Beteiligung des Konzerns der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB) ihre Marktposition und findet eine zukunftsorientierte Umstrukturierung ihren Abschluss.

Die Verschmelzung der Raiffeisen International Bank-Holding AG (Raiffeisen International), nunmehr RBI, mit den abgespaltenen Hauptgeschäftsfeldern der RZB wurde mit der Firmenbucheintragung am Handelsgericht Wien wirksam. "Mit diesem Schritt haben wir die RZB-Konzernstruktur optimiert und die gesamte Gruppe bestens für die Zukunft gerüstet. Die Kunden profitieren von der gebündelten Betreuung aus einer Hand, und die Aufnahme von Eigen- und Fremdkapital wird erleichtert. Nicht zuletzt haben wir so die österreichische Mehrheit an einer erfolgreichen international tätigen Bank langfristig abgesichert", sagte Walter Rothensteiner, Generaldirektor der RZB und Aufsichtsratsvorsitzender der RBI.

"Die RBI vereint die Stärken der Raiffeisen International als eine führende Bankengruppe in Zentral- und Osteuropa mit jenen der RZB als ein Top-Produktentwickler, der hervorragend im Firmenkundengeschäft positioniert ist", sagte Herbert Stepic, Vorstandsvorsitzender der RBI. "Diese Fusion stärkt uns im Sinne unserer Kunden und Geschäftspartner, die von unserem optimierten Produkt- und Serviceangebot profitieren werden."

Die RBI wird nun alle bisher von Raiffeisen International und RZB bearbeiteten Märkte aus einer Hand abdecken – das Kommerzkundengeschäft in Österreich, das weitverzweigte Banken- und Leasingnetzwerk in Zentral- und Osteuropa (CEE) und ergänzend das Firmenkundengeschäft in Asien und den Weltfinanzzentren. Die RBI bleibt weiterhin Teil der RZB-Gruppe, die von der RZB, dem Spitzeninstitut der Raiffeisen Bankengruppe Österreich, gesteuert wird.

Gemäß österreichischem Recht ist die RBI als übernehmende Gesellschaft Gesamtrechtsnachfolgerin in Bezug auf die abgespaltenen Hauptgeschäftsfelder der RZB. Für die Kunden bedeutet das, dass die durch die RBI übernommenen Geschäftsbeziehungen in ihrer aktuellen Form unverändert fortgeführt werden. Zur Durchführung der Verschmelzung wurde bei der Raiffeisen International eineKapitalerhöhung beschlossen, die ebenfalls mit der Firmenbucheintragung wirksam wurde. Der Streubesitz der RBI beträgt damit rund 21,5 %, während er bei der Raiffeisen International vor wirksamer Verschmelzung rund 27,2 %ausmachte. Der mittelbare
Anteil der RZB an der RBI beläuft sich auf rund 78,5 Prozent. Die RBI ist weiterhin an der Wiener Börse gelistet. Die RZB behält ihren Namen sowie ihre Funktion als Spitzeninstitut der Raiffeisen Bankengruppe Österreich und als Steuerungsholding für den gesamten RZB-Konzern.

Da sowohl die Raiffeisen International als auch die RZB sich selbst während der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise behaupten und solide Gewinne vorweisen konnten, wurde die Fusion zur RBI aus einer Position der Stärke heraus vorangetrieben. Eine Vielzahl von Gründen sprach für die Verschmelzung von Raiffeisen International und den Hauptgeschäftsfeldern der RZB. Dazu gehört, dass die RBI sich durch die Verschmelzung einen optimierten Zugang zu Refinanzierung und Kapital sichert, um bestmöglich das wieder erstarkte Wachstum in Zentral- und Osteuropa nutzen zu können. Die RBI erhielt durch den Zusammenschluss eine Banklizenz.

Weiters ermöglicht die Fusion die Vereinigung des starken Vertriebsnetzes der Raiffeisen International von knapp 3.000 Geschäftsstellen in 17 CEE-Märkten mit dem ausgezeichneten Know-how der RZB im Bereich hochwertiger Finanzierungs- und Kapitalprodukte für Kommerzkunden, Finanzinstitute und Sovereigns. Generell erlaubt die Fusion eine sinnvolle Reallokation der Ressourcen in den Märkten mit nachhaltigem Wachstum in CEE. Als eine der führenden Banken in CEE und gleichzeitig als die österreichische Bank mit der stärksten Präsenz in den Schwellenländern Asiens ist die RBI für zukünftiges Wachstum bestens positioniert.